Escher SchwimmbadEin halbes Jahr nach Tariferhöhung: Eintritt für Gemeindepersonal in Zukunft gratis? 

Escher Schwimmbad / Ein halbes Jahr nach Tariferhöhung: Eintritt für Gemeindepersonal in Zukunft gratis? 
Das städtische Schwimmbad in Esch Foto: Tageblatt-Archiv/Fabrizio Pizzolante

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Rätin Line Wies („déi Lénk“) hat dem Escher Schöffenrat am Mittwoch eine schriftliche Frage gestellt. Grund: Scheinbar soll das Gemeindepersonal in Zukunft gratis das Schwimmbad benutzen können. Was wenige Monate nach der drastischen Tariferhöhung für Diskussionen sorgen könnte.    

Im Oktober 2021 hatte der Escher Gemeinderat nach einer hitzigen Debatte gegen die Stimmen der Opposition aus LSAP und „déi Lénk“ die neue Tarifstruktur im öffentlichen Schwimmbad verabschiedet. Das Tageblatt bezeichnete die neue Preisgestaltung als „radikale Tariferhöhung zur Unzeit“.  Denn einerseits verschärft die Pandemie die finanzielle Situation bei vielen Menschen und andererseits sind die Nachwirkungen der Lockdowns, Schulschließungen und Zwangspausen von Sportvereinen auf die ohnehin schon stark ausgeprägte Bewegungsarmut der Heranwachsenden groß. 

Da war der Zeitpunkt, den Zugang zu einer öffentlichen Sporteinrichtung durch Verteuerung zu erschweren, zumindest mal schlecht gewählt. Jedenfalls kam er bei den Kunden schlecht an. So wurde dem schwarz-grün-blauen Schöffenrat eine Petition der Saunagänger gegen die Preissteigerung ausgehändigt. Das Sauna-Jahresabonnement war von zuvor 250 auf nun 450 Euro gestiegen. Der Einzeleintritt ins Schwimmbad verteuerte sich derweil um 50 Prozent und das Jahresabonnement um 66 Prozent. Weiteres Beispiel: Für das Babyschwimmen werden nun 80 Euro pro Trimester anstelle von 100 Euro pro Jahr verlangt. Die Gemeindeverantwortlichen reagierten damals in einer Pressemitteilung auf die Kritiken. Sie zählten die zahlreichen Investitionen der letzten Zeit auf. Außerdem seien die Betriebskosten seit 2003 um ein Vielfaches gestiegen. 2003 hatte das Schwimmbad nach einer langwierigen Grundsanierung seine Tore wieder geöffnet. 

Schriftliche Anfrage an Mischo und Co.

Line Wies
Line Wies Foto: Editpress/Alain Rischard

Inzwischen hat sich die Aufregung ein wenig gelegt, sie könnte allerdings wieder aufflammen. Denn scheinbar sollen in Zukunft die Angestellten der Gemeinde in bestimmten Zeitfenstern und außerhalb der Ferienzeit das Schwimmbad gratis benutzen dürfen. Das könnte kurz nach der substanziellen Erhöhung der Eintrittspreise zumindest beim Rest der Kundschaft auf wenig Verständnis stoßen. 

Line Wies, Gemeinderätin von „déi Lénk“, richtete jedenfalls am Mittwoch eine schriftliche Anfrage an Bürgermeister Georges Mischo (CSV) und seinen Schöffenrat, in der sie um Bestätigung bittet. „Comme les tarifs de la piscine municipale ont été considérablement augmentés, cette nouvelle mesure constituerait une inégalité de traitement de fait“, schreibt sie und stellt im Anschluss drei Fragen: zunächst einmal die, ob die Information des kostenlosen Eintritts für das Gemeindepersonal überhaupt der Wahrheit entspricht, und falls ja, wie lange sie schon gilt. Frage drei zielt auf die Motivation einer derartigen Maßnahme ab. 

Der Schöffenrat hat nun laut Gemeindereglement einen Monat Zeit, um schriftlich auf die Frage zu antworten. Oder aber er beantwortet sie mündlich in der nächsten Gemeinderatssitzung.