Kleines Luxemburg ganz groß

Kleines Luxemburg ganz groß

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eric Rings über das Ende der UN-Klimakonferenz und das Image Luxemburgs.

Eigentlich war von Anfang an klar, dass die 23. UN-Klimakonferenz in Bonn nicht jene der weltbewegenden Beschlüsse sein würde. Denn die COP 23 war die Konferenz der Beratungen, wie man die Pariser Beschlüsse konkret umsetzen sollte. Sie war aber auch die Konferenz der Chance für gefährdete Inselstaaten wie Fidschi, das die COP präsidierte.

Quer stellten sich nicht wie befürchtet die USA, deren Präsident Trump dem Pariser Abkommen den Rücken gekehrt hatte, sondern Polen. Ausgerechnet dort soll die Klimakonferenz im nächsten Jahr tagen. Das Land weigerte sich, den Doha-Zusatzartikel zum Kioto-Protokoll zu ratifizieren und sorgte bei einigen Mitgliedstaaten für Unmut.
US-Vertreter in Bonn waren dagegen äußerst eifrig. Sie versuchten, wo immer sie konnten, sich in Szene zu setzen und auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht eine Art Rebellion gegen die offizielle Meinung ihres Chefs in Washington?

Luxemburg kann sich durchaus sehen lassen. Neben zahlreichen grünen Finanzprodukten, die das Großherzogtum dort vorstellte, punktete Luxemburg – im Gegensatz zu seinen beiden großen Nachbarn – mit dem Erfüllen seiner Klimaziele. Eine engagierte Umweltministerin, ein Finanzminister mit grüner Krawatte und ein vom Umweltschutz passionierter Großherzog, der eigens mit dem privaten Tesla anreiste, rundeten das positive Bild Luxemburgs in Bonn ab.

Den SUPpefrend
18. November 2017 - 20.55

Ganz gross?? Schumme solle mir eis, liest dach emol: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_CO2-Emission Macht esou weider a street de Leit Sand an d'Aen!!!

Marius
18. November 2017 - 9.56

Besonders die letzte Passage ihres Artikels hat mir irgendwie imponiert, da ich mich als Luxemburger Patriot, diesem Land immer noch verpflichtet fühle. Ja, ja die Welt sollte sich ein Beispiel nehmen am kleinen Großherzogtum und seinem Staatsoberhaupt samt Tesla, mit all den vortrefflichen grünen Finanzprodukten im Gepäck. Wie sagte schon meine Großmutter, Junge, wenn keiner dich lobt dann lob dich eben selbst. Ein willkommenes Ablenkungsmanöver, das der Welt bezeugen soll, Luxemburg wäre keine miese Steueroase mehr, nicht wahr. Hier gäbe es nur anständige, kultivierte und polyglotte Menschen, soweit das Auge reicht, nicht wahr. Nur die anderen sind ja auch nicht blöde. Bravo, alles richtig gemacht, sogar besser als die großen Nachbarn, sogar beim Erfüllen aller Klimaziele. Wirklich? Damit habe ich so meine Bedenken, zumal wenn ich am frühen Morgen in der Hauptstadt unterwegs bin und genötigt bin, die Auspuffgase von tausenden von Pendlern einzuatmen, stelle ich mir immer wieder dieselbe Frage. Warum?