BausparenWüstenrot will in Luxemburg weiter wachsen

Bausparen / Wüstenrot will in Luxemburg weiter wachsen
Sparen mit einem Bausparvertrag wird auch künftig in Luxemburg möglich bleiben, versichert Wüstenrot Foto: Editpress/François Aussems

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Nach der Ankündigung der Bausparkasse Schwäbisch Hall, sich vom Luxemburger Markt zurückzuziehen, bleiben hierzulande nur zwei Bausparkassen übrig. Der Markt für Bausparen ist aber nicht tot. Die Bausparkasse Wüstenrot erklärte am Freitag per Pressemeldung, dass sie „ihren erfolgreichen Kurs in Luxemburg“ fortsetze und einen weiteren Ausbau des Geschäfts plane.

Mitte Juni hatte die aktuell größte Bausparkasse in Luxemburg angekündigt, das Großherzogtum zu verlassen. Die Gesellschaft begründete ihre Entscheidung mit „erheblichen Investitionen“, die im Bereich der IT-Landschaft notwendig gewesen wären, sowie mit dem Druck des Niedrigzinsumfeldes. Schwäbisch Hall ist seit 1991 mit einer Niederlassung in Luxemburg aktiv und betreut aktuell 57.000 luxemburgische Kunden.

Doch auch wenn nun die größte Bausparkasse des Landes sich zurückzieht, lebt das Geschäft mit dem Bausparen dennoch weiter. Immerhin handelt es sich um ein Sparprodukt, das steuerlich absetzbar ist, was von vielen Menschen genutzt wird.

„Wir sehen weiterhin großes Potenzial für unser Bauspar- und Baufinanzierungsgeschäft in Luxemburg“, wird Matthias Bogk, Vorstand der Bausparkasse Wüstenrot, am Freitag in einer Pressemeldung zitiert. „Die Rahmenbedingungen vor Ort stimmen.“

„Wir haben das Geschäftsmodell angepasst“

Man wolle hierzulande weiter wachsen, so Thomas Jäger, Niederlassungsleiter von Wüstenrot in Luxemburg, auf Nachfrage des Tageblatt. „Dazu wurden bereits umfangreiche Investitionen in die Prozesse und IT getätigt“, sagt er. Technik und Kosten seien optimiert worden. Mit aktuell 14 Mitarbeitern betreut die Gesellschaft hierzulande rund 25.000 Kunden. 2019 stieg das Brutto-Bausparneugeschäft gegenüber dem Vorjahr um einen zweistelligen Prozentsatz auf 265 Millionen Euro.

Die niedrigen Zinsen „sind für Wüstenrot eine Herausforderung, der wir uns stellen“, so Thomas Jäger weiter. „Wir haben das Geschäftsmodell angepasst. Das ermöglicht uns nun, den Kunden günstige, langfristige Darlehen anzubieten. Wir sind da sehr erfolgreich.“ Das diversifizierte Produktangebot (Bausparen und Baufinanzierungen) helfe: „Wir können gut mit den niedrigen Zinsen umgehen.“

Mit einem Wettbewerber weniger am Markt sieht Thomas Jäger hierzulande jetzt noch mehr Geschäftspotenzial als vorher. Die Entscheidung der Konkurrenz kann er aber nicht ganz nachvollziehen: „Es hätte auf dem Luxemburger Markt bestimmt auch genug Platz für drei gegeben“, sagt er. „Der Bausparvertrag ist und bleibt in Luxemburg ein wichtiges Produkt. Und es wird den Menschen weiterhin zur Verfügung stehen.“