WirtschaftsmissionLuxemburg will sich bei der Expo 2020 in Dubai im besten Licht zeigen

Wirtschaftsmission / Luxemburg will sich bei der Expo 2020 in Dubai im besten Licht zeigen
Besuch am Standort der Weltausstellung 2020 in Dubai. Damit alles zur Eröffnung im Oktober bereit ist, sind derzeit 52.000 Arbeiter hier beschäftigt. Foto: SIP

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Der dritte und letzte Tag der Luxemburger Wirtschaftsmission in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stand ganz im Zeichen der kommenden Weltausstellung in Dubai. Neben dem Unterzeichnen einer Reihe von Kooperationsabkommen stand ein Besuch des sich im Bau befindenden Luxemburger Pavillons auf dem Programm.

Am 20. Oktober dieses Jahres öffnet die Expo 2020 ihre Tore. Sie dauert sechs Monate lang. Insgesamt werden 25 Millionen Besucher erwartet. 192 Länder sind an der Ausstellung beteiligt – eine Rekordzahl. 68 Pavillons werden gebaut. Es ist die erste Weltausstellung in einem arabischen Land.

Das Thema der Weltausstellung lautet: „Connecting minds, creating the future“. Diese Weltausstellung zielt somit auf die Förderung von Innovation und nachhaltiger Entwicklung. „Da dachten wir, dass wir als Luxemburg etwas zu zeigen haben“, sagte Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Das für den luxemburgischen Pavillon gewählte Motto lautet: „Resourceful Luxembourg“. „Eine gute Gelegenheit, um uns als fortschrittliches Land vorzustellen“, so der Minister.

Historisch gesehen war Luxemburg bei fast allen Weltausstellungen mit dabei. Bereits bei der allerersten 1851 in London. Im Jahr 1900 in Paris war Luxemburg erstmals mit einem eigenen Pavillon präsent. Letztes Mal in Mailand war das Großherzogtum nicht groß vertreten. Beim Thema „die Welt ernähren“ hatte sich Luxemburg weniger angesprochen gefühlt, wie Schneider am Mittwoch bei seiner letzten Pressekonferenz als Minister erklärte.

„Das offenste Land in dieser Region“

Für die diesjährige Expo war das anders: Luxemburg hatte als zweites Land (nach der Schweiz) seine Teilnahme an dieser Veranstaltung angekündigt und als erstes den Teilnahmevertrag unterzeichnet. Zudem war es das erste Land, das einen offiziellen ersten Spatenstich (April 2018) tätigte.

Für die Vereinigten Arabischen Emirate ist die Expo 2020 eine überaus wichtige Veranstaltung. Sie soll als Werbung für das Land dienen und das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Es ist eine Gelegenheit, um sich als offenes und modernes Land der Welt zu zeigen. Die VAE seien das offenste Land in dieser Region, sagte Finanzminister Pierre Gramegna.

Wichtig ist die Veranstaltung auch für die Luxemburger Wirtschaft. In den sechs Monaten soll der Pavillon unter anderem für wirtschaftliche Treffen und Vorstellungen genutzt werden. „Die Weltausstellung wird Luxemburg erlauben, seine Wirtschaft und den Finanzplatz vorzustellen“, sagte Gramegna. „Auf dass Luxemburg heraussticht!“ Die Handelskammer hat ein ganzes Konzept für die Unternehmen entwickelt.

„Wir wollen Luxemburg im besten Licht zeigen“, fügte Gramegna hinzu. Dabei vergaß er nicht zu erwähnen, dass auch Nachhaltigkeit finanziert werden muss und Luxemburg einer der wichtigsten Finanzplätze in diesem Bereich sei. Da das Thema starkes Interesse in den Emiraten findet, werden auch Fintech-Veranstaltungen im Pavillon organisiert.

Auf dem Gelände herrscht geschäftiges Treiben. Die Konstruktion der Pavillons ist voll im Gang. Satte 52.000 Arbeiter bauen derzeit auf einer Fläche so groß wie 613 Fußballfelder praktisch eine neue Stadt. Am Luxemburger Pavillon arbeiten zurzeit 100 Personen. Trotz leichter Verspätung zählt er zu den am weitesten fortgeschrittenen Bauwerken.

Regelwerk zu den Arbeitsbedingungen

Negativschlagzeilen, wie es sie in Katar beim Bau von Stadien gab, will das Land vermeiden. Die Organisatoren haben deswegen ein Regelwerk zu den Arbeitsbedingungen am Standort der Ausstellung erstellt. „Die Regeln sind sehr sehr streng“, so GG Kirchner vom Architektenbüro Metaform. „Da legen die Organisatoren der Expo allergrößten Wert darauf. Und die vorgegebenen Regeln werden streng kontrolliert.“

Der Luxemburger Pavillon zählt zu denen wo der Bau am weitesten fortgeschritten sind
Der Luxemburger Pavillon zählt zu denen wo der Bau am weitesten fortgeschritten sind Foto: SIP

Im Gegensatz zur vorletzten Weltausstellung in Schanghai, als die „Gëlle Fra“ nach China gereist war, „haben wir dieses Mal ein richtiges Konzept und ein Programm“, so Schneider. Auch die für den Luxemburger Pavillon zuständige Maggy Nagel unterstrich, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt habe. Trotzdem steht noch viel Arbeit an. In 264 Tagen ist die offizielle Eröffnung.

Die Architektur des Pavillons soll die Offenheit Luxemburgs widerspiegeln, unterstrich Maggy Nagel am Mittwoch vor Journalisten. Er soll „alle Facetten von Luxemburg zeigen“ und seine Besichtigung zu einer „Reise für die fünf Sinne“ werden. Das Müllerthal soll man beispielsweise im Pavillon sogar riechen können. Thematisiert wird Diversität, Unternehmertum, Nachhaltigkeit, Konnektivität und die Schönheit des Landes.

„Zu gutem Essen gehört auch guter Wein“

Die Hotelschule aus Diekirch wird insgesamt 30 Studenten für je zwei Monate nach Dubai schicken. Sie werden mithelfen, das Restaurant zu betreiben. Was die Getränke angeht, so läuft derzeit eine Ausschreibung bei Winzern. „Zu gutem Essen gehört auch guter Wein“, so Nagel. Auf die Frage, wie das künstlerische Konzept aussehen wird, wird es erst im März, im Rahmen einer Pressekonferenz, eine Antwort geben.

In Dubai wurden derweil am Mittwoch mehrere Kooperationsverträge unterzeichnet, um den reibungslosen Ablauf rund um den Pavillon zu gewährleisten. Dazu zählt ein Catering-Abkommen mit der Jumeirah Group, einer Hotelgruppe, die einige der herausragendsten Hotels zu den ihren zählt. Die Hotelschule aus Diekirch ihrerseits unterzeichnete ein Abkommen mit einer Hotelschule aus den Emiraten und mit dem Porzellanhersteller RAK. „Möglichkeiten, die sich bieten, muss man ergreifen“, sagte Michel Lanners von der Hotelschule.

32 Millionen Euro

32 Millionen Euro will sich Luxemburg die Show kosten lassen, deutlich mehr als ursprünglich geplant. 25 Millionen sind für den Bau und sieben für das Betreiben des Pavillons vorgesehen. Insgesamt 40 Mitarbeiter (darunter auch Leute aus den VAE, die Arabisch sprechen können) sind für den Betrieb zuständig.

Ein Teil dieser Summe wird von Sponsoren getragen werden. Je 2,5 Millionen werden die Luxemburger Handelskammer, die Post und der Satellitenbetreiber SES beitragen. Zu den weiteren Sponsoren zählt u.a. der Stahlkonzern ArcelorMittal, der kostenfrei den Stahl (zum Teil aus Luxemburg) zum Bau des Pavillons liefert. Der Konzern Guardian seinerseits liefert das notwendige Glas zum Bau und RAK das Porzellan für das Restaurant „Schengen Lounge“.

Nach der Expo soll der Pavillon nicht, wie ursprünglich geplant, nach Luxemburg überführt werden. Mit 20 Millionen Euro würden die Kosten zu hoch ausfallen. Laut den aktuellen Plänen soll der Pavillon recycelt werden. Zu wenigstens 70 Prozent, wie die Organisatoren fordern. Die Kosten für den Abbau sind im Budget eingeplant.

Cargolux

Auch die Luftfrachtgesellschaft Cargolux zählt zu den Sponsoren. Eine halbe Million Euro trägt sie in Form von Geld und Transportdienstleistungen zu den Anstrengungen bei. Rund fünf Millionen Euro sind noch von der letzten Weltausstellung in Schanghai übrig. In Dubai ist die Gesellschaft mit einer eigenen Niederlassung, die 19 Mitarbeiter beschäftigt, präsent. Das Büro fungiert als regionale Zentrale des Unternehmens.
Und das Geschäft entfaltet sich. „Wir spüren die Entwicklung“, sagte Finanzchef Maxim Strauss. In den letzten Monaten wurde die Zahl der Flüge nach Dubai ausgebaut. „Bisher haben wir vor allem Waren nach Dubai importiert“, so der Finanzchef. Nun habe man jedoch ein neues Abkommen mit den Fluggesellschaften Emirates und Etihad: Für beide transportiert die Luxemburger Gesellschaft nun Flugzeugmotoren (die viel Volumen im Flugzeug benötigen) zur Uberprüfung oder Reparatur zu den Herstellern. „Das ist eine der Geschäftsnischen, die wir entwickeln“, sagte Strauss. 

Marc
30. Januar 2020 - 15.51

Schon bemerkenswert! Tagaus, tagein werden die Bürger plattgewalzt mit Greta-Dummzeug und dergleichem mehr. Jeder Bissen (im Mund) soll auf seine Klimakompatibilität untersucht werden..... und dann hier dieser Leuchtquatsch um Dubai etc!