Absage vom Verkehrsministerium„Wenig Potenzial“ – Steinbrücken bekommt keine Schnelltram-Haltestelle

Absage vom Verkehrsministerium / „Wenig Potenzial“ – Steinbrücken bekommt keine Schnelltram-Haltestelle
Einfach am Stau vorbeiflitzen: So stellen sich die Planer der Schnelltram das Gefährt auf dem Weg nach Esch vor Grafik: Editpress-Archiv/Gouvernement

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Die Schnelltram von Luxemburg-Stadt in den Süden kommt – aber sie hält nicht überall. Die Gemeinde Steinbrücken wird wohl nicht mit einer Haltestelle beglückt werden. Das erklärt Verkehrsminister Bausch. Der Grund: Ein Haltepunkt dort würde den entscheidenden Vorteil der Tram ad absurdum führen. 

Der Süden bekommt – wie die Hauptstadt – eine Tram. Nicht nur das: Die Schnelltram soll Luxemburg-Stadt und Esch mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h verbinden. Nur: Das Gebiet, durch das sie dabei rauscht, bekommt keinen Haltepunkt. „Zwischen diesen beiden Zentren befinden sich nur sehr wenige Einwohner in der Nähe der Straßenbahnachse, was eine schnelle Strecke ohne Zwischenstopps rechtfertigt und ermöglicht“, erklärt Verkehrsminister François Bausch („déi gréng“) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage am Montagabend. Das heißt: Zwischen Foetz und Leudelingen gibt das Schienenfahrzeug Gas – einen potenziellen Tramstopp in Steinbrücken wird es nicht geben. 

Der Linienverlauf der neuen Tram ist eigentlich seit über einem Jahr bekannt. Die LSAP-Abgeordneten Yves Cruchten und Cécile Hemmen wollten dennoch von Bausch wissen, weshalb er einem Halt in Foetz den Vorzug gegenüber Steinbrücken gibt. „Foetz hat weniger Einwohner als beispielsweise Steinbrücken, das ebenfalls an der Strecke liegt“, schreiben die Abgeordneten. „Warum wurde Foetz einer anderen Stadt vorgezogen?“

Diffuse Verstädterung in der Streckenmitte

Bausch erklärt: „Eine Haltestelle in Steinbrücken am Autobahnkreuz hätte aufgrund der diffusen Verstädterung von Ehleringen, Wickringen und Steinbrücken entlang der Dreikantonsstraße wenig Potenzial.“ Zudem würde sich der Stopp auf dem „zentralen Abschnitt befinden“, also auf dem „schnellen“ Teil, der eine sehr hohe Zahl von Fahrgästen aufweist. Mit einer zusätzlichen Haltestelle zwischen Foetz und Leudelingen wäre die Straßenbahn nicht mehr „schnell“ – und würde damit den entscheidenden Vorteil gegenüber dem Privatwagen verlieren.

Schon bei der Präsentation der Tram-Trasse im Oktober 2020 war bei Steinbrücken kein Halt vorgesehen 
Schon bei der Präsentation der Tram-Trasse im Oktober 2020 war bei Steinbrücken kein Halt vorgesehen  Foto: Editpress-Archiv/Gouvernement

Im Gegensatz zu Steinbrücken biete eine Haltestelle in Foetz bis 2030 ein „erhebliches Potenzial von 4.200 Personen, darunter 2.300 Besucher und 1.900 Arbeitsplätze im Umkreis von 500 Metern um die Haltestelle“, schreibt Bausch. Das Gebiet zwischen Foetz und Leudelingen soll von „effizienten Buslinien“ bedient werden, die die separate Busspur auf der A4 nutzen können und einen „schnellen und zuverlässigen Service bieten“. „Für die Bewohner der Orte entlang der Route der Dreikantonsstraße ist diese Bus-Lösung vorteilhafter, da die Haltestellen zum einen näher an ihren Wohnorten liegen und zum anderen die Busse sie direkt zu den Umsteigepunkten mehrerer Straßenbahn- und Buslinien bringen werden“, sagt Bausch. 

Die Schnelltram zwischen Luxemburg-Stadt und Esch könnte auf ihrem ersten Abschnitt im Jahr 2028 in Betrieb gehen. Sie soll nach ihrer kompletten Fertigstellung im Jahr 2035 die „Cloche d’Or“ in der Hauptstadt mit Beles im Süden verbinden. Zwischen Leudelingen und Foetz liegt der schnelle Teil der Verbindung ohne Zwischenstopp – hier soll die Tram 100 km/h erreichen. Anschließend verwandelt sie sich in eine innerstädtische Tram, die das neue „Quartier Alzette“ mit Belval und Beles verbindet. Als Taktung sind 15 Minuten vorgesehen und innerhalb Eschs zu Spitzenstunden gar sieben Minuten. Die Fahrt von Belval zur „Cloche d’Or“ soll 26 Minuten dauern, nur 14 Minuten sollen es vom „Quartier Alzette“ aus sein. 

Planervision: Die Schnelltram kommt in Belval an
Planervision: Die Schnelltram kommt in Belval an Foto: Editpress-Archiv/Gouvernement
Ein echter alter GRüner
10. November 2021 - 9.44

Das finde ich eine gute Nachricht, dann ewählt schon mal kein Steinbrücker diese arroganten Grünen!

Georg
10. November 2021 - 8.40

Et as wuel och Wickreng vergiess gin an weivill Leit do waerten wunnen an schaffen...an jo..weih en aaner schon geschriwen huet, en Tram as dofir do fir meih oft stoen ze bleiwen. En Stop zu Steebrecken wier an deem Senn eng super Saach gewiecht. Gutt geschafft !

Winter
9. November 2021 - 21.28

Mir géifen awer gär bei de Kueb goen.

Wieder Mann
9. November 2021 - 17.11

Vor dem Gesetz sind alle Bürger gleich, bei Herrn Bausch nicht und darum wird die Tram in Steinbrüchen nicht halten. Die Grünen haben wenig Potenzial, sie zu wählen ein ad absurdum.

Pirat
9. November 2021 - 13.26

Für die Supercars ab Steinbruecken sollte die Busspur durch eine Tempolimit freie Schnellspur ersetzt werden.Frei Fahrt für reiche Bürger!

Romain Juni
9. November 2021 - 12.51

Eine Magnetschwebebahn muss her, dann könnte man locker 300 km/h fahren.Die Steinbrücker fahren ab Auto World mit ihren Supercars in die Stadt!

Claude Oswald
9. November 2021 - 12.36

En Tram ass jo awer geduecht, fir méi dack stoenzebleiwe wéi en Zuch. Soss ergëtt dat iergendwéi kee Sënn. Mais bon, vläicht baut dem Här Bausch säin Nofolger en Arrêt zu Steebrécken. Et ass also nach net alles verluer.