Prostitution: Was die Regierung umgesetzt hat

Prostitution: Was die Regierung umgesetzt hat

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Fünf Pfeiler gegen Prostitution: Das war die Idee der Regierung, als sie vor zwei Jahren ihren nationalen Aktionsplan vorstellte. Mit der Abstimmung über das Prostitutionsgesetz wird am Dienstag einer dieser fünf Pfeiler abgehakt. Luxemburg hat beschlossen, in der Grauzone zu bleiben. Prostitution wird also auch in Zukunft weder legalisiert, noch wird sie verboten sein. Stattdessen setzt Justizminister Felix Braz („déi gréng“) auf die Bekämpfung der Zuhälterei und des Menschenhandels.

Neben dem Gesetz sollte durch den Aktionsplan die Betreuung verstärkt, der Ausstieg über eine Exit-Strategie ermöglicht, die Prävention verbessert und ein Sexualunterricht auf die Beine gestellt werden. Wir haben mit dem Chancengleichheitsministerium und mit der zuständigen Ministerin Lydia Mutsch (LSAP) eine kurze Bilanz über die Umsetzung dieses Plans gezogen.

  • Die Betreuung

Die Regierung wollte die Streetwork verstärken. Darunter versteht man die Präsenz von Sozialarbeitern und Ärzten, die die Prostituierten begleiten und unterstützen. Das „DropIn“ der Caritas, eines der wichtigsten Akteure in der luxemburgischen Streetwork, will verstärkt auf „Indoor-Streetwork“ setzen, so das Ministerium. Statt nur auf dem Straßenstrich sollen in Zukunft auch mögliche Prostituierte in Bars, Massagesalons und ähnlichen Einrichtungen begleitet werden.

  • Der Ausstieg 

Eine sogenannte Exit-Strategie soll den Prostituierten dabei helfen, den Beruf zu wechseln. Sie wurde schon im Oktober 2015, also ein halbes Jahr vor der Vorstellung des Aktionsplans, angewandt. Den Prostituierten, die aussteigen wollen, wird eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Die luxemburgische Arbeitsagentur ADEM platziert sie in einer Beschäftigungsmaßnahme und hilft ihnen dabei, eine andere Arbeit zu finden. Laut Ministerium konnten seit 2015 fünf Prostituierte über diesen Weg aussteigen. „Das klingt nicht nach viel“, meint Chancengleichheitsministerin Lydia Mutsch. Allerdings müsse man bedenken, dass der Ausstieg kein einfacher ist.

  • Die Prävention

Laut Ministerium geht es beim Präventions-Pfeiler in Luxemburg vor allem um Information und Sensibilisierung. „Wir haben Fortbildungen für Professionelle eingerichtet“, so Ministerin Mutsch. So konnten sich beispielsweise Polizisten sowie Mitarbeiter der ITM oder des Zolldienstes weiterbilden lassen. Durch diese Kurse soll ihnen dabei geholfen werden, Opfer von Menschenhandel und Zuhälterei zu erkennen. Des Weiteren wurde eine Webseite eingerichtet, auf der sich jeder über Menschenhandel informieren kann.

  • Der Sexualunterricht

Ein letzter Aspekt der Regierungsstrategie war der Sexualunterricht in den Schulen. Ein entsprechender Aktionsplan wird derzeit ausgearbeitet. „Es muss darum gehen, ein Bild der Sexualität zu zeichnen, das nicht auf Dominanz eines Geschlechtes über das andere aufgebaut ist, sondern auf den Werten von Respekt und Würde“, meinte Mutsch über den Unterricht.

 

Leila
8. Februar 2018 - 14.10

...und ich verstehe überhaupt nicht, weshalb vor Jahren die kleinen, sympathischen Cafés mit den Damen in den Hinterzimmern abgeschafft wurden. Das war sauber und diskret, nicht wie dieser gefährliche, unappetitliche Straßenstrich, der jegliches Gesindel anzieht. Back to the roots!

J.C. KEMP
5. Februar 2018 - 18.40

Es ähnelt dem Verhalten gegenüber Cannabis. Statt Dealer zu jagen und Kiffer zu kriminalisieren würde eine Legalisation einen ganzen 'Wirtschaftszweig' austrocknen und noch zusätzlich dem Staat Geld einbringen. Rationelles Denken scheint nicht gefragt. Man bekämpft lieber, wo andere schon die Sinnlosigkeit eingesehen haben.

J.C. KEMP
5. Februar 2018 - 13.23

Es heisst nicht umsonst, das älteste Gewerbe der Welt und es ist vermutlich eine illusorische Vorstellung gutmeinender Politiker, die glauben, dass sie diejenigen sind, die dieses Gewerbe abstellen werden. Es wird Prostitution noch geben, wenn es keine Politiker mehr geben wird.

Laird Glenmore
5. Februar 2018 - 12.14

Wenn unsere Regierung nicht so verklemmt oder blöd wär würde sie den Bau eines öffentlichen Bodells genehmigen wo die Damen ohne Zuhälter mit Concierge und eventuell ärztlicher Betreuung in Ruhe ihrem Job nachgehen könnten, was noch wichtiger wäre bei einer Genehmigung und Anerkennung des Berufes wäre das die Damen als freiberufler Steuern zahlen, Krankenversichert sind und im Alter einen Anspruch auf Rente haben, das wäre mal eine anständige und demokratische Lösung. Ich verstehe überhaupt nicht warum die Luxemburger Regierung so verklemmt ist und sich dagegen wehrt in anderen Ländern gibt es doch auch Bordelle. Was natürlich von Vorteil wäre ist das vielleicht der Tatbestand von Vergewaltigungen zurück geht und natürlich die Zuhälter von der Bildfläche verschwinden, der Straßenstrich eingedämmt wird und vielleicht auch die Prostitution in privaten Apartments ( Zuhälter und/oder Menschenhandel ) unterbunden wird, des weiteren könnten bessere Kontrollen durchgeführt werden was auch der Sicherheit der betreffenden Damen zugute kommen würde. Statt immer nur dagegen zu sein sollte man vielleicht mal ein wenig rationeller Denken.