Alle 40 Minuten eine Vergewaltigung

Alle 40 Minuten eine Vergewaltigung
(Julian Stratenschulte)

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Jeden Tag werden in Frankreich 33 Vergewaltigungen bei der Polizei aktenkundig. Das heißt: Alle 40 Minuten wird eine Frau oder ein Minderjähriger vergewaltigt. Das soll nur die Spitze eines Eisberges sein.

Das französische Justizministerium und das Innenministerium haben Statistiken vorliegen, wonach es im vergangenen Jahr zu 12.768 Vergewaltigungen gekommen ist. Die französische konservative Tageszeitung Le Figaro hat die Zahlen der beiden Ministerien hinterfragt.

In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Vergewaltigungen in Frankreich um 18 Prozent von 10.762 Auf 12.768 angestiegen. In dieser Gesamtgruppe spielt die Zahl der betroffenen Jugendlichen eine besondere Rolle. Ihre Zahl stieg über 20 Prozent an von 5.751 auf 6.963. Mehr als jeder zweite sexuelle Angriff auf eine Frau betrifft Jugendliche.

Spitze eines Eisberges

Fachleute in Frankreich sind der Meinung, dass die bekannt gewordene Zahl nur die Spitze eines Eisberges ist. Eine große, umfassende Umfrage des statistischen Institutes Insee ergab, dass die Rate der Anzeigen bei Vergewaltigung unter zehn Prozent liegt. Das würde bedeuten, dass die jetzt durch die Tageszeitung genannten Zahlen mit zehn zu multiplizieren wären, um auf die wahre Situation zu kommen.

Paris liegt in der regionalen Statistik mit 600 Vergewaltigungen pro 1.000 Einwohner im Mutterland vorne. Die Überseegebiete wie Guyane, Martinique, Gouadeloupe, führen die Statistik an. Im Norden wurden 576 Fälle, beinahe zwei pro Tag, bei der Polizei registriert. Das Mosel-Dérpartement befindet sich im unteren Bereich, der Liste. Am Ende der Tabelle befinden sich Korsika mit elf Fällen im Jahr und das Département Creuse mit sieben Fällen. Ländliche Gebiete liegen in der Statistik vorne. Im Bereich der Jugend habe man es mit mehreren Phänomen zu tun. Man könne zunehmend Vergewaltigungen unter Jugendlichen beobachten. Alkohol, Drogen – manchmal auch Beides – seien der Grund, warum es zu sexuellen Aggressionen unter Jugendlichen käme. Außerdem sei die Schule ein weites Feld für Vergewaltigungen. Man könne insbesondre hier eine wachsende Abnahme des Respekts von Jungen gegenüber Mädchen feststellen.

Die Aufklärungsquote und Verurteilungsquote ist gering. Es herrsche bei den Jugendlichen das Gesetz des Schweigens und Aufklärung könne man nur schwierig betreiben.