EditorialDie Sportstadt Esch und ihre radikale Tariferhöhung zur Unzeit

Editorial / Die Sportstadt Esch und ihre radikale Tariferhöhung zur Unzeit
Das Escher Schwimmbad   Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Es ist schon paradox. Da möchten Bürgermeister Georges Mischo und seine schwarz-grün-blaue Koalition Esch als Sportstadt etablieren und überraschen dann mit einer Erhöhung der Tarife für das öffentliche Schwimmbad, die ihresgleichen sucht. Als Folge erntet die Mehrheit im Gemeinderat reichlich Kritik, in den sozialen Medien wird die Bedeutung des S in CSV infrage gestellt.

In der Tat ist die Preispolitik schwer nachzuvollziehen. Seit der Wiedereröffnung nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Jahr 2003 waren die Tarife bewusst auf niedrigem Niveau gehalten worden. Das Escher Schwimmbad sollte zugänglich für alle und jeden sein, was sich dann bis heute in einer großen Mixität der Besucher widerspiegelte. Wird das in Zukunft auch noch der Fall sein, nachdem der Einzeleintritt um 50 Prozent und das Jahresabonnement um 66 Prozent erhöht wurden? Jedenfalls ist die „Escher Schwemm“ mit der neuen Tarifstruktur in der Liga der zum Teil privat finanzierten Bäder in Oberkorn und Strassen angekommen, ohne aber das Gleiche bieten zu können wie diese relativ neuen Schwimm- bzw. Spaßbäder. 

Momentan wird in Lallingen eine dritte Sporthalle gebaut, in unmittelbarer Nähe soll zudem eine Arena mit angeschlossenem nationalen Sportmuseum entstehen. Der Sport- und Kulturbus wurde eingeführt, um die Jugendlichen zu ihren Vereinen zu bringen. Jedes Stadtviertel soll laut Masterplan seine eigene Multisportanlage erhalten. Es wird also viel von der aktuellen Koalition getan, um den laut dem Sozialbericht im Landesvergleich stärker zu Übergewicht neigenden Escher Kindern und Jugendlichen sportliche Aktivitäten und damit ein gesünderes Leben zu ermöglichen. Da passt eine derartige Preispolitik schlecht ins Bild, zumal auch die Tarife für Kinder unter zwölf Jahren um 50 bzw. 66 Prozent angehoben wurden. 

Und dann ist da ja noch die Pandemie. Einerseits verschärft sie die finanzielle Not bei vielen Menschen. Anderseits werden Wissenschaftler nicht müde, vor den verheerenden Konsequenzen der Lockdowns und Schulschließungen auf die ohnehin schon stark ausgeprägte Bewegungsarmut der Heranwachsenden zu warnen. Nicht wenige Sportvereine haben seit Anfang 2020 bis zur Hälfte ihrer Aktiven verloren, v.a. Kinder und Jugendliche. Da scheint der Zeitpunkt, den Zugang zu einer öffentlichen Sporteinrichtung durch Verteuerung zu erschweren, mindestens mal schlecht gewählt. Zumal es auch mit der Fähigkeit, schwimmen zu können, laut Sportlehrervereinigung in Luxemburg nicht zum Besten bestellt ist. Auch die Preise der Kurse sind im Escher Schwimmbad zum Teil drastisch erhöht worden. So wird in Zukunft für das Babyschwimmen weit mehr als das Doppelte als bisher verlangt. 

In den sozialen Medien wurde der Verdacht geäußert, das Schwimmbad solle geleert, also quasi gentrifiziert werden. In der Tat war die Badeanstalt nach dem Lockdown so gut besucht, dass sich lange Schlangen im Eingangsbereich bildeten. Wie auch immer, das S in CSV steht in diesem Fall weder für sozial noch für Sport. Ein Schwimmbad dient der Öffentlichkeit und sollte genau wie andere öffentliche Einrichtungen nicht unter dem Druck der Kostendeckung oder gar Profitmacherei stehen. Wenn es nach 18 Jahren Grund gibt, die Tarife anzupassen, dann sollte dies moderat geschehen und nicht mit der Brechstange, wie in Esch von der CSV/„déi gréng“/DP-Koalition praktiziert.   

werner
9. Oktober 2021 - 23.22

Ach ja, das 'S' in CSV steht wohl für 'Sport'. Sportliche Preiserhöhungen für alle.

Laird Glenmore
6. Oktober 2021 - 18.19

@Tarzan man sich als 61jähriger mit 10jährigen Buben in einem raum umziehen? Da muss ich widersprechen es gibt auch 2 Umkleidekabinen ist zwar nicht genug aber für einen 61 jährigen sollte das doch reichen, ansonsten viel Spaß in Niederkorn.

Jean Schmit
6. Oktober 2021 - 17.18

Esch als Sportstad erwënscht, Pizzaautomat refuséiert well et net gesond an schlecht fir déi lokal Restauranten ass,? Am Lockdown ass näicht bis wéineg gelaf, an dann zack eng regelrecht asozial Präiserhéigung elo wou d'Leit erëm den Uschloss fonnt hunn? Ass et méi deier wéinst dem Fitness deen indirekt dësen Samsden mat enger réouverture 'gefeiert' gëtt? Deen Dag ass d'Schwëmm iwwregens zou. Zäit ass do fir eng Manif géint déi asozial Präispolitik! En Basis-Abo fir Schwammen oder Sauna, an als Optioun fir Fitness wier méi schlau gewiecht. Finanziell méi schwaach Leit (wéinst der Pandemie oder einfach esou, well der ginn et leider och) iwwerleen sech elo 3 mol mat wéi engem Kand se dann elo an d'Schwëmm ginn an sech et nach leeschten können. Mee Suen fir iwwert 15000 Schëlder mat dem Esch2022 Logo drop, dat geet awer ouni mat der schwaarzer Wimper ze kucken. Mischo Datz an setzen!

Tarzan
6. Oktober 2021 - 14.12

nun gibt es neben den neuen Eintrittspreisen schon lange anderes zu bemängeln. den umkleidegeraum mit den mini-schränken z.b.? muss man sich als 61jähriger mit 10jährigen Buben in einem raum umziehen? also das war noch vor ein paar Jahren so. glaube nicht dass es sich geändert hat. da geht tarzan doch lieber nach Niederkorn da gibt es noch sowas wie Privatsphäre.

Weissmöllechs Joony
6. Oktober 2021 - 12.11

@Baerchen.,“vill,vill schlëmmer „ punkto zum Fënster eraus...... ———Konschthaal , ouni den leschten Stack, deen nach ëmmer dem Lavandier‘s Pit gehéiert = weit iwer 11 Milliounen...... ———-Den absolut iwerflëssegen Em-an Ausbau, well daat immenst villsteckescht Haus waar speziell fir Ausstellungen fum Pit gebaut gin , et waar eng Merveille an fiir eng modern Konschthaal ewèi geschaafen , kascht =. e puer Milliounen. Déi genau Ausgaben ginn nie bekannt, soss wär ewéi ech fun engem deen ët wéiss gesoot kruucht ,een regelrechte Skandaal anscheinend nët auszeschléissen gewiirscht ! ——-Den Kaaf fum Ariston huet anscheinend nach vill méi kascht......... ——an den Embau dofun + Equipement etc eng Somm déi mir och nie genau gewuer gin.Eng komplett Vertiefung. Bannen alles eaus gerappt, méi Fensteren, komplett nei Fassaad etc.etc.= Preis ??? ———Fun der Fassadenerneierung an dem Oofreissen fun engen Noopeschhaus an dem Bau op dëser <plaats fun eugen neien Haus mat ENGER KOMPLETT SCHWARZER FASSAAD als nei Entree fum Resistenzmuseum . Keschtepunkt =. genau gin mir nie gewuer ! Daat nëmmen an engem Ëmkrees fun 100 Meter max. Nächst wahlen kommen dann dee aal ërem und Rudder, déi geraad esou sclëmm wann nët méi waaren. Gehopst ewéi gesprongen , neierdings mat engem Poller firun der Nues

Martina
6. Oktober 2021 - 12.00

WEG MIT MISCHO, WEG MIT DER CSV! Es wird immer schlimmer in Esch, es fliegt nur noch Geld rum für unwichtige Dinge und bei Sachen wie dem Südspidol geht ALLES schief!

Steierzuëler
6. Oktober 2021 - 11.42

Wa Privatfirmen öffentlech Institutiounen an d'Hand huelen get et ëmmer mi deier. Dat gesi mer iwerall.

Laird Glenmore
6. Oktober 2021 - 10.28

mit angeschlossenem nationalen Sportmuseum wir hatten schon einige Bürgermeister die nicht für das soziale Geschehen in Esch sur Alzette gearbeitet haben, alles was die anderen mühsam aufgebaut haben um minderbemittelten zu helfen wurde zunichte gemacht, als da wäre unter V. Spautz Streichung des Kartoffelgeldes ( 2015 )mit der verbundenen Lüge es werde im nächsten Jahr ( 2016 ) ausgezahlt was nie passierte, dann der Plan des damals gerade neu gewählten G. Mischo ein Sportmuseum in Lallingen zu bauen, anscheinend hat er den Plan immer noch nicht aufgegeben, weiterhin die Anschaffung von unnützen Sachen und hier will ich mich nicht wiederholen ?????‍♂️?‍♂️ und jetzt versucht man auf Kosten der Steuerzahler diese Ausgaben zu refinanzieren was für eine schwache Leistung der Gemeindeverwaltung ich denke das die Mitglieder des erwähnten Kollegiums nichts anderes im Sinn haben als sich und denen ihnen nahestehenden Personen auf Kosten der Steuerzahler ein Angenehmes Leben zu machen, vielleicht wäre es ratsam mal eine Revision in der Gemeindekasse zu machen, á la Warringo Report

Katastroph
6. Oktober 2021 - 9.36

Et geseit Een dach direkt wann Een an Esch kent dat daat eng Kulturstaat ass an och eng Sport dynamesch , mat deene scheeine Baenken an op der Brillplatz deei leiend Skulturen . Et get Zeit dass do Eppes aenert.Et fent Ee keng Wieder meei wann Ee net welt frech gin.

Baerchen
6. Oktober 2021 - 7.23

Mischo an konsorten dir sid net mei ze erdroen fir ESCH no milliounen Ausgaben an Konscht Haal ancien Lavandier Musée Elektro Navette Strossen Schelder Asw Asw braucht dir elo Nei Einnahmen Schlimmer Gehts Nummer ???? Hoffen naechst Wahlen sie dir All Ab