Anführer der Darfur-Rebellen getötet

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(dpa)

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Der Anführer der wichtigsten Rebellengruppe in der sudanesischen Provinz Darfur ist tot. Die "Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit" (JEM) bestätigte am Montag den Tod ihres Chefs Khalil Ibrahim.

Der Anführer der Darfur-Rebellen, Khalil Ibrahim, sei bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee getötet worden, hieß es in einer JEM-Mitteilung, die in den lokalen Medien verbreitet wurde. Die sudanesische Armee hatte dagegen am Sonntag mitgeteilt, der Anführer der Rebellengruppe sei bei Kämpfen getötet worden, als er versucht habe, in den Südsudan zu gelangen.

Ibrahims Tod ist ein schwerer Rückschlag für die JEM-Rebellen. Noch ist unklar, wer ihm an der Spitze der im Jahr 2000 gegründeten Gruppe folgen wird. Die Rebellen sind verantwortlich für mehrere große Angriffe im Sudan. In der Region war es auch in den vergangenen Tagen mehrmals zu Zusammenstößen gekommen, bei denen auch Zivilisten ums Leben kamen. Die JEM-Rebellen behaupten, ausländische Mächte seien an dem Angriff auf ihren Anführer beteiligt gewesen.

Rückkehr aus Exil

Ibrahim war erst nach dem Fall des Regimes von Muammar al-Gaddafi aus dem libyschen Exil zurückgekehrt. JEM hatte mit dem Sturz des libyschen Diktators einen wichtigen Unterstützer verloren. Die sudanesische Regierung hatte die Rebellen beschuldigt, für das libysche Regime zu kämpfen. Dem erst seit kurzem unabhängigen Südsudan wirft Khartoum vor, die JEM-Rebellen zu unterstützen.

Im vergangen Jahr hatte JEM ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet, aber die Rebellen brachen die Friedensgespräche kurz darauf wieder ab. Als Grund nannten sie neue Regierungsangriffe in der Provinz Darfur. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der Darfur-Konflikt bislang rund 300.000 Menschen das Leben gekostet.