RadsportLuc Wirtgen startet trotz Sturz in Slowenien beim Straßenrennen der Landesmeisterschaften

Radsport / Luc Wirtgen startet trotz Sturz in Slowenien beim Straßenrennen der Landesmeisterschaften
Luc Wirtgen hat das große Ziel, einmal den Landesmeistertitel feiern zu können Foto: Tageblatt-Archiv/Gerry Schmit

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Nach einem Sturz auf der 1. Etappe der Tour of Slovenia (2. Pro) musste Luc Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB) die Rundfahrt vorzeitig beenden. Zwar hielt der 22-Jährige noch bis zur 3. Etappe am vergangenen Mittwoch durch, am Tag des 4. Teilstücks waren die Rückenschmerzen jedoch zu groß. Im Gespräch mit dem Tageblatt gibt Luc Wirtgen aber zumindest für das Straßenrennen der Landesmeisterschaft am kommenden Sonntag Entwarnung. 

Tageblatt: Luc Wirtgen, auf der 1. Etappe der Tour of Slovenia sind Sie gestürzt. Was war genau passiert?

Luc Wirtgen: Es war kurz vor dem Sprint. Ich war noch relativ weit vorne platziert, weil ich einer der letzten Männer an der Seite unseres Sprinters sein sollte. Vor mir ist dann jemand gefallen und hat mich mitgezogen. Ich bin nach vorne gestürzt und habe mich überschlagen. Es ist aber im Vergleich zu anderen Stürzen nicht dramatisch. Ich hatte mir mal die Hand gebrochen oder die Zähne. Klar, es war ein Schockmoment. Mein ganzes Trikot und meine Hose waren aufgerissen, sodass ich die letzten drei Kilometer so fahren musste. Am Anfang dachte ich noch, dass es gehen würde. 

Dann sind Sie noch zwei weitere Etappen gefahren, bevor Sie nicht mehr an den Start des 4. Teilstücks gingen … 

Auf der zweiten Etappe fühlte ich mich gut. Ich habe aber auch nichts erzwungen. Auf der dritten Etappe ging aber gar nichts mehr. Am nächsten Tag haben wir dann mit dem Team beschlossen, dass es keinen Sinn ergibt, an den Start zu gehen. Wenn ich mehr als 230 Watt drückte, spürte ich starke Schmerzen im Rücken. Deswegen habe ich sicherheitshalber eine Radiografie in Luxemburg machen lassen. Zum Glück ist nichts gebrochen. Ich habe nur eine starke Prellung. 

Sind die Landesmeisterschaften in Gefahr?

Die nächsten Tage stehen vor allem Osteopathie und Besuche beim Physiotherapeuten auf dem Programm. Normalerweise sollten wir das bis zum Rennen am Sonntag in den Griff bekommen. Beim Zeitfahren am Freitag werde ich aber nicht starten.

Setzen Sie sich trotz der Beschwerden ein Ziel?

Nach dem Sturz geht es mir ehrlich gesagt hauptsächlich darum, wieder zu 100 Prozent fit zu werden. Ich weiß, dass das Sonntag nicht der Fall sein wird – das ist unmöglich. Mit meinem Bruder Tom sind wir zu zweit aus der Mannschaft am Start, deswegen hoffen wir, wie immer, das bestmögliche Ergebnis einzufahren. 

Das wäre der 1. Platz … 

Ich fahre seit 19 Jahren Radrennen und bin noch nie Landesmeister geworden. Das ist eins der Ziele für meine Karriere. Die Landesmeisterschaften sind aus meiner Sicht ein sehr wichtiges Rennen – auch für uns Profis. Man hat immerhin die Möglichkeit, ein Jahr lang die Farben seines Landes auf den eigenen Schultern zu tragen. 

Wer ist Ihr Favorit?

Bob (Jungels) ist immer stark, sogar in für ihn schwierigen Zeiten. Kevin (Geniets) wird aber sicher auch seinen Titel verteidigen wollen. Für mich sind die beiden die Topfavoriten.