BronchiolitisLenert zur RSV-Situation in Luxemburg: „Die kommenden Wochen sind ‚à risque’“

Bronchiolitis / Lenert zur RSV-Situation in Luxemburg: „Die kommenden Wochen sind ‚à risque’“
Dr. Serge Allard, Dr. Jean-Claude Schmit, Ministerin Paulette Lenert, Dr. Romain Nati und Dr. Isabel De La Fuente informierten die Presse am Freitag über den Stand des Bronchiolitis-Virus Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Luxemburgs Gesundheitsministerin Paulette Lenert hat bei einer Pressekonferenz, zusammen mit „Santé“-Direktor Jean-Claude Schmit und anderen Akteuren, auf das aktuelle Bronchiolitis-Virus aufmerksam gemacht: Die Situation sei noch im Griff, aber es gelte höchste Vorsicht. 

„Ich hätte gehofft, jetzt, vor den Feiertagen, sagen zu können, dass die Situation weniger angespannt sei”, sagte Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Freitag (16.12.) auf einer Pressekonferenz zur Situation in den Kinderkliniken. Doch dies sei nicht der Fall. Dies sei der Stand, den das Überwachungsnetzwerk für Infektionskrankheiten in Europa „ECDC“ derzeit feststelle. „Die kommenden Wochen sind ‚à risque’“, sagte Lenert: Die Kinderkliniken seien voll und viele Kinder, aber auch Erwachsene, erkrankt.

„Wir erleben einen enormen Druck im Krankenhaus“, ergänzte die auf Infektionskrankheiten spezialisierte Kinderärztin Isabel de la Fuente. „Wir haben in den letzten Wochen viel höhere Zahlen an Hospitalisierungen bei Kindern, als dies in anderen Jahren um diese Zeit der Fall war.“ In den meisten Fällen handele es sich um Atemkrankheiten, insbesondere die Bronchiolitis (RSV), aber auch andere respiratorische Krankheiten. Auch die Grippe und andere Infektionskrankheiten hätten in den vergangenen Wochen sehr zugenommen.

Vor allem kleinere Kinder seien vom RSV-Virus betroffen. Bei ihnen sei das Risiko einer Krankenhauseinweisung mit anschließender Verlegung auf die Intensivstation sehr groß, wenn sie mit dem Virus infiziert sind. Es könne demnach schnell zu einem schwereren Verlauf kommen. Deshalb gelte es, die Kleinsten nun ganz besonders zu schützen. Dennoch könnten sich auch ältere Kinder und Erwachsene damit infizieren.  

Am Donnerstag waren laut de la Fuente 57 Kinder hospitalisiert, davon 24 mit einer Bronchiolitis. Insgesamt hatten 35 Kinder eine Atem-Infektion. Auf der Intensivstation befanden sich am Donnerstag neun Kinder, vier davon hatten die Bronchiolitis RSV, sagte Isabel de la Fuente. Am Freitagmorgen seien es noch insgesamt acht gewesen. Der Generaldirektor des CHL, Romain Nati, nannte weitere Zahlen: Vor genau zwei Jahren wurden 25 Kinder hospitalisiert. Vor einem Jahr waren es 41.

Vorsicht beim Feiern

Serge Allard, Präsident der Luxemburger Pädiatrie-Gesellschaft, sprach von einer neuen Epidemie, die durch das RSV-Virus ausgelöst wurde. Das Virus bekomme man, indem man mit Infizierten in Kontakt komme. Deshalb rief Allard dazu auf, bei den Feiern am Ende des Jahres Menschenmassen zu vermeiden. Dazu gehört der Besuch von Supermärkten und anderen Menschenansammlung. Kranke Menschen sollten, wenn möglich, eine Maske anziehen und sich regelmäßig die Hände waschen. Man solle die Regeln anwenden, die man während der Covid-Pandemie gelernt hat.

Allard hat aber noch eine andere Bitte: „Man sollte nicht sofort zum Arzt laufen, wenn man Fieber hat.“ Besser sei es, einen oder zwei Tage abzuwarten und zu schauen, ob es besser werde. Hat das Kind weniger als sechs Monate und zeigt Anzeichen schlimmerer Erkrankungen wie Husten und Fieber, sollte man schon zum Kinderarzt gehen. Ruhe ist bei älteren Kindern angesagt, bei denen der Hals kratzt. Verstärken sich die Symptome, rät der Experte, einen Arzt aufzusuchen. Bei Kindern ab vier Jahren kann auch ein Hausarzt statt eines Kinderarztes gerufen werden. Es gilt demnach, die Kinderärzte in dieser Periode zu entlasten.

Die Professionellen seien nun gefordert. „Wir laufen auf maximaler Kapazität“, sagte Lenert. Dennoch, im Vergleich zu den Nachbarländern befinde man sich in Luxemburg noch in grünen Bereich. Hierzulande mussten noch keine Kinder transferiert werden. „Dat kréie mer nach gestäipt.“

Der Appell gilt an die Bevölkerung. Jeder könne eine Hand mit anpacken, die Viren zu drosseln, sagte die Gesundheitsministerin. „Das Virus ist nicht nur für die vulnerablen Menschen gefährlicher, sondern insbesondere für Säuglinge unter sechs Monate und kleine Kinder.“ Diese gelte es nun besonders zu schützen, indem man sie beispielsweise nicht mit in den Supermarkt schleppt und währen der Jahresendfeierlichkeiten besser aufpasst.

Romain C.
16. Dezember 2022 - 13.30

Wo ist Corona geblieben? Ende der Hysterie? Kampf aufgegeben? Wie ist es mit Cerberus Variante? Impfstoffe wirken nicht mehr?Maskenpflichten fallen jetzt immer mehr, obschon gerade im Winter absolut zu empfehlen!.....