EschWiederbelebung der ERA wird konkret(er): Ein Freibad bereits 2023? 

Esch / Wiederbelebung der ERA wird konkret(er): Ein Freibad bereits 2023? 
So sieht das ERA-Freibad heute aus der Vogelperspektive aus. Rechts die Straße nach Audun-le-Tiche.  Foto: Editpress/Claude Lenert

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Esch soll wieder ein Freibad bekommen. Und das könnte schneller gehen als gedacht. In der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien war die ERA jedenfalls das Hauptthema.

2023 könnte das ERA-Freibad (ERA = Esch, Russange, Audun-le-Tiche) rund 30 Jahre nach der Schließung wieder in Betrieb gehen. Diese Aussicht erfüllte den Escher Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit guter Laune. In ihren Interventionen erinnerten sich gleich mehrere Räte an die Schwimmbad-Besuche ihrer Kindheit. Seit Anfang der 1990er Jahre ist das Freibad nun geschlossen und rottet vor sich hin, während sich die Natur das Gelände zurückholt. 

Obwohl es in den letzten 20 Jahren in so ziemlich allen Wahlprogrammen der Escher Parteien auftauchte, war die Wiederinbetriebnahme wohl noch nie so konkret wie heute, wie Schöffe Pim Knaff (DP) unterstrich. Man kenne die Besitzverhältnisse nun genau und habe sich schon mehrmals mit den französischen Nachbarn aus Audun-le-Tiche getroffen. Mit denen sei man sich einig. Das Gelände gehört ArcelorMittal und liegt größtenteils auf französischem Territorium. Gespräche mit dem Stahlkonzern seien bereits eingeleitet worden und wenn eine endgültige Einigung erzielt werde, könnte es schnell gehen. Es sieht jedenfalls so aus, als ob ArcelorMittal bereit wäre, der Gemeinde das Gelände zu überlassen. „Wir glauben, dass das Projekt realisierbar ist“, sagte Knaff.

Sämtliche Parteien zeigten sich erfreut über die Pläne und unterstützten die Resolution, um das Projekt voranzutreiben. Vera Spautz (LSAP) unterstrich, dass „jeder die Euphorie um die ERA teilt“, machte aber auch darauf aufmerksam, dass das Projekt lediglich das Freibad umfasse, nicht aber die daneben liegenden Weiher. Sie erinnerte zudem daran, dass in der Vergangenheit die Verhandlungen mit den französischen Nachbarn alles andere als einfach gewesen wären. Bürgermeister Georges Mischo (CSV) fasste abschließend zusammen: „Wir wollen das Schwimmbad für die Menschen und sind froh, dass das Projekt bei sämtlichen im Gemeinderat vertretenen Parteien so gut ankommt.“ Und Mischo machte keinen Hehl daraus, dass die finanzielle Last des Projekts in erster Linie bei der Escher Gemeinde liege, selbst wenn „lediglich der Eingang und das Kassenhäuschen auf Luxemburger Boden liegt“.

Grenzüberschreitend

Zuvor hatte der Gemeinderat ebenfalls einstimmig einer Konvention zur Schaffung einer Steuerungsgruppe für den „Crassier Terres Rouges“ beschlossen, ein weiteres grenzüberschreitendes Projekt, für das nun eine Machbarkeitsstudie erstellt werden soll. Die Kosten von 200.000 Euro werden zwischen den beiden Ländern geteilt, wobei die 100.000 Euro der Luxemburger Seite zur Hälfte vom Staat und zur anderen Hälfte von der Gemeinde bezahlt werden. Ebenfalls in die Kategorie grenzüberschreitender Zusammenarbeit gehört die Bilanz des 2013 gegründeten „Groupement européen de coopération territorial“ (GECT) Alzette Belval. Der „GECT Alzette Belval“ soll grenzüberschreitende Projekte initiieren und begleiten. Pim Knaff, der aktuell den Vorsitz der Gruppierung hat, zog die Bilanz der letzten drei Jahre und unterstrich die Bedeutung u.a. auch für Esch2022. Für ihn ist der GECT Alzette Belval „ein gutes Instrument, das aber noch konkret mit Leben gefüllt werden muss“.

Während in den meisten folgenden Punkten der Tagesordnung Einigkeit herrschte, gab es längere Diskussionen über die Übernahme der Telekommunikationsgeschäfte der Eltrona durch „Südstroum“. Jeff Dax (LSAP) las dem zuständigen Schöffen André Zwally (CSV) die Leviten und griff einige Punkte auf, die beim Übergang schiefgelaufen sind. In erster Linie die schlechte Kommunikationskampagne für die Bürger, die einen schwer verständlichen und stark komprimierten Brief von der Gemeinde erhielten. Dass keine Telefon-Helpline für die Kunden eingerichtet worden sei, kann Dax nicht verstehen. In die gleiche Kerbe haute anschließend Line Wies („déi Lénk“): „Ich gebe Ihnen einen guten Ratschlag: Sie müssen unbedingt an Ihrer Kommunikation nach außen arbeiten.“ Worauf Zwally entgegnete, dass „wir wohl wussten, dass es keine einfache Aufgabe würde, dass man aber auch mit einem klaren Zeitfenster konfrontiert war“. Eine Helpline werde zurzeit eingerichtet. Insgesamt 339 Bürger hätten ihr Abonnement gekündigt, 72 neue seien hinzugekommen. 

Ansonsten aber herrschte Einigkeit im Gemeinderat. So steht man dem Denkmalschutz der Villen an der Luxemburger Straße positiv gegenüber. Auch wurde die Konvention der 3. Phase des BENU-Village über 4,44 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre gutgeheißen. Genau wie der Kauf von zwei Lokalen in der Kanalstraße, in denen in Zukunft u.a. ein „Restaurant social“ entstehen soll. Die Schulorganisation des Musikkonservatoriums wurde angenommen und allgemein begrüßt, dass dort in Zukunft ein Bachelorstudium in Musiklehre möglich sein wird. Des Weiteren musste über einen zusätzlichen Kostenvoranschlag für die Renovierung des Resistenzmuseums abgestimmt werden. Gleich um 3,5 Millionen Euro teurer wird die ursprünglich auf 9,7 Millionen Euro taxierte Renovierung, was mit der aktuellen Kostenexplosion im Bau zusammenhängt. Abschließend wurde das Parkreglement in der Emile-Colling-Straße in Lallingen geändert. Das Parken in dieser Straße ist demnach zwischen 8.00 und 18.00 Uhr exklusiv den Anwohnern vorbehalten.

Rad-Aktivisten protestieren

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung vom Freitag hatten sich einige Rad-Aktivisten vor dem Versammlungssaal in Belval postiert, um mehr Sicherheit für die Escher Radfahrer einzufordern. Auf Plakaten verlangten sie eine bessere Infrastruktur für Radler. Auch die neue Ausweichroute für die Alzettestraße wurde mit den Worten „Attention Danger“ thematisiert.    

Vor der Gemeinderatssitzung forderten Rad-Aktivisten den Schöffenrat auf, für eine sicherere Rad-Infrastruktur in Esch zu sorgen 
Vor der Gemeinderatssitzung forderten Rad-Aktivisten den Schöffenrat auf, für eine sicherere Rad-Infrastruktur in Esch zu sorgen  Foto: Editpress/Philip Michel

DanV
12. Juli 2021 - 12.12

Übernimmt Südstroum alle Telekomm-Dienste von Eltrona oder nur die der Gemeinde Esch?

Jimbo
10. Juli 2021 - 19.22

ERA geheiert zu Frankräich!! Hautesdaachs traut dach schon keen sech mei eraus, an dann geet dJugend an dOppe Schwämm direkt op dGrenz…. Kläppereie virprogrammeiert…

LeBon
10. Juli 2021 - 12.40

LOL, in Esch? Die kriegen ja nicht mal 'ne Heizung repariert oder einen Fahrradweg fertig. 2023 müssen die den Riesenreinfall vom Jahr zuvor verkraften.