Gemeinde SanemMit Vollgas Richtung 30er-Zone

Gemeinde Sanem / Mit Vollgas Richtung 30er-Zone
Mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität durch weniger Tempo. Deshalb gehe die Gemeinde Sanem verstärkt auf den Weg von Tempo-30-Zonen, so Schulschöffin Nathalie Morgenthaler und Mobilitätsschöffe Mike Lorang.  Foto: Editpress/Tania Feller

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Die Gemeinde Sanem geht verstärkt auf den Weg von Tempo-30-Zonen. Die beugen nicht nur schweren Verkehrsunfällen vor, sondern sie sind auch noch geräuschärmer, bieten also mehr Lebensqualität. Wichtig sind sie vor allem in Wohngebieten und vor Schulen, wie die Schöffen Nathalie Morgenthaler (Schule) und Mike Lorang (Mobilität) im Tageblatt-Gespräch betonen.

Tempo-30-Zonen sind sinnvoll – in vielerlei Hinsicht. Das sieht auch der Schöffenrat in Sanem so. Nachdem bereits seit vielen Jahren Erfahrungen in verschiedenen Wohnsiedlungen der Gemeinde gesammelt wurden, geht es nun verstärkt auf den Weg von solch geschwindigkeitsreduzierten Straßenabschnitten. Das liege auch daran, so Mobilitätsschöffe Mike Lorang, dass aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen nun auch Staatsstraßen in Tempo-30-Zonen umgewandelt werden können. „Bezahlen müssen wir das aber alles selber“, so Nathalie Morgenthaler, die neben dem Bildungsbereich auch für die kommunalen Finanzen zuständig ist.

Mit Vollgas, sozusagen, geht es Richtung Ausbau der 30-er-Zonen. In der Cité des Aulnes in Sanem sind die Arbeiten abgeschlossen. Mit farblichen Markierungen, neuen Schildern und einem speziellen Belag, der einen, deutlich hörbar, darauf aufmerksam macht, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Klare Vorteile

Sobald alle Genehmigungen vorliegen, wird die Umgestaltung der Straße vor der Schule in Ehleringen beginnen. Voraussichtlich noch dieses Jahr, so Nathalie Morgenthaler. Dieses Projekt wurde in der letzten Ratssitzung gestimmt. Kostenpunkt 1,2 Millionen Euro für 300 Meter Straße. Anschließend folgen die Straßen vor den Schulen Beles-Post (ab 2022), Sanem und Scheierhaff.

Die Vorteile eines solchen Verkehrskonzeptes liegen auf der Hand. Tempo 30 sorgt vor allem für mehr Sicherheit. Durch einen gegenüber Tempo 50 stark verkürzten Bremsweg gibt es erwiesenermaßen weniger schwere Verkehrsunfälle. Weniger Geschwindigkeit bedeutet aber auch mehr Lebensqualität durch weniger Lärm. Lärm ist bekanntlich als ein erheblicher Stressfaktor, ergo Krankmacher, anerkannt. Außerdem soll so der Verkehr flüssiger, gleichmäßiger und überschaubarer werden.

Besonders auf dem Schulweg ist ein Plus an Sicherheit wichtig, so die Schulschöffin, „und es ist klar etwas, was von den Eltern und ihren Kindern gewünscht wird, wie uns unsere Umfragen bestätigt haben“. Rund 1.600 Kinder gehen übrigens im kommenden Schuljahr in Sanem zur Schule.

Nathalie Morgenthaler und Mobilitätsschöffe Mike Lorang weisen darauf hin, dass die Entscheidung(en) für den Ausbau der Tempo-30-Zonen allgemein in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Bürgern getroffen wurden.

Zu den Sensibilisierungsmaßnahmen gehörte auch die „Operation Gartenzwerg“. Der Zwerg ist nackt, weil ihm ein in der 30er-Zone zu schnell fahrendes Auto die Kleider förmlich vom Leib gezogen hat.

Rasen wird teuer

Die Kampagne mit dem nackten Zwerg sollte unter anderem auf die Eigenarten und Vorteile von Tempo 30 aufmerksam machen. Sie wollte aber auch zeigen, was dem Autofahrer blühen kann, wenn er sich nicht an die Vorschriften hält.

Es ist nämlich das eine, so Mike Lorang, eine Zone 30 einzuführen, mit breiter Akzeptanz der Einwohner und des Gemeinderates. Das andere ist, dafür zu sorgen, dass die Autofahrer sich daran halten. Dabei droht je  nach gemessener Geschwindigkeitsüberschreitung ein Bußgeld von 49 Euro, eines von 145 Euro und Abzug von zwei Punkten, ein „délit de grande vitesse“ und ab Tempo 73 der sofortige Entzug des Führerscheins.

Das sollte man sich überlegen, wenn man allzu zügig durch einer 30-er Zone fährt. Je nachdem kann es nämlich im Portemonnaie nachher so nackt aussehen wie der besagte Zwerg.

In der Cité des Aulnes in Sanem ist die 30-er-Zone fertig. Die Straße vor der Schule in Ehleringen folgt als Nächstes.
In der Cité des Aulnes in Sanem ist die 30-er-Zone fertig. Die Straße vor der Schule in Ehleringen folgt als Nächstes. Foto: Editpress/Tania Feller
De klenge Frechdachs
15. Juni 2021 - 12.12

Prinzipiell näischt dergéint, soulaang sech net stuer op Vitesselimitéierunge fixéiert gëtt. En allgemengt Verkéierskonzept, souwuel fir Awunner, wéi och fir d'Fuerer, soll Grondbasis sinn. Konzepter och mol iwwerpréiwen op se wierken. Kucken op Luuchten net méi laang op enger Haaptstrooss op gréng stoe sollen an net op rout schalten, wa guer keen an der anerer Strooss steet. Beispill Kräizung Zolwer, Escher mat der Bielesser Strooss. Do missten d'Luuchten besser geschalt ginn, well ab 16 Auer staut et massiv aus Richtung rue Aessen, well si keng Prioritéit hunn. Dat nervt d'Awunner an den Autofuerer och. E genervten Autofuerer, ass och gären e geféierlechen, sief et well en sech net méi 100% op de Verkéier konzentréiert, oder well en den Drang verspiert e riskant Manöver ze maachen, fir dem kënstlechen Ausbremsen entgéint ze wierken (certes dass et illegal ass, ma et soll ee Psychologie a Gruppendynamik a Schwarmintelligenz mat an d'Rechnung leeën).

Een aus der Staat
15. Juni 2021 - 11.53

Von wegen Tempo 30 lachhaft. Ich wohne in einer Strasse in der Hauptstadt in einem Quartier résidentiel nur für Einwohner und limitiert auf 30 StKm. Hört sich gut an. Aber, andauernd Durchgangsverkehr um Staus zu umfahren. Autos und Motorräder mit Krawallauspuff, es knallt so schön beim gaswegnehmen. Auch Vans ja sogar Laster. Kontrollen ......... 1 X alle 3 Jahre.

Jemp
15. Juni 2021 - 9.55

Ich wohne in einer 30 km/h Zone. Dort ist allerdings viel mehr Lärm als früher, weil die Autos in kleinen Gängen fahren und dann die Motoren so richtig heulen. Durch die niedrigere Geschwindigkeit bleiben die Autos auch viel länger in hörbarer Entfernung. Von den Motorrädern ganz zu schweigen. Durch die langsame Geschwindigkeit kommt es auch öfter zu Staus, und zu stop&go, was bei Lastwagen den Lärmpegel noch einmal enorm erhöht. Und dann: weniger Unfälle? Nicht unbedingt, weil auch vorher die meisten der schon wenigen Unfälle mit Fußgängern beim Manövrieren oder rückwärts Fahren geschahen. Allerdings passt der Sanemer Plan sehr gut zu dem allgemeinen politischen Willen, Autofahren so unattraktiv wie möglich zu machen und den privaten Autoverkehr langsam abzuschaffen.

Blücher
15. Juni 2021 - 8.52

Innerorts gute Entscheidungen die Sicherheit , Lebensqualität zu erhöhen. Allerdings wenn unser Minister Mister Nationale der Verkehrssicherheit und Fahrräder solche Maßnahmen der Absicherung unserer Kinder im Straßenverkehr , Arthur und Zoe in Frisingen oder Düdelingen , torpediert, erwarte ich auch Einschränkung von Werbetafeln, Wahlplakaten entlang der öffentlichen Straße, diese auch den Autofahrer ablenken. Wie Arthur und Zoe den Argumenten der obersten Verkehrsbehörde nach die Kinder Gefahren aussetzen, sollte Minister Nationale der Verkehrssicherheit und Fahrräder dieselbe Vorsorgepflicht gegenüber den Radler gelten lassen und die Helmpflicht einführen.