Explosion in Waldhof: Weltkriegsbombe tötet zwei Sprengstoffspezialisten

Explosion in Waldhof: Weltkriegsbombe tötet zwei Sprengstoffspezialisten

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Es ist exakt 10.25 Uhr am Donnerstagmorgen als die winterliche Stille im Grünewald abrupt unterbrochen wird. „Es war ein ziemlich lauter Knall“, sagt ein Waldarbeiter, der mit seinen Kollegen in dem Forst im Nordosten der Hauptstadt Holz zerkleinert. „Erst dumpf. Und dann hallte es ziemlich lange durch den Wald nach.“

Zwei Soldaten des Service de Déminage sterben am Donnerstagmorgen bei der Explosion auf dem Gelände des Munitionsdepots der Armee bei Waldhof. Die beiden sind dabei, mit einem Gabelstapler eine 48-Kilogramm-Weltkriegsbombe zu verladen. Dann zündet der Sprengkörper. Das Tor des Hangars, in dem sie arbeiten, wird von der Wucht der Explosion nach Außen gedrückt. Zwei Unteroffiziere der Armee, die in der Nähe des Ausgangs arbeiten, werden von der Druckwelle ebenfalls erfasst. Die 41 und 44 Jahre alten Männer werden verletzt, einer von ihnen lebensbedrohlich.

Um 10.42 Uhr wird die Justiz informiert. Die entsendet Polizisten der Spurensicherung, der Abteilung für Spezialermittlungen, Mitarbeiter der Groupe de Support Psychologique und sogar des Laboratoire national de santé.  „Um den Unglücksort wurde ein Sicherheitskordon gezogen“, sagt Georges Oswald von der Luxemburger Staatsanwaltschaft. „Dann hat sich das Parquet einen Überblick verschafft.“  Um 12 Uhr entscheidet die Staatsanwaltschaft, den Untersuchungsrichter einzuschalten und die Ermittlungen zu übernehmen.

Granate war als „sicher“ eingestuft

„Laut ersten Informationen hatte die Granate keinen Zünder, sie war als sicher eingestuft“, sagt Oswald. Die Bombe sollte eingepackt werden, da sie am nächsten Tag nach Belgien transportiert werden sollte. Dort sollte sie „neutralisiert“ werden.

„Das ist ein Routinevorgang“, sagt Alain Duschène, Chef der Luxemburger Armee. Der tödliche Sprengkörper sei ein Blindgänger aus dem  Zweiten Weltkrieg.  Solche Bomben würden in Luxemburg regelmäßig gefunden. Es handele sich um eine „Acht-Inch-Granate“, ein 20 Zentimeter dickes Artilleriegeschoss. „Die Bomben, die wir finden, nehmen wir mit und lassen sie später in Belgien neutralisieren.“ Der Sprengkörper, der am Donnerstagmorgen in Waldhof explodierte, sei auf Luxemburger Hoheitsgebiet geborgen worden. Wo genau, weiß er nicht. Seit 1964 würden auf dem Areal bei Waldhof „alle Typen von Explosionsmaterialien“ gelagert, sagt Duschène. „Das ist unser Munitionsdepot.“ Es gebe Protokolle und Sicherheitsvorschriften, wie man jeden Typ Sprengkörper behandelt. Es sei ihm nicht bekannt, dass es jemals ein derartiges Unglück gegeben habe.

Spezialisten untersuchen Explosionsort

Spezialisten aus dem Ausland sollen jetzt klären, wie es zur der fatalen Explosion kommen konnte. Sie müssen auch prüfen, ob es noch weitere unsichere Sprengkörper gibt – oder ob gelagerter Sprengstoff durch die Detonation womöglich in einen unsicheren Zustand geraten ist.

Die Untersuchungsrichterin hat eine Autopsie der Toten angeordnet. Der Unteroffizier, der nur leichtere Verletzungen davongetragen hat, ist ansprechbar. Er  soll noch am Donnerstagabend vernommen werden. Die Ermittlungen werden dauern, auch der Sicherheitsperimeter auf dem Gelände wird so lange nicht aufgehoben, bis sicher ist, dass keine andere Sprengkörper detonieren können. Einen Anhaltspunkt für einen terroristischen Hintergrund gibt es nicht, sagt Staatsanwalt Oswald. Die Toten sind Jahrgang 1971 und 1979. „Ich hatte noch nie einen so schweren Tag wie heute“, sagt Verteidigungsminister Francois Bausch. „Wir wollen in den nächsten Tagen eine Zeremonie abhalten.“

Premierminister Xavier Bettel, der gerade auf Dienstreise in Spanien ist, kondoliert über den Kurznachrichtendienst Twitter. Er sei „betroffen und schockiert“ über die dramatische Nachricht. „Im Namen der Regierung und in meinem persönlichen Namen teile ich den Familien und den Freunden der Verstorbenen mein tiefstes Mitgefühl mit“, sagt der Premier.

Der Text dieses Artikels wurde im Laufe des späten Nachmittags aktualisiert.

Mephisto
15. Februar 2019 - 10.32

Mein déiwen Respekt a mein Matgefill fir di Verstuerwen a Blesséiert a mein Baileed fir hir Familjen . Deene blesséierten wönschen ech , dass et hinnen hoffentlech nees besser geet. Dat wat sie schaffen ass guer keen einfachen Beruf. Dat soll een respektéiren.

anne
15. Februar 2019 - 5.24

Mein Beileed un Famiĺljen awer mëng Gedanken sin och bei deenen wouh verletzt sin

H.Horst
14. Februar 2019 - 14.33

Mein Beileid den Angehoerigen und Kameraden.