RomanRitchie Rischards „Little Italy 2“ entführt wieder in ein besonderes Düdelingen 

Roman / Ritchie Rischards „Little Italy 2“ entführt wieder in ein besonderes Düdelingen 
In „Little Italy 2“ nimmt der Autor Ritchie Rischard seine Leser mit in das Düdelingen der 60er- und 70er-Jahre Foto: Benoît Kunsch

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Wie es die jetzige Situation verlangt, hat sich das Tageblatt über Telefon mit Ritchie Rischard verabredet. Grund für das Interview war sein jüngstes Buch „Little Italy 2: Nei Zäite fir Diddeleng a säi Quartier Italien“ und die nun aus aktuellem Anlass verschobene Lesung in der Regionalbibliothek der „Forge du Sud“. Mehr als eine Stunde lang haben das Tageblatt und Ritchie Rischard über Düdelingen, die Corona-Krise und über das Autor-Sein gesprochen.

Nach seiner Cäsar-Trilogie und seinem Düdelinger Roman „Little Italy“ hat der vielseitige Autor und Musikjournalist, Ritchie Richard, die Fortsetzung seines Buches über das italienische Viertel am Start. Während die Handlung im ersten Teil hauptsächlich im Zweiten Weltkrieg, den 50ern und Anfang der 60er spielt, handelt der zweite Teil von den frühen 60ern bis in die 80er-Jahre hinein. Erzählt wird die Story aus der Sicht von Akis Tochter Jamie, die dem Ex-Mafioso Bob Lenz über die Entwicklung Düdelingens nach dessen unfreiwilliger Ausreise in die Vereinigten Staaten berichtet.

Eine Diskothek in Düdelingen

Wieder einmal gelingt es Rischard, das typische Düdelinger Flair dieser Ära aufzugreifen, und er nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in die „Forge du Sud“ der Swinging Sixities bis in die Waving Eighties. Durch die realen Kulissen und Orte in dem 153-seitigen Buch gelingt es dem Autor, den Leser auf eine Tour ins frühere Düdelingen mitzunehmen. Durch persönliche Anekdoten und Erfahrungen wird der Leser unvermeidlich an Plätze geführt, die der Autor kennt oder kannte. „In der Fortsetzung von ’Little Italy’ konnte ich auf eigene Erlebnisse aus meiner Jugend zurückgreifen, als die lokale Diskothek ’Forum’ ihre Blütezeit hatte und es in Düdelingen noch eine gab“, erklärt Ritchie Rischard. Der Fokus liegt aber, wie der Titel es bereits verrät, auf dem „Quartier Italien“, der zurzeit ein Revival erlebt. Aber nicht nur für Einwohner Düdelingens ist der Roman lesenswert, denn die fiktionale Erzählung mit dem Trip durch die Zeit und in das Verbrechermilieu ist interessant und spannend erzählt.

Der 1963 geborene Ritchie Rischard hat – wie bereits erwähnt – vieles in seinem Leben ausprobiert. So war er Friseur, in einem CD-Shop tätig, schrieb für diverse Luxemburger Zeitungen und Magazine und ist daneben seit vielen Jahren in der Radiolandschaft Zuhause. So war er beim DNR und RTL hinter sowie vor dem Mikrofon aktiv und hat Sendungen wie u.a. die „Rockkëscht“, „Pop History“ und den „Sunday Brunch“ moderiert. Darüber hinaus war er für eine große Werbeagentur tätig und unterrichtet seit geraumer Zeit die luxemburgische Sprache. „Um meine Romane in einem korrekten Luxemburgisch zu schreiben, musste ich diese natürlich so gut wie nur möglich erlernen und kann dieses Wissen nun mit viel Freude weitergeben“, so der Schriftsteller über seine Beschäftigung in der „Language Factory“ in Düdelingen. Seine Tätigkeit für die diversen Printmedien hat in Rischard die Lust am Schreiben geweckt.

Neues Werk in Arbeit

Man könnte sich also fragen was so ein viel beschäftigter Mann wie Ritchie Richard während der allgegenwärtigen Corona-Krise macht? Er tut genau das, was Autoren eben so machen: Er schreibt an einem neuen Roman, das im 19. Jahrhundert in Luxemburg-Stadt spielt und den Arbeitstitel „De Kutschemäerder 6666“ trägt. Hierbei handelt es sich um einen historischen Krimi, der im Jahr 1884 seinen Lauf nimmt. Des Weiteren nimmt er regelmäßig seinen CD-Tipp für die sozialen Medien auf und geht weiterhin im Home-Office seiner Tätigkeit als Luxemburgisch-Lehrer nach. Er hat also wenig Zeit, um sich zu Hause zu langweilen.

Auf die Frage, wie er mit der Covid-19-Situation umgeht, sagt Rischard: „Man muss die Situation ganz einfach akzeptieren, wie sie ist. Auch wenn ich allein in meiner Wohnung bin, bleibe ich lieber zwei Monate länger zu Hause, als das Risiko einer neuen Pandemie einzugehen.“

Die vorgesehene Lesung seines zweiten „Little Italy“-Romans in der Düdelinger Bibliothek musste abgesagt werden. Ein späterer Termin steht noch offen. Geplant sind weiterhin Lesungen im Rahmen des Düdelinger Events „Poesie im Park“ im August dieses Jahres und eventuell ein Kindertheaterstück, angelehnt an seinen langohrigen Helden Cäsar. FB

Hier sind die Bücher erhältlich:

Die beiden „Little Italy“-Bücher sind in der Kindle-Version erhältlich – momentan auch bei kindle unlimited. „Little Italy 2“ ist bei www.ernster.com oder bei der Escher Librairie Diderich zu beziehen. Die Cäsar-Bücher kann man bei www.editions-schortgen.lu und bei www.ernster.com bestellen.

Joëlle
21. April 2020 - 0.51

Entführt in ein besonderes Düdelingen, leider ein (zensiert) Düdelingen.

Maurice
18. April 2020 - 16.15

De Ritchie ass nach an der kuerzer Box hannert der Musek gelaf, wéi dat stattfonnt huet, deelweis war hien nach net op der Welt. Dat gesäit een op all Säit.

Fabienne
18. April 2020 - 15.39

Das einzige gute daran ist der Hut, da sieht man die flüchtenden Haare nicht. Der Rest ist underirdisch, man fühlt förmlich die Lava.

Othon
18. April 2020 - 0.57

"Wieder einmal gelingt es Rischard" Eben nicht! Schon wieder mal nicht.

Peter
17. April 2020 - 22.09

Mäi Gott, nee! Bleift nëmmen do ewech!

Raster
17. April 2020 - 21.34

@Justin Ech sinn derselwechter Meenung, hätt och eppes gesot, hunn awer geduecht dat wär eng onmarkéiert Reklamm a géif zenséiert ginn. Fuerchtbar ass nach ënnerdriwwen.

Justin
17. April 2020 - 20.31

W.e.g. net! Dat Getéins ass net auszehalen. Fréier ass een einfach op déi aner Säit vum Comptoir gaange wann e lassgelooss huet. Mä e Buch driwwer kafen! Da léiwer Corona.