„Bezahlbarer Wohnraum und Arbeit“

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Die Bedürfnisse der Jugendlichen dürfen nicht vergessen werden. Daran erinnert der Dachverband der Luxemburger Jugendvereine (DVLJ) die nächste Regierung.

„Die jungen Leute befinden sich heute in einer ungünstigen Situation, wenn sie nicht von zu Hause aus mit einem guten finanziellen Polster ausgestattet werden“, sagt Maurice Losch, Präsident des Dachverbandes.

Problematisch sei oftmals der Weg in die Berufswelt. „Die Arbeitsverträge der jungen Erwachsenen sind oft befristet – unabhängig von ihrem Ausbildungsweg.“

Deshalb verlangt der DVLJ von den nächsten Regierungsverantwortlichen „Initiativen, die einen gelungenen Start ins Berufsleben ermöglichen“. Zudem sollen diese „eine würdige Arbeit sicherstellen in Bezug auf die Einstellungsbedingungen und den Lohn“. Ansonsten würde über den Jugendlichen ein Damoklesschwert schweben, so Losch.

Man muss sich Gedanken machen

„Etliche Herausforderungen machen sich verstärkt bemerkbar. Hier müssen sich ernsthaft Gedanken gemacht werden“, sagt er. So lanciert der DVLJ den Aufruf, Wohnraum für junge Leute und junge Familien zu einem erschwinglichen Preis zu schaffen.

Die nächste Regierung solle Angebote in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit unterstützen, lautet eine weitere Forderung. Ebenfalls sei es wichtig, die bestehenden Mobilitätsangebote – wie den Late-Night-Bus – verstärkt zu fördern und neue Verbindungen zu schaffen. „Dabei denke ich an die Erschließung der Ausbildungsstätten, Arbeitsorte und Wohngegenden“, sagt Losch.

Wurde die Jugend vernachlässigt?

Er warnt: „Die langfristige Perspektive darf nicht vergessen werden. Das ist heutzutage eine größere Herausforderung als früher.“ In diesem Sinne erinnert der DVLJ an „die Sicherung der ökonomischen Zukunft der kommenden Generationen“. Laut Losch „riskiert die heutige Jugend, aktuelle Entscheidungen finanziell ausbaden zu müssen“. Darum appelliert der Dachverband daran, „alle politischen Maßnahmen zu durchleuchten und ihre Auswirkungen auf die heutige Jugend und die zukünftigen Generationen zu prüfen“.

Der DVLJ wünscht sich auch, dass die neue Regierung Initiativen ergreift, die nicht nur die soziale Integration, sondern auch die zwischen Generationen, Nationalitäten und Kulturen unterstützt. All dies sei jetzt möglich, ist Losch überzeugt. „Im Moment befinden wir uns noch in einer Position, in der wir die zukünftigen Herausforderungen meistern können.“

Gute Zusammenarbeit

Zeigen all diese Forderungen, dass die aktuelle Regierung bei ihrer Politik die Jugendlichen vernachlässigt hat? Losch verneint dies. „Die Zusammenarbeit der Jugendvereine mit den Ministerien und Gemeinden läuft sehr gut. In diesem Geist verstehen wir auch unsere Nachricht an die Parteien.“

Die Jugendlichen hätten ein Anrecht auf Gehör und eine starke Unterstützung, so Losch. Er fügt an: „Jugend verdient Priorität. Dies muss gesichert sein.“ Laut Losch spielen die Jugendvereine eine wesentliche Rolle. „Die Präsenz starker Jugendorganisationen ist von hoher gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Nur sie können darüber wachen, dass Prozesse im Sinne der Jugend gesellschaftlich ausgewogen sind.“

Daraus ergeben sich weitere Forderungen des DVLJ. Zum einen sollen die Jugendvereine – der Dachverband vereint deren 140 mit insgesamt 5.000 Mitgliedern – bei ihren Aktivitäten finanziell, materiell, logistisch und administrativ unterstützt werden. Zum anderen erwartet der DVLJ von der Regierung eine Dialogkultur, eine „offene Kooperation“ und die Anerkennung als organisierter Akteur. „Vor den Wahlen weiß man, was man hat, aber nicht, was man bekommen wird“, blickt Losch dem Urnengang entgegen.