InflationIn Luxemburg sind die Preise im März wieder deutlich schneller gestiegen

Inflation / In Luxemburg sind die Preise im März wieder deutlich schneller gestiegen
Auch im März haben die Ölpreise wieder einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Inflationsrate Foto: Editpress/AlainRischard

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Nachdem die Preissteigerungsrate letztes Jahr, mit dem Corona-bedingten Einbruch der Nachfrage, nur sehr langsam zulegte, steigen die Preise mittlerweile wieder deutlich schneller. Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Instituts Statec.

In Luxemburg lag die Inflationsrate im März bei 1,98 Prozent, wie Statec am gestrigen Mittwoch in einer Pressemeldung mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Mai 2019. Im Vorjahr 2020 lag die Preissteigerungsrate bei nur 0,8 Prozent. Es herrschte praktisch Preisstabilität.

Auch im Euroraum hat die Inflationsrate zuletzt wieder zugelegt. Aktuell wird für März mit einem Anstieg der Preise (verglichen mit dem Vorjahr) um 1,3 Prozent gerechnet, wie Zahlen von Eurostat zeigen. Im Vorjahr war die Preissteigerungsrate im Währungsraum während einiger Monate (August bis Dezember) sogar negativ. Das bedeutet: Die Preise waren im Schnitt leicht günstiger als ein Jahr zuvor.

Besonders stark legten im März in Luxemburg derweil die Preise für Ölprodukte zu. Sie sind, verglichen mit dem Vorjahr, um stattliche 13 Prozent gestiegen. Im April letzten Jahres war der Ölpreis an den internationalen Märkten deutlich eingebrochen. Danach hat er wieder zugelegt.

Teurer wurden im März hierzulande jedoch nicht nur Energieprodukte. Auch Lebensmittelpreise sind 1,4 Prozent höher als vor einem Jahr. Zugelegt haben vor allem die Preise für Obst (ein Plus von 3,66 Prozent) sowie für Brot (ein Plus von 2,33 Prozent). Ebenso kosten alkoholische Getränke heute 2,76 Prozent mehr als vor 12 Monaten. Unterhaltsarbeiten rund ums Haus kosten 2,82 Prozent mehr, alles rund um den Gartenbau gar 6,25 Prozent. Auch der Preis für informatisches Material hat im Laufe des Jahres um 2,25 Prozent im Preis zugelegt. Billiger sind, im Vergleich zum Vorjahr, nur wenige Produkte geworden. Dazu zählen Pauschalreisen (minus 2,42 Prozent), Telefon-Kosten (minus 3,03 Prozent) sowie elektrische Haushaltsgeräte (minus 1,65 Prozent).

Höhere Preise waren erwartet worden

Überrascht von den nunmehr wieder schneller steigenden Preisen wurde eigentlich niemand. Bereits im November 2020 hatte Statec erklärt, ab 2021 wieder mit schneller steigenden Preisen zu rechnen. Statec sah damals mehrere Gründe, die zum Trend der steigenden Preise beitragen: etwa die Ölpreise, die (verglichen mit dem Tiefpunkt in 2020) nächstes Jahr wieder steigen werden. Gleichzeitig wird auch die neue CO2-Steuer ab Januar Produkte wie Benzin, Diesel, Heizöl und Gas verteuern. Zudem hat der kostenlose öffentliche Transport keinen Effekt auf die Statistik (mehr als ein Jahr nach seiner Einführung) mehr. Für das Gesamtjahr 2021 rechnen die Statistiker aktuell mit einer Inflationsrate von 1,7 Prozent. 

Für Privatverbraucher bedeutet Inflation jedoch nicht nur, dass sich die Preise von Waren und Dienstleistungen verteuern. Es geht ganz allgemein um Geldentwertung: Güter werden teurer und Sparguthaben schrumpfen – Kapital, das mit einer geringeren Verzinsung als der Inflationsrate angelegt wird, verliert an Kaufkraft. Um den Verlust an Kaufkraft auszugleichen, gibt es in Luxemburg das Index-System. Aktuell werden, was diesen Ausgleich anbelangt, jedoch einige Zahlen aus der Rechnung weggelassen, namentlich die Preiserhöhungen, die durch die neue CO2-Steuer entstehen. Wann mit dem Auszahlen einer neuen Index-Tranche gerechnet werden kann, schreibt Statec in der Pressemeldung von Mittwoch nicht.

Ern Nerft
16. April 2021 - 18.47

Petrolspreiser gin erem an d´ Lucht, as de Geck vum Molkereisdach aus der Vakanz erem?

Grober J-P.
8. April 2021 - 9.37

Kenne leider die Formeln der Statec nicht, meine Inflation im Geldbeutel ist prozentual immer höher, Ölpreise nicht mit eingebezogen. Es liegt bestimmt an meinem Abakus der letzte Zeit so komische Geräusche beim Rechnen macht.

Blücher
7. April 2021 - 16.56

Dank grüner Politik, der CO2 Steuer, den Umweltgebühren , der Verteuerung von Strom, Wasser.... ein erheblicher Teil der Verteuerung der Lebenshaltungskosten auf die Endverbraucher, die Konsumenten abgewälzt wurde.