Am RandeEin Rekordjahr: Notizen zur 17. Auflage des ING Night Marathon

Am Rande / Ein Rekordjahr: Notizen zur 17. Auflage des ING Night Marathon
Marathon oder Halbmarathon? Am Knuedler trennten sich die Wege. Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Wie in jedem Jahr geht es beim ING Night Marathon nicht nur um die Gewinner, sondern auch um diejenigen, die dann einlaufen, wenn die Sieger schon längst das Podium wieder verlassen haben. Nachfolgend einige Notizen zur 17. Auflage des Hauptstadtmarathons.

21 Minuten

Ein neuer Teilnehmerrekord verlangte den Startern der Hauptrennen – Marathon, Halbmarathon und Team Run – am Samstagabend jede Menge Geduld ab. Als um Punkt 19 Uhr der Startschuss fiel, ging es für diejenigen, die im letzten Block G standen, nur sehr langsam voran. Als es für sie dann endlich losging, hatten die Ersten gefühlt schon die „Rout Bréck“ passiert. Nach 21 Minuten liefen schließlich die beiden Letzten über die Startlinie, Geoffroy mit der Nummer 6753 und Louis mit der Nummer 10203, begleitet von jemandem, den man beim Hauptstadtmarathon kaum noch wegdenken kann: „Clown“ Michel Descombes auf seinem Fahrrad. Beide Läufer landeten übrigens auf der 21-Kilometer-Strecke alles andere als am Ende des Klassements, während Louis nach 2:12:49 Stunden einlief, benötigte Geoffroy 2:34:38 Stunden.

Nicht ohne Tali

ESC oder Marathon? Angst haben, Talis Auftritt in Malmö zu verpassen, das musste man im Zielbereich nicht. Denn pünktlich für das Luxemburger Comeback im ESC-Finale schalteten die Organisatoren kurz von den Live-Bildern der Strecke weg und für einen Moment wich das Marathon- dem ESC-Fieber. Nachdem fleißig mitgesungen und mitgetanzt wurde, galt der Applaus dann aber schnell wieder den glücklichen Finishern.

1.325 Marathon-Finisher

Am Samstagabend beendeten 1.325 Läufer – 1.115 Männer und 210 Frauen – die Marathonstrecke von 42,195 Kilometern. Während Sieger Richard Ruto Marakwen bekanntlich nach 2:23:04 Stunden in der Luxexpo über die Ziellinie lief, waren andere mehr als doppelte so lange unterwegs. Als Letzter wurde der Franzose Ibrahim Sidi-Abdereman gewertet, der weit nach 1 Uhr in der Nacht ankam, seine Nettozeit lag bei 6:11:57 Stunden.

Fast 7.000 Halbmarathonis 

Der Halbmarathon ist nach wie vor die beliebteste Strecke
Der Halbmarathon ist nach wie vor die beliebteste Strecke Foto: L’ Essentiel/Vincent Lescaut

4.793 Männer und 2.196 Frauen – so viele Finisher wurden auf der Halbmarathon-Strecke gezählt. Damit erfreuen sich die 21 Kilometer nach wie vor der größten Beliebtheit.

Josy Simon nicht zu stoppen

Auf ihn waren die Augen wieder ganz besonders gerichtet, denn ein ING Night Marathon ohne Josy Simon, das kann man sich wirklich kaum vorstellen. Mit inzwischen 91 Jahren bewältigte der älteste Teilnehmer des Abends die Halbmarathonstrecke noch immer unter drei Stunden, um genauer zu sein in bemerkenswerten 2:58:07 Stunden. Und im Zielbereich sah Simon dabei auch noch frischer aus als so manch jüngerer Teilnehmer.

Team Tango gewinnt

824 Staffeln schafften es am Samstagabend in die Luxexpo. Über den Sieg beim Team Run durfte sich das Team Tango freuen, das sich aus den Franzosen Manuel Werquin, Christophe Hug, Thomas Iara und Hervé Iriti zusammensetzte. Das Quartett benötigte für die 42,195 Kilometer 2:35:43 Stunden. Knapp dahinter, in 2:37:47 Stunden, folgte die von Startläufer Yannick Lieners angeführte Mannschaft des „Plooschter Projet“, bei der auch Schwester Sandra Lieners sowie Trainer Rachid Habbaz mit dabei waren. Es war damit dann auch das erste Mixed-Team, das die Ziellinie überquerte. Die Promi-Staffel der deutschen Olympiateilnehmerin Sabrina Mockenhaupt landete derweil auf dem 22. Platz in einer Zeit von 3:21:54.

Ungewohnte Temperaturen

Dass sich das Wetter beim Hauptstadtmarathon von seiner besten Seite zeigt, ist nichts Neues, denn die Sonne ist eigentlich jedes Jahr pünktlich für das größte Sportevent des Jahres präsent. Doch die Temperaturen von etwas mehr als 20 Grad und vor allem der Sonnenschein machten so manchem Läufer am Samstag doch sehr zu schaffen, wurde in den letzten Wochen und Monate nämlich vor allem bei Dauerregen trainiert. So wunderte es auch nicht, dass im Zielbereich viele Teilnehmer am Ende ihrer Kräfte waren und sich erst einmal beim Verlassen der Halle 7 an der frischen Luft hinsetzten. Die meisten von ihnen waren dann aber schnell wieder auf den Beinen. Auch das CGDIS meldete keine größeren Zwischenfälle. Insgesamt mussten 114 Leute – Teilnehmer sowie Zuschauer – behandelt werden, 18 davon wurden ins Krankenhaus gebracht. Auch ein Autobrand im Quartier Neudorf gegen 18.05 Uhr war schnell unter Kontrolle. Im Einsatz waren übrigens 200 Helfer. 

Unity Run 42

4:00:04 Stunden benötigte die schnellste Schülerstaffel am Samstagabend, um den Marathon abzuschließen. Beim Unity Run 42, der im letzten Jahr beim Hauptstadtmarathon seine Premiere feierte, laufen bekanntlich 42 Schüler jeweils einen Kilometer, am Ende hatte hier die Ecole Gaston Thorn die Nase vorn. Doch das Ergebnis war im Endeffekt Nebensache, denn im Fokus stand der gute Zweck, denn mit den gesammelten Spenden werden Bildungsprojekte in Malawi unterstützt.

Begehrtes Erinnerungsstück

Die Finisher-Medaille 2024
Die Finisher-Medaille 2024 Foto: privat

Sie ist das begehrte Erinnerungsstück beim Hauptstadtmarathon, die Medaille, die jeder Finisher nach dem Einlaufen umgehängt bekommt. In diesem Jahr wurde sie vom luxemburgischen Künstler Pit Weyer entworfen und sorgte bei den Läufern für richtige Begeisterung, genauso wie der neu gestaltete, in Gelbtönen beleuchtete Bereich, in dem das Edelmetall überreicht wurde. So freute sich Halbmarathonteilnehmer Mathieu, für den es der erste Start beim ING-Marathon war, über ein wirklich sehr schönes Andenken an einen schweren Parcours: „Ich fand das Rennen äußerst herausfordernd, aber auch erfreulich, insbesondere aufgrund der Wetterbedingungen. Ich möchte definitiv nächstes Jahr erneut starten, aufgrund der positiven Atmosphäre und der Tatsache, dass mir die Strecke außerordentlich gut gefallen hat.“ Für Caroline, für die es bereits die vierte Teilnahme am Semi-Marathon war, war die neue Idee eine willkommene Bereicherung: „Das Rennen war super und auch die Atmosphäre war einfach mega. Die Medaillen dieses Jahr find ich super schön und auch die Organisation mit den Medaillen fand ich sehr gelungen.“