SchlifflingenTiny Houses, Schulinfrastruktur „Op Hudelen“: Gemeinderat im Zeichen der Ukraine-Hilfe

Schlifflingen / Tiny Houses, Schulinfrastruktur „Op Hudelen“: Gemeinderat im Zeichen der Ukraine-Hilfe
Der momentan noch leer stehende Modulartbau „op Hudelen“ könnte für Flüchtlinge aus der Ukraine genutzt werden Foto: Paul Huybrechts

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In rekordverdächtigen zwei Stunden arbeitete der Schifflinger Gemeinderat die 18 Tagesordnungspunkte seiner Sitzung am vergangenen Freitag ab. Im Mittelpunkt stand dabei der Krieg in der Ukraine. 

Bereits die Einleitungsworte von Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) gaben die Richtung vor, fortan wurde der Krieg gegen die Ukraine immer wieder thematisiert. „Eine Herausforderung für die Welt“, nannte Weimerskirch die „unmenschliche Invasion eines Kriegstreibers“ in der Ukraine, „und auch für Schifflingen“. In der Tat möchte die Gemeinde helfen. Vor dem Rathaus werden seit einiger Zeit bereits Essen und Trinken zugunsten der Ukraine-Hilfe verkauft, die kürzlich vorgestellte, noch leer stehende Modularstruktur der Schule „op Hudelen“ könnte für ukrainische Flüchtlinge genutzt werden. Oder zumindest für den Schulunterricht der Kinder aus der Ukraine. 

Der Gemeinderat verabschiedete einstimmig eine Resolution zur Unterstützung der Ukraine, Carlo Feiereisen (LSAP), Yves de Marchi (CSV), Ivette Cattivelli (DP) und Albert Kalmes („déi gréng“) waren sich einig und fanden zum Teil emotionale Worte, um das zu beschreiben, was dort gerade geschieht. Worte allerdings reichen nicht, sodass die Gemeinde eine Spende über 10.000 Euro für die Asbl. „LUkraine“ beschloss. Genau wie die Anschaffung von drei sogenannten Tiny Houses, kleinen Wohnhäusern im Fertigbaustil, die jeweils 35 m2 Platz bieten. Mit den Anschlussarbeiten kostet das die Gemeinde rund 400.000 Euro. Wo genau sie aufgestellt werden, ist noch nicht abschließend geklärt, doch werden sie Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine aufnehmen. Carlo Feiereisen stellte die Frage nach der späteren Nutzung der Häuser, vielleicht im Zusammenhang mit der Beherbergungseinrichtung des Minett-Trails am „Waserbaseng“. Rizo Agovic (LSAP) regte an, die Gemeinde solle doch beim Staat und beim „Fonds du logement“ vorsprechen, um weitere Einrichtungen in Schifflingen für die Flüchtlingshilfe nutzen zu können.      

Der Rest ist schnell zusammengefasst. Der Schöffenrat hat beschlossen, die in der Haushaltsvorlage vorgesehene Anleihe über vier Millionen Euro zu ziehen. Für die Kanalisierung der Kiemelbaach in Foetz werden zusätzliche 875.000 Euro fällig und der „Pakt vum Zesummeliewen“ wurde verabschiedet. Zuvor hatte Bürgermeister Weimerskirch berichtet, dass der Teilbebauungsplan der Lydie-Schmidt-Schule akzeptiert wurde und am 29. März eine Informationsversammlung über die größeren Baustellen der Gemeinde stattfinden soll. Der Verein der Schifflinger Majoretten habe sich derweil aufgelöst.

Die nächste Gemeinderatssitzung ist für den 22. April programmiert und soll wieder im alten Saal stattfinden. Seit dem Ausbruch der Pandemie tagte der Schifflinger Gemeinderat im wesentlich größeren „Grand-Duc Jean“-Festsaal. Ein erster Comebackversuch war nur von kurzer Dauer gewesen.