Für 57 Prozent gab es dagegen keine guten Seiten an der Naziherrschaft in Österreich. Anlass der von der liberalen Tageszeitung „Der Standard“ in Auftrag gegebenen repräsentativen Befragung ist der 75. Jahrestag des „Anschlusses“ von Österreich an Nazideutschland am 12. März 1938.
Viele Österreicher erhofften sich nach Jahren der Wirtschaftskrise einen Aufschwung. 53 Prozent der Befragten gaben an, der „Anschluss“ sei damals freiwillig erfolgt, 46 Prozent sehen Österreich als Opfer. Was die Aufarbeitung der Nazizeit angeht, sind 61 Prozent der Ansicht, sie sei ausreichend, 39 Prozent sehen Nachholbedarf. Auch in der Frage der Entschädigung von Nazi-Opfern gehen die Meinungen auseinander: 57 Prozent gaben an, dass die Opfer beziehungsweise deren Nachkommen ausreichend entschädigt wurden, 42 Prozent sind der Ansicht, dies sei nicht der Fall.
In derselben Umfrage zeigte sich auch, dass sich 61 Prozent der Befragten einen „starken Mann“ an der Spitze des Landes wünschen, schrieb „Der Standard“. Dabei handle es sich mehrheitlich um ältere Menschen. Für die Umfrage wurden in den vergangenen Tagen 502 wahlberechtigte Österreicher befragt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können