Die Tram in EschVom Knotenpunkt Benelux-Platz in die Beleser Straße

Die Tram in Esch / Vom Knotenpunkt Benelux-Platz in die Beleser Straße
Unmittelbar am neuen „Quartier Alzette“ ist der Auftaktpunkt zur urbanen Straßenbahn durch Esch. Sie verläuft am Boulevard Grande-Duchesse Charlotte entlang Richtung Benelux-Platz. Die Grafik zeigt die Kreuzung mit der Luxemburger Straße an der Lallinger Kirche (rechts oben). Darstellungen: Ministère de la Mobilité et des Travaux publics (MMTP)

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Vergangene Woche wurden die Pläne für die schnelle Tram zwischen Esch und der Hauptstadt auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Ab heute sollten sie den Bürgern in vier öffentlichen Veranstaltungen nähergebracht werden. Corona-bedingt müssen diese nun via Livestream stattfinden. Der Auftakt in Belval wurde wegen der Quarantäne von Minister François Bausch am Montagabend gar ganz abgesagt. Es sollten u.a. Details über die Strecke durch Esch geben: Diese soll via Boulevard Grande-Duchesse Charlotte zum Benelux-Platz und dann durch die Beleser Straße in Richtung Belval führen. Das Tageblatt hat sich mit dem Escher Stadtingenieur Lucien Malano über die Tramtrasse unterhalten.

Dass Esch eine innerstädtische Tram bekommt, war nicht unbedingt erwartet worden. Bekannt war, dass die schnelle Tramverbindung zwischen der Hauptstadt und Esch von der Cloche d’Or aus kommend das neue „Quartier Alzette“ erreichen sollte. Auf dem Gelände der früheren „Metzeschmelz“ entsteht in den nächsten 20 Jahren ein neues Stadtviertel mit bis zu 10.000 Einwohnern. Hier sollte dann ein „Pôle d’échange“ entstehen. Was auch der Fall sein wird. Doch das „Quartier Alzette“ ist nun zudem der Ausgangspunkt der innerstädtischen Tram durch Esch über den Belval bis vor die Gemeinde von Beles.   

Es geht vom neuen Stadtviertel über die Kreuzung an der Lallinger Kirche auf den Boulevard Grande-Duchesse Charlotte. Hier soll die Tramtrasse in Richtung Benelux-Platz auf der linken Straßenseite verlaufen. Als Haltestellen sind Lallingen und Lankelz vorgesehen. Über letzteren Stopp ist dann auch das neue Viertel Wobrécken an die Tram angeschlossen. Der Escher Stadtingenieur Lucien Malano erklärt: „Bei einer Tram rechnet man mit einem Einzugsgebiet von 500 Metern, während es bei Busverbindungen 300 Meter sind.“ Will heißen, dass den Menschen ein Fußmarsch von 500 Metern zuzumuten ist, um eine Tramhaltestelle zu erreichen. Im Parameter der Tram liegen also die alte und die neue Sporthalle sowie große Teile der Escher Stadtviertel. Das Zentrum mit der Alzettestraße allerdings nicht.

Endhaltestelle: Beleser Gemeindehaus

Nächster Halt ist der Benelux-Platz, der zum multimodalen Knotenpunkt des öffentlichen Transports des „alten“ Eschs mit Anschluss an BHNS („Bus à haut niveau de service“) werden soll. Von dort aus geht es für die Tram nicht am Clair-Chêne-Waldstück vorbei zum Boulevard Charles de Gaulle, sondern vielmehr in die Beleser Straße. „Die Straßenbahn soll auch da fahren, wo die Menschen wohnen“, erklärt Malano, „außerdem wären bei einer Trasse in Richtung Boulevard De Gaulle geometrische Probleme aufgetaucht.“ Das, weil die Straße abschüssig ist und zudem eine doch recht scharfe Kurve hat.  

Ausschnitt der Karte mit dem Verlauf der Straßenbahn durch Esch und Belval. U.a. geht es durch die Beleser Straße.
Ausschnitt der Karte mit dem Verlauf der Straßenbahn durch Esch und Belval. U.a. geht es durch die Beleser Straße.

Die Beleser Straße liegt momentan in einer Tempo-30-Zone. Hier stehen in erster Linie Wohn- und Appartementhäuser. Es gibt aber auch zwei Niederlassungen großer Automarken, von denen eine schon seit einiger Zeit ihr Interesse auf einen anderen Standort innerhalb Eschs bekundet hat. Das Problem ist, dass es nicht besonders viele Möglichkeiten für derlei Betriebe im flächenmäßig begrenzten Gemeindegebiet gibt.

Die Beleser Straße ist außerdem nicht sehr breit, sodass der Tram wohl oder übel eine Fahrspur „geopfert“ werden müsste. Gut möglich also, dass der normale Kfz-Verkehr mehr oder weniger komplett aus der Straße verbannt wird, die demnach nur noch Anrainern vorbehalten sein würde. Auch ein Einbahnsystem bis etwa Mitte der Straße sei laut Stadtingenieur Malano denkbar. So bliebe sie sowohl vom Benelux-Platz als auch vom Boulevard De Gaulle aus zu befahren. Als Tram-Haltestelle ist mehr oder weniger in der Mitte der Beleser Straße das „Quartier Bruch“ vorgesehen. Anschließend geht es weiter am Boulevard de Gaulle entlang Richtung Raemerich, wo der Halt für das neue „Südspidol“ sein soll. Weiter geht es nach Belval zum nächsten Knotenpunkt, der Universität. Und dann via Belval-Lycée und Belval-Sud zur Endhaltestelle vor dem Beleser Gemeindehaus. Spannend ist auch die Frage, wie das Grenzgebiet in die Pläne einbezogen wird. Denn schlussendlich soll die schnelle Tram zwischen dem Süden und der Hauptstraße auch den Pendlerverkehr auf den Straßen eindämmen.          

Der Zeitplan sieht vor, dass die schnelle Tram von der Cloche d’Or aus das „Quartier Alzette“ 2028 (Fahrzeit dann: 14 Minuten) erreicht. Erst danach beginnt der Bau der Schienen durch Esch. Frühestens 2035 soll die gesamte Strecke fertig sein. Es kann sich also noch so manches ändern. Trotzdem wird es bei den Infoveranstaltungen weitere Details geben. 120 Personen hatten sich für die Auftaktveranstaltung in Belval angemeldet. Ob sie nachgeholt wird, steht noch nicht fest. 

Der Escher Stadtingenieur Lucien Malano
Der Escher Stadtingenieur Lucien Malano Foto: Editpress/Julien Garroy
Claude Oswald
27. Oktober 2020 - 10.33

Dass die Alzettestrasse links liegengelassen wird oder nur über Umwege und kompliziert mit Umsteigen auf den Bus zu erreichen ist, finde ich nicht glücklich. Aber es scheint so, als habe die Politik bereits alles entschieden. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, es macht keinen Sinn, mit Menschen zu diskutieren, die lediglich ihre vorgefertigten Meinungen verteidigen. Dies habe ich bereits bei der Vorstellung der Luxtram auf Kirchberg erfahren.

Un den Fär Bausch
27. Oktober 2020 - 10.23

Hued Dir elo sos keng Suergen, Dir sollt Drive In Covid-Teststatiounen opmachen das d´Leit net mussen am Reen Dobaussen stoen. Är Kollegen kennen jo mam Velo derduerch was se loscht hun sech op den Wé eng Gripp ze fänken!