SchifflingenIndustriekultur, „Paschtoueschhaus“ und viel Routine im Gemeinderat

Schifflingen / Industriekultur, „Paschtoueschhaus“ und viel Routine im Gemeinderat
Die Metzeschmelz war gleich zweimal Thema im letzten Schifflinger Gemeinderat Foto: Editpress-Archiv

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Viel Routine stand auf der Tagesordnung der Schifflinger Gemeinderatssitzung vom vergangenen Freitag, die dann recht schnell und ohne größere Diskussionen abgearbeitet wurde. 

Genau wie die Escher Kollegen am selben Tag hießen die Schifflinger Räte den Namen des auf der Industriebrache des früheren Esch-Schifflinger Stahlwerks entstehenden Stadtviertels gut. Beim Namenswettbewerb hatte Metzeschmelz den ersten Preis gewonnen und so wird das Viertel für bis zu 10.000 Einwohner in Zukunft auch heißen. Momentan werde am Bebauungsplan gearbeitet, ließ Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) wissen. Wenn das Gelände im September an die Entwicklungsgesellschaft Agora überschrieben ist, soll wenig später ein nächster partizipativer Prozess für die Bürger gestartet werden, kündigte er an.

Die Industriekultur war dann auch später ein Thema im Gemeinderat. Erstaunt zeigte sich der Schöffenrat über den Tonfall eines Schreibens der Industriekultur-CNCI Asbl. Es ging dabei um die Zeugen der Vergangenheit, die in der Metzschmelz erhalten und unter Denkmalschutz gestellt werden sollen. Nach einer gemeinsamen Antwort der Escher und Schifflinger haben sich die Wogen inzwischen so weit wieder geglättet, dass es demnächst zu einer Zusammenkunft mit der Vereinigung kommen wird.

Der Schöffenrat hat ebenfalls einen Brief in Sachen Gemeindesyndikat SIGI aufgesetzt und sich den Wünschen der Düdelinger und anderer Gemeinden nach Aufklärung angeschlossen. Reporter.lu hatte Anfang Juni von „unprofessionellem Management, Mobbing und willkürlichen Entlassungen“ beim SIGI geschrieben. Für Diskussionen hatte vor einigen Wochen auch der Verkauf des alten „Paschtoueschhaus“ (das Tageblatt berichtete) gesorgt. Die LSAP-Opposition nannte die Transaktion eine „Spende an das Bistum“. Jedenfalls wurde die Transaktion am Freitag mit den Stimmen der Mehrheit abgeschlossen. Die LSAP-Räte sprachen sich dagegen aus, nachdem Rizo Agovic zuvor sein Unverständnis zum Ausdruck gebracht hatte. Für ihn hätte ein unabhängiger Experte zur Einschätzung des reellen Werts des Hauses bzw. der Grundstücke, die die Gemeinde im Tausch bekommt, herangezogen werden müssen. 

Des Weiteren wurden einige Kostenvoranschläge verabschiedet, wobei die Kostenexplosion im Bau so langsam aber sicher zum Dauerthema der Gemeinden wird. Die alte AEG-Minenlok soll unterdessen renoviert werden und später einen neuen Standort ca. 100 Meter weit versetzt erhalten. 60.000 Euro sind dafür veranschlagt. Dort, wo sie jetzt steht, soll in Zukunft die „Footprint“-Skulptur der Schifflinger Künstlerin Claire Gastauer ihr Zuhause bekommen. Außerdem wurden jede Menge Verkehrsreglemente, u.a. für das Eurofestival („Europe goes Scuffelingen“, vom 24. bis 29. Juli) gestimmt. Das gilt auch für die Schaffung eines Naturpaktteams unter der Präsidentschaft des Schöffen Albert Kalmes („déi gréng“)