Cheerleading-WeltmeisterschaftSweet Devils aus Luxemburg feiern WM-Platz 2 mit Fastfood, Poolparty und Karaoke

Cheerleading-Weltmeisterschaft / Sweet Devils aus Luxemburg feiern WM-Platz 2 mit Fastfood, Poolparty und Karaoke
Überzeugender Auftritt: Die Sweet Devils aus Esch überraschten in Florida mit WM-Platz 2 Foto: Sweet Devils/The Summit

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Mit dem zweiten Platz im Gepäck kehren die Sweet Devils von der Cheerleading-Weltmeisterschaft in Florida nach Hause zurück. Das löste „unbeschreibliche Gefühle“ bei den 24 Mädchen und ihrem Trainer-Duo aus. Rückblick auf tolle Tage in Orlando. 

Viele der Sweet Devils haben sich am Montag auf die Heimreise gemacht, einige folgen in den nächsten Tagen. Im Gepäck haben sie einen im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen zweiten Platz bei der Cheerleading-Weltmeisterschaft „The Summit“ (das Tageblatt berichtete) und eine Menge Stolz: „Es war einfach unbeschreiblich, ein Mix aus vielen Gefühlen. Aber natürlich alle positiv“, versucht Sarah Halsdorf die Emotionen vom Freitag zusammenzufassen.

Nachdem die Cheerleading-Gruppe des Turnvereins Espérance Esch am Tag zuvor bereits Platz zwei im Halbfinale belegen konnte, reichte es auch im Finale zum Ehrenplatz. Der Abstand auf die siegreichen Kanadierinnen der Okanagan Firestorm, die bereits die Vorschlussrunde für sich entschieden hatten, war denkbar knapp. Trotzdem gab man sich bei den Sweet Devils mit Rang zwei zufrieden, denn das war mehr, als man sich im Vorfeld erträumt hatte. „Die Devils kannten ihre Konkurrenz nicht“, so eine glückliche Vereinspräsidentin Tessy Alesch, „und mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft hatten sie ihr Ziel schon erreicht. Ich jedenfalls bin überwältigt von dem, was da geschehen ist“. 

Nicht nur sie. Sechs Mannschaften hatten sich für das Finale qualifiziert, die Punkte und Platzierungen wurden erst nach den Auftritten verkündet. Es gab einen Countdown bis zu den drei Erstplatzierten. „Als klar war, dass wir in die Top 3 kommen, flossen bereits die ersten Tränen. Dann wurde der dritte Rang verkündet und wir waren noch immer nicht genannt“, erzählt Sarah Halsdorf, „da lagen wir uns bereits in den Armen. Es ist wunderschön, wenn man so für die viele Arbeit belohnt wird. Zumal wir uns ja schon jahrelang kennen und gemeinsam trainieren.“ Dass der Abstand zu Platz eins (93,75 Punkte – Sweet Devils: 93,31 Punkte) so klein war, tat der Freude im Escher Lager keinen Abbruch. 

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Unter dem Strich bleibt: „Mit Platz zwei hatte im Vorfeld niemand gerechnet und dementsprechend stolz können die Sweet Devils auf sich sein“, fasst Vereinspräsidentin Tessy Alesch zusammen. Zumal man die Konkurrenz aus Dänemark, Norwegen und Deutschland hinter sich lassen konnte. Dabei hatte es weder im Halbfinale, noch im Finale gut für die Devils begonnen. Nach wenigen Sekunden gab es einen Sturz. „Die anderen Mädchen ließen sich nicht davon beeinflussen. Das darf man auch nicht. Im Training lernen wir, nicht auf die anderen zu schauen“, erklärt Sarah Halsdorf. Beim ersten Stunt hatten sich die Devils in fünf Gruppen à vier Mädchen aufgeteilt. „Großes Kompliment, wie die vom Sturz betroffene Gruppe das weggesteckt und weitergekämpft hat. Das ist nicht einfach“, weiß die 24-jährige aus Schifflingen, die seit zehn Jahren Cheerleader ist.   

24 Mädchen gehörten zum WM-Aufgebot der Sweet Devils, die in der „All Girls“-Kategorie im Level 4 (Maximum: 5) antraten. Der Auftritt in Orlando sollte Höhepunkt und zugleich Ende des Teams in dieser Zusammenstellung sein. Sarah Halsdorf: „Viele von uns wollten schon letztes Jahr aufhören, nach der Qualifikation für die WM haben wir uns gemeinsam darauf geeinigt, bis zum Summit weiterzumachen. Der Aufwand ist riesig. Durch den Erfolg sind wir aber noch mehr zusammengewachsen, zu einer großen Familie geworden. Daher weiß ich nicht, was nun geschieht.“ Fest steht, dass Mitte Juni ein Wettkampf in Düsseldorf auf dem Programm steht. Dort könnten sich die Sweet Devils abermals für die Weltmeisterschaft qualifizieren. In diesem Fall könnte es für die ein oder andere vielleicht doch weitergehen. „Wir werden uns zu gegebener Zeit zusammensetzen. Dafür ist es aber noch zu früh. Die Mädchen sollen das jetzt erst einmal genießen“, sagt Klubpräsidentin Tessy Alesch. Was auch für das Trainerduo Sinikka und Mark Wilking gilt, das es nach der WM ruhiger angehen lassen will. Am Montag jedenfalls kam bereits eine Einladung der Escher Gemeinde an. In einer Woche sollen die Devils zusammen mit dem HB Esch und dem TC Esch für ihre Erfolge im Rathaus geehrt werden.

Wir sind glücklich, dass wir den Menschen zu Hause zeigen konnten, was Cheerleading alles bedeutet. Und natürlich auch, was Frauenpower bedeutet!

Ausgiebig gefeiert wurde der Ehrenplatz jedenfalls schon vor Ort. „Die Party begann direkt nach dem Wettkampf“, berichtet Sarah Halsdorf, „wir haben in der Halle ein wenig mit den Kanadierinnen und den drittplatzierten Deutschen gefeiert. Dann haben wir uns Fastfood gegönnt und anschließend eine Party am Pool des Hauses, in dem wir untergebracht waren, veranstaltet. Mit Karaoke und allem. Wir haben jedenfalls viel Spaß gehabt.“ Den hatten sich die „Süßen Teufel“ auch verdient. „Wir haben den Sport in Luxemburg von 0 auf 100 gebracht“, blickt Tessy Alesch nicht ohne Stolz zurück, „jetzt hoffen wir, dass er sich im Land weiter etabliert und die nötige Anerkennung findet. Immerhin wird international darüber gesprochen, aus Cheerleading eine olympische Disziplin zu machen.“

In die gleiche Kerbe haut Sarah Halsdorf zum Abschluss: „Wir wollen uns für die Unterstützung aus Luxemburg bedanken, ganz besonders bei unseren Familien und Freunden. Es war Wahnsinn, wie viele Nachrichten wir die letzten Tage bekommen haben. Wir sind glücklich, dass wir den Menschen zu Hause zeigen konnten, was Cheerleading alles bedeutet. Und natürlich auch, was Frauenpower bedeutet!“ 

Mit WM-Platz zwei bringen sie das Cheerleading auf die Luxemburger Sport-Landkarte: die Sweet Devils aus Esch
Mit WM-Platz zwei bringen sie das Cheerleading auf die Luxemburger Sport-Landkarte: die Sweet Devils aus Esch Foto: Sweet Devils