DüdelingenNeue Begegnungsstätte VeWa bietet Raum zum gemeinsamen Schaffen

Düdelingen / Neue Begegnungsstätte VeWa bietet Raum zum gemeinsamen Schaffen
Mit großer Sorgfalt werden die ersten Fliesen mit dem Namen des Projekts angebracht Foto: Editpress/Tania Feller

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Zum Schluss mussten die Gäste dann noch etwas arbeiten. Unter fachkundiger Anleitung verlegten sie je eine Fliese am Eingang zur neuen Begegnungsstätte. Das Ganze ergab das Akronym VeWa „Vestiaires et Wagonnage“ – der offizielle Name der am Samstag feierlich eröffneten Begegnungs- und Schaffensstätte auf „Neischmelz“, dem zukünftigen neuen Ökowohnviertel der Stadt Düdelingen.

Die Fliesenverlegung durch unter anderem Nancy Braun, Generaldirektorin von Esch2022, und Danièle Wagener, der Präsidentin der „Œuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“, stand symbolisch für die Arbeit, die während Monaten zuvor vom „DKollektiv“ zusammen mit Einwohnern der Stadt ehrenamtlich geleistet worden war.

Das Projekt, die ehemaligen Industriegebäude in eine Stätte der Begegnung und des kreativen Schaffens für jedermann zu verwandeln, entstand vor ein paar Jahren, wurde dann als Projekt der Stadt Düdelingen für das Kulturjahr Esch2022 eingereicht. Unterstützt und mitfinanziert wurde und wird es von der Gemeinde Düdelingen, die allein 2,8 Millionen Euro in die Instandsetzung investierte. Weiterer gewichtiger Partner ist die „Œuvre“, die das Vorhaben als sogenanntes „tiers-lieux culturels“ unterstützt. Die öffentlich-rechtliche Einrichtung fördert die Schaffung von Begegnungsstätten zwischen Künstlern und Bewohnern unter anderem auf ehemaligen, innerstädtischen Industriebrachen. VeWa ist eines von drei derartigen Projekten, die von der „Œuvre“ im Rahmen von Esch2022 in der Minetteregion unterstützt und begleitet werden, sollte später Präsidentin Wagener erinnern.

Während sich die Mitglieder des „Dkollektiv“ in den vergangenen Monaten um die Innengestaltung der VeWa-Räumlichkeiten kümmerten, alte Fliesen säuberten und neu verlegten, Wände neu anstrichen und ehemals anderweitig genutzte Beleuchtungskörper anbrachten, realisierte die Stadt Düdelingen notwendige Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten am Strom- und Wassernetz, sorgte für einen sicheren Zugang zur neuen Kulturstätte.

500 Millionen Euro vom Staat

VeWa ist der erste permanente Bewohner des geplanten neuen Stadtviertels „Neischmelz“. Vor kurzem verabschiedete das Parlament ein knapp 500 Millionen Euro schweres Gesetz zur Mitfinanzierung von 1575 neuen Wohnungen in den kommenden Jahren, darunter etliche soziale Mietwohnungen. Unter anderem darauf verwies Wohnungsbauminister Henri Kox („déi gréng“), der am Samstag nebst Vertretern von Esch2022-Partnerstädten an der Eröffnungsfeier teilnahm. Das sei „net näischt“, doch schreite das Land im Bereich sozialer Wohnungsbau noch auf „homeopathischem Wege“ voran. Das Wohnungsbauprojekt wird vom „Fonds du logement“ realisiert, dem bisher auch das Gelände gehört, auf dem die VeWa-Gebäude stehen. Sie werden 2023 in den Besitz der Stadt Düdelingen übergehen, so Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP).

Die große Halle des Wagonnage wurde in den 1930er Jahren gebaut. Es diente zur Wartung und Reparatur der auf dem Gelände des Eisenhüttenwerks benutzten Wagen. Die „Vestiaires“ kamen Mitte der 1950er Jahren hinzu und dienten den Arbeitern des Wagonnage als Aufenthalts-, Pause-, Dusche- und Umkleideräume. Bis zur Schließung des Walzwerks 2006 wurden die Gebäude an Handwerks- und Zulieferbetriebe vermietet. Seitdem lagen sie brach. Die Gebäude wurden später unter Denkmalschutz gestellt.

Mit der feierlichen Eröffnung des VeWa ist das Projekt längst nicht abgeschlossen. VeWa soll ein Raum sein, wo man sich treffen, arbeiten und sich kreativ entwickeln kann. Räume und Werkstätten werden geteilt. Zusammen arbeiten, zusammen etwas machen, so die Grundphilosophie des Projekts, an die Serge Ecker, Präsident von „Dkollektiv“, erinnerte. Mitmachen könne jeder, der Spaß an kreativem Arbeiten habe.