EschHalt die Klappe: Lärmende Schachtdeckel werden ersetzt

Esch / Halt die Klappe: Lärmende Schachtdeckel werden ersetzt
Die Übeltäter: Bis zu 30 Schachtdeckel machen momentan in Esch Probleme, wie dieser hier im Neudorf Foto: Philip Michel

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Es klappert in Esch, und zwar gewaltig. Grund für die Lärmbelästigung sind defekte Schachtdeckel. Sie sollen nun progressiv ausgetauscht werden.

„La Ville d’Esch-sur-Alzette est actuellement saisie de beaucoup de doléances en matière de la nuisance causée par des couvercles de regards défectueux du réseau électrique. Conscient du problème d’inaptitude de ces couvercles jadis mis en œuvre, le service Electricité est en cours de procéder à leur remplacement intégral. Les délais de livraison actuels ne permettent malheureusement pas d’avancer une date d’achèvement réaliste de ces travaux“: Hinter der unscheinbaren Mitteilung auf der Internetseite der Stadt Esch vom 10. Juni verbirgt sich ein größeres Problem. Denn klappernde Schachtdeckel rauben dem einen oder anderen Einwohner Nerv und Schlaf.

Die viel befahrene Hauptstraße durch das Neudorf in Richtung „Kayler Poteau“ hat so einen Schachtdeckel. Jedes Mal, wenn ein Auto darüber hinwegrollt, ist ein zweifaches Klappern zu hören. Gleiches passiert in der Ehleringer Straße auf Höhe der „Cité Verte“ oder aber in der Jos-Kieffer-Straße bei der Kontrollstation. Und auch in der Spitalstraße klappert es. Dort wurde ein neues Bushäuschen aufgestellt. Das braucht Strom, um die Werbebotschaften zu beleuchten. Deshalb wurde ein Stromschacht unmittelbar vor dem Bushäuschen eingerichtet. Mit dem Resultat, dass es seit gut zwei Monaten jedes Mal klick-klack macht, wenn ein Kraftfahrzeug darüber rollt. Und zwar in einer Lautstärke, bei der das unangenehme Geräusch bis in die unmittelbar darüber liegenden Geburtsstation des CHEM zu hören sein dürfte. 

„Von diesem Typ Deckeln gibt es rund 70 in Esch. 20 bis 30 machen Probleme“, erklärt Ady Emering, Direktor der „Services industriels“ der Gemeinde. Es ist erst gut drei Jahre her, dass die Deckel ersetzt wurden. Das Problem gab es beim Einbau nicht, die Schachtdeckel taten ihren Dienst. Heute aber klappert es vor allem dort, wo schwerer Verkehr herrscht, also viele Lastwagen und Busse unterwegs sind. Das löst die Schrauben der Schachtdeckel. Der Deckel sitzt nicht mehr richtig auf und macht daher die Klappergeräusche, wenn er überfahren wird. Zwar zogen die Gemeindearbeiter die Schrauben immer wieder fest, doch die Wirkung war meist nur von kurzer Dauer. Auch die Firma aus Deutschland, die der Stadt die Deckel verkaufte, war bereits vor Ort, um sich vom Problem ein Bild zu machen. Eine Lösung hatte sie jedoch nicht im Gepäck. 

 Foto: Philip Michel

Daher hat die Gemeinde nun beschlossen, die Schachtdeckel des Stromnetzes komplett auszutauschen. Und zwar durch solche, die an Flughäfen benutzt werden. Sie haben als Vorteil eine extreme Belastbarkeit, allerdings sind sie auch so schwer, dass man sie nicht ohne Hilfsmittel auf bekommt. Zehn sind bereits geliefert, wie Emering dem Tageblatt bestätigte, 20 weitere sollen im August folgen. Zunächst werden die defekten Deckel an neuralgischen Stellen ausgetauscht, also zum Beispiel vor dem Krankenhaus. Die alten werden dabei nicht entsorgt, sondern an Bürgersteigen, Parkstreifen oder Parks verbaut. An Stellen also, an denen nicht ständig Verkehr rüber rollt. „Klappe zu, Affe tot“ könnte es also bald in Esch heißen – und die Klapperei endlich ein Ende haben. Allerdings ist man nicht die einzige Gemeinde des Landes, die mit dem Problem konfrontiert ist.