Mit ein bisschen Hilfe von seinen Freunden: Ringo Starr begeistert die Rockhal

Mit ein bisschen Hilfe von seinen Freunden: Ringo Starr begeistert die Rockhal
Foto: Julien Garroy / Editpress

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Eine bestuhlte, ausverkaufte Rockhal und keine Vorband: Das bedeutet generell, dass ein musikalischer Abend mit einem legendären Gast und betagten Zuschauern in der Rockhal ansteht. Und mit dem Ex-Beatle Ringo Starr steht in Esch/Belval tatsächlich eine lebende Legende auf der Bühne.

Von Delia Pifarotti

Ringos All-Starr Band, die aus sechs guten Freunden und bekannten Musikern, Sängern und Produzenten besteht, verleiht dem Event nicht nur zusätzliches Charisma, sondern auch eine spezielle Nostalgie-Note. Die aktuelle Zusammensetzung der „Rock-Supergruppe“ ist die 13. Besetzung seit ihrer Gründung im Jahr 1989.

Steve Lukather (Gitarrist und Gründungsmitglied der U.S. amerikanischen Band „Toto“), Colin Hay (Gitarrist und Sänger der australischen „Men at Work“), Gregg Rolie (Keyboarder und Gründungsmitglied von Santana-Bands), Graham Gouldman (Sänger und Bassist der britischen „10cc“), Warren Ham (Vocalist, Saxophonist und Flötist) und Gregg Bissonette (Schlagzeuger) unterstützen Ringo Starr nicht nur gesanglich und musikalisch, sondern bieten eine bunte Mischung von Rock-Pop-Reggae-und Country-Evergreens aus den 60ern,70ern und frühen 80ern. Dabei singt und spielt jeder Künstler seine eigenen Hits, was originelle Klänge und Stimmen noch mehr zur Geltung kommen lässt.

Am Mittwochabend konnte man aber feststellen, dass nicht nur, wie angenommen, betagte Zuschauer die Konzerthalle füllten, sondern auch viele junge Fans, welche textsicher die Songs mitsangen. Auch musste niemand durch die rigide Bestuhlung auf Bewegung und Tanz verzichten, da Ringo Starr und seine Band das Publikum mehrmals aufforderten, aufzustehen und einfach Spaß zu haben. „Are you having fun? We do! So let’s party!“, feuerte er die Menge an. Seine Aussage kam sehr glaubwürdig rüber. Manchmal fragt man sich nämlich, ob er es nicht satt habe, das Kinderlied „Yellow Submarine“ (1966) an jedem Tourneeabend zu singen und so zu tun, als sei es ein anspruchsvolles Werk. Doch Ringo Starr bringt es fertig, mit seiner sympathisch-lässigen Art, seinem stets jugendlichen Auftreten (übermorgen, am 7. Juli, wird er 78!), seinem ständigen Peace & Love-Zeichen mit Zeige-und Mittelfinger der beiden Hände und kurzen ironischen Bemerkungen sich selbst manchmal nicht ernst zu nehmen und einfach gute Laune zu schaffen.

Nach einundzwanzig beliebten und bejubelten Songs, darunter „Matchbox“ von Carl Perkins als Opener, dann „Dreadlock Holiday“, „Rosanna“, „Down Under“, „Black Magic Woman“, „With a Little Help from my Friends“ und „Give Peace a Chance“ zum Finale, kam das Konzert kurz nach 22 Uhr abrupt zum Ende. Ringo Starr mag eben keine Zugaben. Die farbigen Scheinwerfer gingen aus, das Licht im Konzertsaal an, es erklang Musik vom Band. Ein Zeichen, dass es keinen Sinn machte, weiter zu klatschen. Schade.

 

Mick
8. Juli 2018 - 10.08

Voll mit Ihnen einverstanden Leila, und ich sehe auch keine schlechte Laune bei Ihnen sondern nur einen klaren Menschenverstand. Schön dass es noch solche Menschen wie uns gibt!

Uli Grunert
7. Juli 2018 - 18.10

Ringo war nie ein Hippie. Ich weiß nicht, welcher Generation Sie angehören, aber BITTE lassen Sie Ihre schlechte Lauen anderswo raus, Leila. Long live ROCK & ROLL!

Frank
7. Juli 2018 - 12.29

Danke Andreas, da gibt es nichts mehr zu sagen.... So ist es...... : -)

Andreas
7. Juli 2018 - 0.00

Wenn man mal 500 Jahre Musikerfahrung hören möchte, sind ungeduldige Greenhorns auch einfach nur lästig! Man at Work, 10CC, Toto, Santana, Beatles sind mit der heutigen Musik zu recht nicht mehr zu vergleichen. Heute werden Stars produziert, in Imageschmieden und Marketingagenturen aufs Publikum getrimmt. Das war damals gewiss anders, ohne Fernsehen, MTV und Social Media, da war die Möglichkeit einen Star zu sehen, das Ereignis des Monats, oder vielleicht sogar das eines Jahres. Heute quillt alles über, nicht wird mehr mit voller Aufmerksamkeit bedacht. aber dafür gibt es dann auch 10.000 Impressionen an einem Tag. Und eine Menge blöder Sprüche, Aufschneidereien - Nicht die Masse ist entscheidend, sondern der Augenblick!

Leila
6. Juli 2018 - 10.12

@Frank Ringo mag ein guter Schlagzeuger sein, aber stimmlich sehr unter Durchschnitt! Wenn man meint, man kann die Musikgeschmacksrichtung aus einem einzigen Kommentars erkennen (nur weil er jetzt dem Ihrigen nicht entspricht), sollte man sich trotzdem mit Vorurteilen (dummes Zeug) zurück halten. Bei Rap liegen Sie sowas von daneben. Wenn ich schon ein Konzert besuchen würde, dann eins von Robert Plant, dessen Musik war mit Led Zeppelin einsame Klasse und er ist heute als Solosänger noch genau so gut, wenn nicht sogar besser. DEN finde ich z. B. cool, alleine schon wie er sich heute auf der Bühne präsentiert...ohne alberne Gesten, die in seiner Jugend vielleicht mal "in" waren, Haare schütteln oder sonstiges, obwohl er immer noch eine beneidenswerte Mähne hat...Er hat es einfach nicht nötig, auf jung zu machen!

Frank,
5. Juli 2018 - 21.14

Sorry Leila und Danielle, wer keine Ahnung von Musik hat und wahrscheinlich RAP hört sollte einfach mal kein dummes Zeug Posten. RINGO ist einfach cool....

Danielle
5. Juli 2018 - 16.55

Die Fans nerven, aber die Gage nehme ich gerne!

Leila
5. Juli 2018 - 10.33

Vergangene Ära! Love and Peace...der Althippie kommt von seinem Thron runter nach Esch und tobt sich nochmal aus - ohne Zugabe (verständlich in Anbetracht seines Alters). Ich erinnere mich noch gut, wie er 2008 mal in ein Mikro brüllte, er gäbe keine Autogramme mehr, die Fans sollen ihn endlich in Ruhe lassen! Ich habe obiges Video angeschaut: ehrlich? Die alten Herren erregen bei mir mehr Mitleid als Bewunderung für ihre jugendlichen Verrenkungen.