33 Tote bei Anschlagsserie

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Bei einer Anschlagsserie in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind 33 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden.

Die Anschläge ereigneten sich am Mittwochvormittag vor dem Außenministerium, auf einem Markt für Autoteile und bei einem Restaurant, wie Rettungs- und Sicherheitskräfte mitteilten. Am Nachmittag gab es weitere Tote bei der Explosion von drei Autobomben im Südosten der Hauptstadt.

Abweichend von den offiziellen Angaben erklärten Augenzeugen, den Anschlag vor dem Außenministerium habe ein Selbstmordattentäter verübt. Dagegen konnte ein nahe dem Ölministerium platzierter Sprengsatz von den Sicherheitskräften noch rechtzeitig entschärft werden. Soldaten berichteten, einer ihrer Kollegen habe den Selbstmordattentäter vor dem Restaurant noch in den Klammergriff genommen, um so die Umstehenden zu schützen.

Fünf Attentate

Bei den drei Anschlägen wurden insgesamt 25 Menschen getötet. Am Nachmittag gab es jedoch acht weitere Tote, als im Südosten von Bagdad drei Autobomben detonierten. Bei einem Raketenangriff im Zentrum wurden zudem fünf Menschen verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand, doch verüben sunnitische Extremisten wie die Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) immer wieder derartige Gewalttaten.

Das Außenministerium liegt am Rand der schwer gesicherten „Grünen Zone“, in der sich die US-Botschaft, das Parlament und verschiedene Regierungsgebäude befinden. Nahe dem Außenministerium waren in der Vergangenheit schon mehrfach tödliche Attentate verübt worden. Das folgenschwerste ereignete sich im August 2009, als ein mit Sprengstoff präparierter Lastwagen dutzende Menschen in den Tod riss und das Ministerium schwer beschädigte.

Im Irak hat die Gewalt seit Anfang 2013 wieder deutlich zugenommen und ein Niveau wie zuletzt vor fünf Jahren erreicht. Genährt wird der Konflikt vom Bürgerkrieg im benachbarten Syrien und von der Wut der sunnitischen Minderheit auf die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki. Insbesondere in der Provinz Anbar im Westen von Bagdad gibt es seit Wochen schwere Gefechte zwischen sunnitischen Rebellen und den Sicherheitskräften.