Mobiles WeinfestPicadilly on Tour macht Station in Esch

Mobiles Weinfest / Picadilly on Tour macht Station in Esch
Picadilly on Tour in Esch Foto: Herbert Becker

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Die Corona-Pandemie hat bedauerlicherweise zur Absage aller populären Weinfeste an der Luxemburger Mosel geführt. Dem zum Opfer fiel auch das landesweit bekannte Weinfest „Picadilly“, welches auf der „Schleiswiss“ am Moselufer von Stadtbredimus seinen angestammten Platz hat. Frei nach dem Motto „Don’t be silly … Kommt der Besucher nicht zum Picadilly, kommt der Picadilly halt zu ihnen!“, hatte sich das „Syndicat d’initiative“ etwas Besonderes einfallen lassen.

Mobiles Weinfest? Geht doch! An den beiden vergangenen Wochenenden ging es auf große Tour „uechter d’Land“ mit einem Hop-on-Hop-off-Bus von Partner Voyages Emile Weber. Mit im Gepäck hatten die Macher Wein und Crémant der Genossenschaftskellerei Vinsmoselle und vom Domaine Cep d’Or sowie das prickelnde Kultgetränk Picadilly. Rund zwei Stunden verweilte der Bus in jedem Ort und brachte ein wenig Weinfeststimmung unters Volk. Vor Ort konnte man die Miseler Produkte degustieren, dazu hatte man auch die Möglichkeit, seinen Weinkeller mit Wein und Crémant zu bestücken.

Gelungen war schon der Auftakt am ersten Wochenende mit Besuchen am Samstag unter anderem auf dem Glacis der Hauptstadt, in Hesperingen oder Walferdingen, sonntags verweilte die Crew dann im hohen Norden in Ettelbrück, Wiltz oder Weiswampach.

In den Süden des Landes ging es dann gestern und vorgestern. In den Südgemeinden freute man sich außerordentlich über den ungewohnten Besuch von der Mosel, insbesondere in der Minettemetropole Esch, zu der die Veranstalter eine besondere Verbindung haben. Die Escher Stadtmusik gibt seit Jahrzehnten, stets am Sonntag des Festes in Stadtbredimus, ein viel beachtetes Konzert im vollbesetzten Festzelt an der Mosel.

Musikalische Überraschung

15.50 Uhr auf dem Stadthausplatz: das Thermometer zeigt kuschelige 36,8° C. Fleißige Hände bestuhlen den Platz mit Sitzbänken und stellen schattenspendende Sonnenschirme bereit. Aus der Alzettestraße ertönt Musik. Die „Stadtmusek“ marschiert in voller Besetzung auf den Platz, auf dem sich schon zahlreiche Wein- und Crémant-Freunde erwartungsvoll eingefunden hatten. „Et ass eng Iwwerraschung fir déi Briedemeser“, lässt Loriana Stocchi uns wissen, die dem Komitee der Harmonie angehört.

Punkt 16.00 Uhr fährt der Doppelstock-Bus auf den Platz und die Crew des SI Stadtbredimus und die Winzer schenken Auxerrois, Riesling Pinot Gris, Crémant und natürlich Picadilly an die Gäste aus. Sogar Vinsmoselle-Präsident Josy Gloden hilft beim Ausschank und steht beratend bei den zahlreichen Kaufinteressenten zur Seite. Groß ist die Freude bei den Veranstaltern, dass die Stadtmusik ihren Aufenthalt mit einem Platzkonzert bereichert. Zahlreiche Weinfreunde tummelten sich auf dem Rathausplatz und genossen Riesling und prickelnde Perlen.

Musel-Tour am Sonntag

Gestern fand die Picadilly-Tour dann ihre Fortsetzung entlang der Mosel mit Start am Dreiländereck in Schengen und Frühschoppen auf der „Laangwiss“ in der Moselmetropole Grevenmacher. Binnen Minuten hatte sich der Platz am Moselufer gefüllt und wir nutzten die Gelegenheit zu einem Gespräch mit SI-Präsident Nico Vesque und seiner Stellvertreterin Stephanie Marx. „Wir hatten zu Beginn unserer Planungen schon ein mulmiges Gefühl. Nehmen die Leute unsere Offerte eines ‚mobilen Weinfestes’ überhaupt an, spielen die Gemeindeautoritäten mit“, erklärt Stephanie Marx. „Aber in allen Gemeinden wurden wir herzlich empfangen, vielerorts bekamen wir sogar zu hören: Das müsst ihr nächstes Jahr unbedingt wiederholen.“

Nico Vesque bemerkt, dass es keinerlei Zwischenfälle gegeben habe und alle Gäste sich an die vorgegebenen Corona-Vorschriften, Maskenpflicht und Abstandsregeln, gehalten haben. „Alles Organisatorische läuft komplikationslos“, so die Vizepräsidentin. „Wir sind mit einer Crew von 25 Personen unterwegs. Alles ist doppelt bestückt: Kasse, Verkaufslieferwagen. Eine Crew baut am Veranstaltungsort ab, während die andere beim nächsten Halt schon alles vorbereitet, sodass wir alle Besuchszeiten einhalten können.“

Wir finden: eine tolle Initiative der Briedemeser in dieser doch schwierigen Zeit, die insbesondere der Winzerschaft und den veranstaltenden Vereinen in den Weinbaugemeinden zu schaffen macht. Die Picadilly-Tour finden ihren Abschluss am kommenden Samstag ganztägig auf der „Schleiswiss“ in Stadtbredimus.

Ferdinand
3. August 2020 - 23.16

Méi Alkohol ënnert d'Leit, wëll déi Besoffe sech sou gutt un d'Reegelen halen, sou Saache brauche mer.