Luc Frieden wird Präsident der luxemburgischen Handelskammer

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Nun ist es offiziell: Der CSV-Politiker tritt die Nachfolge von Michel Wurth als Präsident der Handelskammer an. Die Nachricht kommt nicht überraschend. Frieden hatte im Vorfeld bereits Interesse bekundet.

Der ehemalige CSV-Politiker und Finanzminister Luc Frieden ist am Mittwoch zum neuen Präsidenten der Handelskammer gewählt worden. Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) wünschte ihm auf dem Kurznachrichtendienst Twitter eine glückliche Hand und eine gute Zusammenarbeit, „so wie wir beide das immer gewöhnt waren“. Frieden übernimmt den Posten von Michel Wurth, der 15 Jahre lang Präsident war.

Frieden verbrachte den Großteil seiner Karriere in der Politik. 1994 zog er als CSV-Abgeordneter in das Parlament ein. Noch in der gleichen Legislaturperiode, im Jahr 1998, wurde er vom damaligen Premierminister Jean-Claude Juncker (CSV) als Justizminister in die Regierung berufen. Er behielt diesen Posten auch in den beiden folgenden Legislaturperioden, bevor er nach den Wahlen von 2009 Finanzminister wurde.

Nach den vorgezogenen Neuwahlen im Jahr 2013 schaffte es die CSV nicht mehr in die Regierung. Frieden zog sich daraufhin in die Privatwirtschaft zurück und arbeitete bei der Deutschen Bank in London. 2016 kehrte er nach Luxemburg zurück und wurde Präsident des Verwaltungsrates der BIL und des Medienhauses Saint-Paul Luxembourg.

Interesse am Posten

Frieden trat bei den Parlamentswahlen 2018 nicht als Kandidat an. Laut Medienberichten hatte er vor, im Falle eines CSV-Sieges und eines Eintrittes seiner Partei in die Regierung, EU-Kommissar in Brüssel zu werden. Als CSV-Präsident Marc Spautz nach der Wahlniederlage seinen Rücktritt verkündete, wurde er kurzzeitig auch als dessen Nachfolger gehandelt, bis er erklärte, dass er nicht kandidieren werde.

Die Nachricht seiner Wahl als Präsident der Handelskammer kommt nicht überraschend. Bereits im Januar meldete die Wochenzeitung Lëtzebuerger Land, dass er an dem Posten interessiert sei. Wurth hatte im Sommer 2018 erklärt, dass die Sozialwahlen 2019 eine gute Gelegenheit für eine Erneuerung in der Handelskammer seien.

Der Präsident der Handelskammer wird gewählt. Allerdings werden normalerweise im Vorfeld bereits Gespräche über mögliche Kandidaten geführt. Die Handelskammer besteht aus Gruppen, die die verschiedenen Bereiche vertreten. Frieden schaffte den Sprung als Mitglied der Banken- und Versicherungsgruppe in die Handelskammer.

Die Handelskammer vertritt die luxemburgische Handelswelt. Sie schreibt Gutachten zu Gesetzentwürfen, fördert den Handel, führt Informationskampagnen durch und begleitet die Handelsbeziehungen zum Ausland. Die Kammer wurde 1841, kurz nach der Luxemburger Unabhängigkeit, ins Leben gerufen. Sie gilt als wichtiger politischer Akteur und als einer der mächtigsten Verbände Luxemburgs.

Franz Louschetter
4. April 2019 - 19.24

Wie hat de Juncker deemools bei versammelter Mannschaft gemengt? Vun de Finanzen mengs de eppes ze verstoen, mä vu Politik verstees de näischt. Mee Haaptsaach en ass elo erëm President mat e bëssen Ëffentlechkeet…...

KTG
4. April 2019 - 15.21

Ehrlich gesagt ist das wohl kein so schlechter Tausch... Nicht dass Gramegna ein Superheld wäre, aber allemal besser als Zauberlehrling Frieden, den sogar Juncker gerüffelt hat weil er das Budget zerhauen hat.

Le républicain
4. April 2019 - 2.10

Also der Ex Finanzminister wird Handelskammerpräsident, wogegen der Handelskammer Direktor, Finanzminister geworden ist! Das politische Leben in Luxemburg ist schon seltsam, eine Rochade nennt man se etwas im Schachspiel...

Jang
3. April 2019 - 18.05

Waat ass daat doten fir een komeschen Deal. Elo mussen d'Beiträg vun den Geschäftsleit etc. geheicht ginn,mais ëtt ännert dreimol neischt.

Tom
3. April 2019 - 16.01

hmmm, ob das eine gute Wahl war ?

Horst
3. April 2019 - 14.59

Wie sinnig. Der Handel und die CSV ist am Untergehen und der Handelsverband nimmt jemanden von gestern um die Probleme von morgen zu lösen. Na dann gute Nacht.