Lycée technique de BonnevoieNachsitzen und „Time-out“: Direktion und Lehrpersonal im Clinch – Ministerium schreitet ein

Lycée technique de Bonnevoie / Nachsitzen und „Time-out“: Direktion und Lehrpersonal im Clinch – Ministerium schreitet ein
Zwischen dem Lehrpersonal und der Direktion im Bonneweger Lyzeum kriselt es Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Im Bonneweger Lyzeum herrscht derzeit keine gute Stimmung. Das Lehrpersonal fühlt sich von der Direktion im Stich gelassen. Auch das Bildungsministerium ist bereits eingeschritten.

„Die Lehrkräfte fühlen sich von der Direktion im Stich gelassen“, heißt es in einem Schreiben, das dem Tageblatt vorliegt. Besonders bei Schülern mit problematischem Benehmen sei ein klarer „reglementärer Rahmen nötig“, den das Lehrpersonal aber augenscheinlich vermisst.

Das Bildungsministerium weiß vom schwelenden Streit zwischen Direktion und Lehrpersonal. Regierungsberater Alex Folscheid ist in einer gemeinsamen Sitzung mit Vertretern der Lehrergewerkschaft SEW/OGBL und der Direktion bereits interveniert. Ersten Informationen zufolge, laut denen die Direktion des LTB abgesetzt werden würde, konnte der Beamte jedoch nicht bestätigen. „Das Ministerium hat die Direktion nicht abgesetzt“, sagt Folscheid auf Tageblatt-Anfrage. „Uns liegt auch keine Demission vonseiten der Direktion des LTB vor.“ Joëlle Damé, Präsidentin des SEW/OGBL, wollte zu den Unterredungen im LTB nicht Stellung beziehen. Die Direktion des LTB hat nicht auf die Anfrage des Tageblatt reagiert.

Organisation beim Nachsitzen

Unabhängig von den derzeitigen Umständen habe die Direktorin des LTB dem Ministerium bereits vor Monaten angekündigt, sich beruflich anderweitig orientieren zu wollen und vom Direktoren-Posten zurückzutreten. „Das Bildungsministerium ist im Prozess, zusammen mit der Direktion des LTB nach einer Lösung für die Zukunft zu schauen, um dem Wunsch nach Veränderung vonseiten der Direktorin nachzukommen“, erklärt Folscheid. In den kommenden Tagen soll sich dann entscheiden, wie sich diese Veränderungen auf Direktionsebene durchschlagen werden.

Aus einem internen Schreiben, das dem Tageblatt vorliegt, geht hervor, dass unter anderem die Organisation beim Nachsitzen ein Dorn im Auge des Lehrpersonals war. Demnach mussten Lehrkräfte die verhängten Nachsitzstunden eigenständig beaufsichtigen. Infolge der Intervention des Bildungsministeriums soll nun ein Rotationsprinzip an dessen Stelle treten. Auch soll das schulinterne Time-out-Konzept für verhaltensauffällige Schüler überdacht werde. Dafür soll eine weitere Vollzeitstelle in den kommenden Wochen ausgeschrieben werden, die sich speziell um dieses Konzept kümmern soll.

Zudem soll die Direktion einen „klaren Rahmen“ vorlegen, der in Form einer Charta vorgestellt werden soll, die anschließend noch einmal vom Lehrpersonal und Personalvertretern des SEW/OGBL überarbeitet werden. Den Plan sollte die Direktion vor Ablauf des 30. Juni 2023 vorlegen. Im September 2023 soll dann ein erneutes Treffen zwischen Bildungsministerium, Direktion und Lehrpersonal stattfinden, um „konkret zu agieren“.