Fake NewsFacebook will mit Covid-19-Informationszentrum Falschinformationen während der Corona-Krise vorbeugen

Fake News / Facebook will mit Covid-19-Informationszentrum Falschinformationen während der Corona-Krise vorbeugen
Das Facebook-Informationszentrum will Fake News unterbinden und die Nutzer während der Pandemie mit verlässlichen Quellen versorgen Screenshot: Facebook

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Facebook ist als Medium nicht mehr aus dem Alltag vieler Menschen wegzudenken. In der Corona-Krise will die Social-Media-Plattform mit einem „Covid-19-Informationszentrum“ die Verbreitung von Falschinformationen unterbinden und Menschen, die Hilfe anbieten oder Hilfe brauchen, zusammenführen. 

Das Covid-19-Informationszentrum findet sich bei Facebook auf der Startseite in der Seitenleiste unter dem Stichpunkt „Entdecken“. Als Symbol hat Facebook ein rosa Schild mit einem Herzlogo gewählt – schön auffällig, dass auch jeder Nutzer darauf stoßen sollte.

Das Covid-19-Informationszentrum soll dazu dienen, den Nutzer mit verlässlichen Informationen bezüglich der Corona-Pandemie zu versorgen. Zahlreiche Verschwörungstheorien und Falschinformationen geistern durchs Internet. Facebook scheint hier gegensteuern zu wollen. Auf den ersten Blick beruhigt es durchaus, dass als verlässliche Quellen als Erstes auf die Internetseite der Regierung und den Facebookauftritt des Gesundheitsministeriums verwiesen wird.

Als direkte Hilfestellung finden sich auch die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen wieder, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen werden:

  • Achte darauf, ob die örtlichen Behörden anordnen, zu Hause zu bleiben;
  • Halte ausreichend Abstand zu anderen Personen;
  • Wasch dir häufig die Hände und desinfiziere Oberflächen zu Hause, die oft berührt werden;
  • Berühre nicht deine Augen, Nase oder Mund mit den Händen;
  • Huste und niese in deine Armbeuge oder in ein Taschentuch.

Daneben werden zudem weitere verlässliche Quellen aufgezählt, bei denen man sich bezüglich der Krise informieren kann, darunter auch das „European Centre for Disease Prevention and Control“ oder die „Médecins sans frontières“.

Doch Facebooks Stärken liegen ganz klar im (virtuellen) zwischenmenschlichen Kontakt. So bietet die Plattform ein größtenteils seriöses Forum, in dem Menschen aus der Region ihre Fragen zur Corona-Krise stellen oder aber engagierte Menschen Hilfeleistungen anbieten. Innerhalb eines 100-Kilometer-Radius können so Hilfeleistungen angeboten werden oder Leute können in diversen Kategorien wie zum Beispiel Babynahrung, Transport oder Hygieneartikel um Hilfe bitten.

Menschen mit psychischen Problemen wird ebenfalls Hilfe angeboten. Neben der Einladung, sich mit seinen Freunden über seine Sorgen zu unterhalten, werden auch die Nummern vom „Kanner Jugendtelefon“ (116 111) und „SOS Détresse – Hëllef“ (45 45 45) angezeigt, falls sich der Betroffene professionelle Hilfe holen will. 

Facebook ist nicht gerade bekannt dafür, die Verbreitung von Fake News zu unterbinden. Besonders in den USA wurde die Firma wegen ihrer Rolle im US-Wahlkampf 2016 heftig kritisiert. Das Wahlkampfteam des späteren Siegers Donald Trump hatte die Daten mithilfe von Cambridge Analytica, einem Datenanalyse-Unternehmen, von mutmaßlich 50 Millionen Nutzern ausgewertet und für seine Zwecke missbraucht, wie die New York Times später herausfand. Diese unfassbare Geschichte wurde 2019 verfilmt und ist beim Streamingdienst Netflix unter „The Great Hack“ verfügbar – ein Geheimtipp, um die Quarantänezeit etwas zu verkürzen.

KTG
11. Mai 2020 - 12.36

Das Hauptproblem an Facebook ist die Existenz von Facebook selbst.