Umbauarbeiten Materialmangel: Düdelinger „Oppe Schwemm“ bleibt in dieser Saison geschlossen

Umbauarbeiten  / Materialmangel: Düdelinger „Oppe Schwemm“ bleibt in dieser Saison geschlossen
Die vordere Fassade des Freibades aus den 1950er-Jahren bleibt bestehen Foto: Editpress/Claude Lenert

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Auch wenn in diesem Sommer das Badewetter meistens ausbleibt: Eigentlich hätten der umfassende Umbau und die Modernisierung der „Oppe Schwemm“ für den Beginn dieser Saison abgeschlossen sein sollen – die allgemeine Baustoffknappheit hat dem jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Momentan liegen die Prognosen für den Abschluss der Arbeiten bei Oktober – falls die Materialien geliefert werden wie vorgesehen“, sagt René Tessaro, „Responsable technique“ des „Service des sports“ bei einem Besuch auf der Baustelle. Vor allem Fliesen oder auch Teile für die Elektrik waren nicht zu bekommen. „In den letzten fünf Monaten haben wir gemerkt, dass überall etwas gefehlt hat, von Rohren bis zu Schallungsplatten. Da erging es uns nicht besser als dem Rest des Landes“, erinnert sich Tessaro.

Die großen Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Auf dem Plan stehen noch der Bau des zukünftigen Eingangs gegenüber dem Sportzentrum René Hartmann, die Verlegung der Kopfsteinpflaster sowie die Feinarbeiten. Im letzten Jahr habe sich zu Beginn der Pandemie jeder, die Bauunternehmen und Planungsbüros, erst mal auf die neue Situation einstellen müssen. Dazu mussten sich zeitweise ganze Teams in Isolation begeben. Dadurch ist ebenfalls Zeit verloren gegangen. „Und jetzt, als wir dachten, wir könnten wieder loslegen, kam die Materialknappheit hinzu.“

Momentan arbeiten um die 20 Bauarbeiter auf der Baustelle. Zeitweise wurde die Zahl hochgeschraubt und auch an den Wochenenden gearbeitet. Doch schlussendlich fehlte das Material, um rechtzeitig für diese Saison fertig zu werden. Acht verschiedene Unternehmen sind mit den jetzigen Arbeiten beschäftigt.

René Tessaro (l.), „responsable technique“, geht davon aus, dass die Bauarbeiten im Laufe des Monats Oktober abgeschlossen werden
René Tessaro (l.), „responsable technique“, geht davon aus, dass die Bauarbeiten im Laufe des Monats Oktober abgeschlossen werden Foto: Editpress/Claude Lenert

„Wir erleben etwas, worauf wir als Bauherr und auch die Bauunternehmen keinen direkten Einfluss haben“, sagt Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) dazu. Hier spiele sich etwas lokal ab, was Luxemburg auf nationaler Ebene erlebe und auch international ein Problem sei. Ob das Bauprojekt, durch die Preisexplosion mancher Baustoffe oder auch die Verzögerungen, teurer wird, wissen sie noch nicht. Bisher kostet das Projekt die Stadt rund zehn Millionen. Subventioniert wird es zu einem Viertel vom Sportministerium.

Überraschungen zu Beginn der Arbeiten

Die Generalüberholung des Schwimmbades, das in den 1950er-Jahren eingeweiht wurde, findet in zwei Phasen statt. In der ersten Bauphase sind einige unschöne Überraschungen aufgetaucht. Die Wände der Schwimmbecken waren mit Rissen übersät und mussten zuerst repariert werden. Auf dem Grund des Beckens kamen zwei Decken zum Vorschein, die durch eine Asbest-Schicht voneinander getrennt waren. Diese mussten zuerst fachgerecht entsorgt werden. Dazu hatte die Decke des Pufferbeckens Rost angesetzt und war nicht mehr zu retten. Auch diese wurde gänzlich ersetzt.

Das Herz der Technik, die sich teilweise unter dem Gelände des Schwimmbades befindet, wurde grundlegend erneuert. Auch eine Tribüne am Rand des großen Beckens steht bereits. Diese wurde auf Nachfrage des Schwimmverbandes eingeplant. Hier kann in der Sonne gelegen oder die Wettkämpfe beobachtet werden.

Das Wasser im Schwimmbecken lädt bereits dazu ein, ins kühle Nass zu springen
Das Wasser im Schwimmbecken lädt bereits dazu ein, ins kühle Nass zu springen Foto: Editpress/Claude Lenert

Die vordere Fassade, die die architektonischen Ursprünge des Schwimmbades widerspiegelt, bleibt erhalten – auch wenn sich der eigentliche Eingang später auf der anderen Seite befindet. Durch diese Neuerung bekommen die Kinder aus der „Maison relais Schwemm“ zusätzlichen Raum zum Spielen. Außerdem wird so eine klare Trennung zwischen der „Maison relais“ und den Gästen des Schwimmbades gezogen.

Bei der Entwicklung des Projektes wurde auch auf den Austausch mit den Bürgern aus der Nachbarschaft gesetzt. Dadurch konnte deren Situation verbessert werden, sagt Sportschöffe Loris Spina (LSAP) dazu. „Sie haben uns erzählt, wie sie dies auf der anderen Seite erlebt haben. Da waren Dinge dabei, die wir nicht unbedingt mitbekommen haben.“ Deswegen wird nun beispielsweise ein zweiter Zaun errichtet, der begrünt wird. Auch die neue „Buvette“ war für einige ein Grund zu Sorge. Doch im Endeffekt werde dies keine klassische „Buvette“, so Spina weiter. Er denkt, dass ein schöner Kompromiss zwischen allen Parteien gefunden wurde und das Projekt nun akzeptiert werde. 

Auch die gesamte Technik erhielt eine Generalüberholung
Auch die gesamte Technik erhielt eine Generalüberholung Foto : Editpress/Claude Lenert