Verbrechen im „Vapiano“ auf KirchbergGeschlagen und gewürgt: Kameras halten Raubüberfall fest

Verbrechen im „Vapiano“ auf Kirchberg / Geschlagen und gewürgt: Kameras halten Raubüberfall fest
Die 46-Jährige war zuletzt Saalmanagerin im „Vapiano“ auf Kirchberg. Dort wurde sie in der Nacht auf Sonntag von mindestens zwei Unbekannten brutal überfallen. Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach dem Tod einer 46-jährigen Italienerin auf Kirchberg läuft vieles auf einen Raubüberfall hinaus. Tageblatt-Informationen zufolge liegen den Ermittlern Videoaufnahmen vor, die diese Annahme erhärten. Indessen sorgt der Fall auch weit über die Grenzen des Großherzogtums hinaus für Schlagzeilen. Besonders groß ist die Anteilnahme in Italien, dem Herkunftsland des Opfers.

Eigentlich hätte Sonia D. am 14. Mai ihren Lebensgefährten heiraten sollen. Beide hatten sich in Luxemburg kennengelernt, kurz nachdem die damals 40-Jährige den 3.000-Seelen-Ort Petacciato in der Region Molise verlassen hatte, um eine neue berufliche Herausforderung im Großherzogtum anzugehen. Laut ihrem Profil im digitalen Berufsnetzwerk LinkedIn war die in Longwy wohnhafte Italienerin zuletzt als „responsable de salle“ im „Vapiano“ auf Kirchberg tätig.

Seine Freundin sei immer spät von der Arbeit nach Hause gekommen. Meist zu einem Zeitpunkt, an dem er bereits geschlafen habe, so ihr Lebensgefährte am Montag gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Allerdings sei sie auch am Sonntagmorgen nicht zu Hause gewesen, weshalb er zunächst davon ausgegangen sei, dass sie nur kurz etwas besorgen wollte. Da beide aber Freunde zum Mittagessen erwarteten, sei er zunehmend unruhig geworden. Deshalb habe er dann die Behörden verständigt.

Nur kurze Zeit später wird Sonia dann im Untergeschoss des „Vapiano“ an der avenue J.F. Kennedy auf Kirchberg gefunden. Sie liegt regungslos auf dem Boden, Beamte können nur noch den Tod feststellen. Ein Untersuchungsrichter wird mit den Ermittlungen betraut, die Kriminalpolizei beginnt unverzüglich mit der Arbeit. Gegenüber der Öffentlichkeit hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Für konkrete Aussagen zum Tathergang sei es noch zu früh, so ein Sprecher am Montag. Man wolle erst die Ermittlungen abwarten. Es sei jedoch ersichtlich, dass Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen werden kann. Mit anderen Worten: Sonia sei offenbar Opfer eines Verbrechens geworden.

„Sie hatte keine Feinde“

Vor allem italienische Medien überschlagen sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit Spekulationen. Von einem Raubüberfall geht die Rede, von einer schweren Kopfverletzung, die das Opfer erlitten habe, und von 3.000 Euro, die während der Tat abhandengekommen seien. Die Medien berufen sich dabei auf Angaben aus dem engsten Kreis des Opfers.

Auch Sonias Lebensgefährte glaubt nicht an eine vorsätzliche Tat: „Sie war ein ruhiger Mensch und hatte keine Feinde. Auch ihre Arbeit hat sie gut gemacht“, erklärt der Mann umbrischer Herkunft der italienischen Nachrichtenagentur. Die Leiche seiner Lebensgefährtin habe er nicht sehen dürfen. „Sie haben mir nur gesagt, dass sie einen schweren Schlag gegen den Schädel erhalten hat“, wird er in der italienischen Tageszeitung La Stampa zitiert.

Den Ermittlern liegen inzwischen Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras vor, die kaum noch Zweifel am Tathergang lassen. Darauf seien zwei vermummte Gestalten zu erkennen, die nach Ladenschluss ins Restaurant eingedrungen seien. Sonia sei gerade dabei gewesen, die Einnahmen des Abends zu zählen, als sie von den Unbekannten überrascht wurde.

Informationen aus dem Umfeld der Ermittlungen zufolge hätten die Täter die 46-Jährige geschlagen und gewürgt, bevor man sie ins Untergeschoss zum Safe gezerrt habe. Dort hätten die Täter weiter auf das Opfer eingeschlagen, bis die Frau kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben habe. Anschließend seien die Unbekannte mit rund 3.000 Euro geflohen, wie auch andere Luxemburger Medien, darunter RTL und Luxemburger Wort, übereinstimmend berichten. 

Der brutale Tod der 46-Jährigen hat weit über die Grenzen des Großherzogtums hinaus Trauer und Bestürzung ausgelöst. „Wir haben uns gefreut, sie haben mir die Seele herausgerissen“, schreibt etwa der Lebensgefährte in den sozialen Medien. Beide sollten im Mai in Luxemburg heiraten und im August mit Familien und Freunden in Italien feiern.

In Petacciato, einer Stadt in der Provinz Campobasso, wird das Opfer – das auch Mitglied beim örtlichen Zivilschutz sowie Trägerin des braunen Gürtels im Kung-Fu war – als lächelnde, freundliche und selbstlose Frau beschrieben. Ihr Tod habe den ganzen Ort in einen Schockzustand versetzt, so Bürgermeister Roberto di Pardo. Sonia sei noch immer eine Frau gewesen, die sich durch ihren Tatendrang, aber auch ihr soziales Engagement ausgezeichnet habe. „Schmerz und Verlust sind die vorherrschenden Gefühle in unsere Gemeinde. Es ist absurd, so zu sterben. Absurd und schwierig nachzuvollziehen“, so di Pardo.

Mord oder Totschlag?

Die Luxemburger Staatsanwaltschaft hält sich in der Regel weitgehend bedeckt, was laufende Ermittlungen oder Strafverfahren angehen. Die gebotene Zurückhaltung hat zum Teil System, könnte die Veröffentlichung mancher Informationen die Ermittlungen durchaus gefährden. So kommt es beispielsweise vor, dass Ermittler bestimmte Details unter Verschluss halten, um Täter durch deren Insiderwissen zu entlarven. Im aktuellen Fall sei es noch zu früh, bestimmte Aussagen zum Tathergang zu machen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es sei jedoch offensichtlich, dass es sich hierbei um ein Verbrechen handele und das Opfer durch Fremdeinwirkung ums Leben gekommen sei. Sollten die Täter also ermittelt werden, müssen sie sich wohl wegen Totschlages, wenn nicht sogar wegen Mordes vor Gericht verantworten. Letzterer Anklagepunkt käme infrage, wenn den Tätern eine Tötungsabsicht nachgewiesen werden kann. 

jeannie
26. April 2022 - 12.09

Ech huelen un, am September kréie mer Fotoe gewisen ob mer eis kënnen erënneren, sou ee gesinn ze hunn?

werner
26. April 2022 - 12.08

@privat "tjo… chicago ass nemmi sou wait…?" 0,3 Morde pro 100.000 Awunner ass net Chicago, do dreemen déi dovun.

privat
23. April 2022 - 18.29

tjo... chicago ass nemmi sou wait...? ass dach well normal ginn. Mord, Messerpickereien, Iwerfäll, Vergewaltegungen... als Fra derfs de am daischteren nemmi baussen rondremlaafen. am besten och am Dag nemmi. Dreckspänz rappen der Bijou'en vum Hals... ass dat OK fir eis Politiker? wanns de dech nach wiers géngt de Rhäbbi, gess de na bestrooft... waarden drop, dass se mol op deen / dei Richteg(en) treffen !! an da gess de iwerall iwerried "Huel den Bus/Tram/ Zuch" an da gess de genau DO emmerdéiert, belästegt, bedroht, vergewaltegt... wonnerbar nei Welt....