Relevant (7): Paketsortierer„Eine kleine Familie“: Wie Freiwillige beim Sortieren geholfen haben

Relevant (7): Paketsortierer / „Eine kleine Familie“: Wie Freiwillige beim Sortieren geholfen haben
 Foto: Editpress/Cédric Feyereisen

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Sich durch Auszeiten oder Heimarbeit vor einer Corona-Infektion schützen, das geht nicht in jedem Beruf. Wir haben uns in der Serie „Relevant“ mit einigen „Helden des Alltags“ unterhalten, die immer auf Posten sein müssen – oft, ohne dass das der Öffentlichkeit richtig bewusst ist. Dieser Serienteil dreht sich um den Paketsortierer Filipe Dias. Während der Pandemie hat sein Arbeitspensum kräftig zugenommen – glücklicherweise haben Angestellte aus anderen Bereichen freiwillig beim Paketsortieren geholfen.

Tageblatt: Woraus besteht Ihr Job?

Filipe Dias: Ich kümmere mich um die Vorbereitung der Pakete, damit diese ausgeliefert werden können. Wir scannen und etikettieren die Pakete mit der Sequenz- und Tour-Nummer. Danach kommen die Pakete auf die korrekten Rollwagen. Der Lieferwagenfahrer holt dann den passenden Rollwagen ab und belädt sein Fahrzeug. Dadurch, dass die Pakete bereits mit der richtigen Sequenznummer gekennzeichnet sind, muss der Fahrer sie nur der Reihe nach verteilen. Das Paket mit der Sequenz eins ist also für den ersten Kunden.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Die Zufriedenheit der Kunden, wenn alles glattläuft.

Was hat sich während der Pandemie für Sie verändert?

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Das Volumen – wir hatten 30 bis 40 Prozent mehr Pakete. Das war schon stressiger. Aber wir hatten das Glück, dass wir intern Hilfe bekommen haben. Viele Angestellte haben sich freiwillig gemeldet, um uns auszuhelfen – zum Beispiel die Mitarbeiter, die üblicherweise hinter den Schaltern sitzen. Dadurch hat das Ganze dann wunderbar geklappt.

Wie war die Stimmung zu diesem Zeitpunkt?

Jeder Tag war eine Herausforderung. Trotzdem war es schön zu sehen, dass so viele freiwillig geholfen haben. Verschiedene Kollegen haben dann auch ein Croissant oder Kaffee mitgebracht und wir haben wirklich sehr gut zusammengearbeitet. Das war wie eine kleine Familie – das ist eine schöne Erinnerung.

Was hat die Arbeit erschwert?

Am Anfang war es schwierig, sich an die Masken zu gewöhnen – das war eine komplette Umstellung.

Wie hat es sich angefühlt durch die leeren Straßen auf die Arbeit zu fahren?

Relevant – die Serie

Das Coronavirus hatte Auswirkungen auf fast jeden Beruf in unserer Gesellschaft. Einige dieser Jobs standen weniger im Fokus der Öffentlichkeit. Und trotzdem waren auch sie auf eine gewisse Weise „relevant“. Was macht diese Berufe aus – und die Menschen, die sie ausüben? Für unsere Serie „Relevant“ haben wir uns mit ihnen unterhalten.

Das war herrlich, ein Genuss. Es gab keinen Stau. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich allein auf der Welt. Ich habe sogar manchmal Tiere gesehen, die über die Straße gelaufen sind.

Haben Sie das Gefühl, dass die Menschen Ihre Arbeit während der Krise zu schätzen wissen?

Wir wurden während der Krise wesentlich mehr geschätzt. Die Menschen haben schließlich zu Hause auf ihr Paket gewartet. Die Kunden haben uns auch angerufen, um sich bei uns zu bedanken, und das war ein sehr schönes Gefühl.

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