Diese Frau weiß genau, was sie will

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Der letzte Besuch im idyllischen Ort Fels liegt für den Autor dieser Zeilen schon etwas zurück. Früher begegneten sich hier Menschen aus allen Ecken des Landes, dies vor allem zum sonntäglichen Mittagessen in einem der vielen Restaurants, die es damals hier gab und zum Teil auch heute noch gibt. Fels ist über all die Jahre ein Ort geblieben, an dem man gerne verweilt. Und das haben nicht nur Luxemburger für sich entdeckt.

Dichter Nebel lag dieser Tage noch über dem Tal. Die kurvenreiche Straße aus Richtung Mersch war am frühen Morgen dicht befahren, was vor allem am Eingang der Ortschaft Fels für Probleme sorgte. Die enge Gasse, durch die man hier fahren muss, ist dem hohen Verkehrsaufkommen nicht gewachsen. Vor allem die Lastwagenfahrer müssen hier ihr ganzes fahrerisches Können unter Beweis stellen.

Dies ist auch gleich eines der Themen während unseres Besuches im Felser Rathaus. Hinter einer schweren Holztür führt eine Treppe hoch zur ersten Etage des altehrwürdigen Hauses. Natalie Silva kommt uns entgegen und bittet uns mit einem breiten Lächeln in einen Konferenzraum des Rathauses. „Jeder sagt bereits ‚die neue Bürgermeisterin‘, dabei bin ich noch gar nicht vereidigt. Das wird meines Wissens wohl erst nach der Allerheiligenwoche geschehen.“

Kein Neuling

Nach nur wenigen Minuten wird klar: Die Frau, die uns gegenüber sitzt, weiß ganz genau, was sie will. Auch wenn sie nun neu auf dem Bürgermeisterposten ist, so ist sie doch politisch gesehen alles andere als ein Neuling. Im Jahre 2004 machte sie ein Praktikum im CSV-Generalsekretariat in Luxemburg und hatte dort auch gleich die Möglichkeit, einen festen Arbeitsplatz als politische Beraterin zu bekommen.

Was die Lokalpolitik anbelangt, so kandidierte die damals 25-jährige Frau kapverdischer Abstammung im Jahre 2005 auf der CSV-Liste bei den Gemeindewahlen in Ettelbrück. Mit ihrem damaligen Lebenspartner zog es sie 2007 nach Ernzen (Gemeinde Fels) und bei den Kommunalwahlen 2011 kandidierte sie erneut, mit dem Resultat, dass sie die zweitmeisten Stimmen auf sich verbuchen konnte und so ein Schöffenamt bekleidete.

„Ich muss ehrlich zugeben, dass ich in diesem Moment noch keine blasse Ahnung hatte, was nun alles auf mich einstürzen kann und wird. Ich bin meinem Vorgänger Pierre Wies überaus dankbar, dass er sich damals die Zeit genommen hat, mir alles Wichtige für die Arbeit an der Spitze einer Gemeinde zu erklären. Und wenn ich von Zeit rede, dann waren dies wirklich unzählige Stunden, die wir, zusammen mit dem Schöffenkollegen, über Dossiers, Plänen, Formularen, Richtlinien und was auch immer verbracht haben.“

Kleine Gemeinde, aber …

Auf die Frage, wie sie denn eigentlich auf den Geschmack gekommen sei, sich politisch zu engagieren, atmet Natalie Silva einmal kurz durch. Sie spricht dann von ihrem Vater, der noch die Diktatur auf den Kapverdischen Inseln erlebt hat und der wohl gerade deswegen auch später in Sachen Politik immer übervorsichtig reagierte. „Vielleicht war dies einer der Beweggründe, warum ich mir plötzlich selbst die Politik etwas genauer ansehen wollte. Es gab damals nur eine Partei, die für mich in Frage kam, und das war die CSV. Das hatte wohl auch damit zu tun, dass die Religion bei uns in der Familie eine sehr große Rolle spielte.“

Doch zurück zum Schöffenkollegium in Fels. „Wie ging das denn weiter?“, wollen wir von Natalie Silva wissen. „Bürgermeister Wies vertraute mir gleich einige Dossiers an, um die ich mich kümmern sollte. Sie behandelten die Bereiche Schule und Soziales.“ Und mit einem schelmischen Lächeln fügt sie hinzu: „Eben typische Frauen-Themen …“

Heute ist sie aber nicht mehr nur im sozialen oder schulischen Bereich gut unterwegs, ihre Kenntnisse reichen weit über das hinaus. „Ich habe gelernt, was ein ¾-Zoll-Rohr oder eine 100er-Leitung ist, ich kann mich mit Technikern unterhalten und Pläne lesen, ich kenne die – leider oft zu lang andauernden – Prozeduren bei Projekten und vieles mehr.“

Auf die Frage, was denn für sie die größten Herausforderungen in der Gemeinde seien, antwortet sie ohne auch nur eine Zehntelsekunde zu zögern: „Wir müssen alles daransetzen, dass wir die bestehenden Dienstleistungen in Fels behalten. Ich denke da an die zwei Banken, an die Post, an die Geschäftswelt und an vieles mehr. Hier geht es um ein großes Stück Lebensqualität für alle Bürger.“

Und wie sieht es mit Projekten aus? „Unsere Finanzlage lässt keine großen Schritte zu. Wir haben aber – um nur diese Beispiele zu nennen – ein verkehrstechnisches Problem, was den Durchgangsverkehr anbelangt. Wir streben ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen im Transitverkehr an, außerdem wollen wir in manchen Straßen unserer Gemeinde 30-km/h-Zonen einführen.“

Es fehlt an Schulräumen

„Ein zweites Problem, das es dringend zu lösen gilt, ist der Mangel an Schulraum. Die bestehende Schulinfrastruktur im Kern der Ortschaft bietet bei weitem nicht mehr genügend Platz. Da wir dieses Schulgebäude nicht an diesem Standort so vergrößern können, wie wir uns das vorstellen, wird nun ein Konzept erarbeitet, um ein neues Schulgebäude auf ‚Birkelt‘ zu bauen. Hier stehen aber noch viele Fragen offen, so z.B. was den Schülertransport, die Ganztagesbetreuung und vieles mehr anbelangt. In die Planung wollen wir jeden miteinbeziehen, als da wären die Eltern, das Lehrpersonal, die Einwohner usw. Ich wäre überaus glücklich, wenn in fünf Jahren die Bagger rollen könnten. Früher wäre noch besser, doch was die Dauer der Prozeduren anbelangt, mache ich mir nichts vor.“

Optimistisch zeigt sich Natalie Silva, was den doch großen Arbeitsumfang als Bürgermeisterin anbelangt. „Ich habe großes Vertrauen in unser Gemeindepersonal. Ich weiß, dass ich mich auf jeden von ihnen verlassen kann. Nur so ist es meines Erachtens möglich, dass man Beruf, Bürgermeisteramt und Familie unter einen Hut bringen kann.“

Rio Jedermann
2. November 2017 - 17.45

@Serenissima , sie scheinen wohl ein , ADR-Troll zu sein und warum , sollte sie sich nicht , um die Belange der Luxemburger , kümmeren ? Sie , haben den Artikel wohl nicht , gelesen ? Warum auch , ihnen geht es doch nur , um s nörgeln(Stunk machen) und so , Zweifel unter den Bürgern zu sähen ! Ob,eine Frau,ein Mann kompetent ist und , sich für die Belange , jeder Bürger einsetzt , hängt nicht von der Nationalität ab ! Ausser , bei Leuten wie ihnen , die nur nach , ihren Leuten schauen und , dann noch , am Ende schauen sie nur , nach sich - selbst ! @Tageblatt , Sie wissen das hier , Trolle unterwegs sind , warum also publizieren sie , solche Kommentare wie den , von Serenissima ? !

Mathieu Claude
31. Oktober 2017 - 15.47

Sie huet jo schon gut ungefangen an dem wou sie et zugeloss huet das en jonken engagierten matbierger den och Kompetenzen huet an als zwet gewielten war esou iwergangen ginn ass das hien mol net Scheffen ginn ass Dat ass en Trauregen Start vir Madame Burgemeschtech Affäre a suivre

Aldo
31. Oktober 2017 - 12.55

Ech plenneren an Fiels

foja
30. Oktober 2017 - 17.57

Schued, dass net méi Fraen un d'Macht kommen. Da géife nämlech ganz aner Prioritéite gesat ginn am Interesse vun de Bierger. Do si mir vill ze vill Platzhirschen.

Zweemil
30. Oktober 2017 - 17.44

@ S. Escher Jong - eng gutt Geleeënheet verpasst fir keng domm Bemierkung ze posten

Jussy
30. Oktober 2017 - 16.44

Respekt. Op de Punkt bruecht !!!!!

Nomi
30. Oktober 2017 - 16.13

@ Serenissima : Eng schwei'er Ennerstellung ! Aere Kommentar gehei'ert direkt an den Ronnen Dossier !!!!

Ujheen
30. Oktober 2017 - 16.01

@ Johny An deenen aaneren Parteien ass et net aanescht. Do huet och de Gros eng Parteikoart well se wellen hei oder do enner Dag kommen. Nepotismus an Opportunismus get et och do. Maat emool aer Guckelcher op, daat ass net nemme bei der CSV esou!

Serenissima, en Escher Jong
30. Oktober 2017 - 15.00

Wird die Dame sich denn auch um die Belange der Luxemburger kümmern...? es gibt nicht viele davon in der Fels aber einige sind noch übrig geblieben...

Johny
30. Oktober 2017 - 12.59

Lebenspartner? An der CSV? Do rullen sech dach dem Bëschof bestëmmt d'Zéiwenneel erop. Ech mengen, 90% vun den CSV-Leit si just an där Partei wëll se sech do méi Chancen ausrechnen, mam 'C' hunn se näischt um Hutt. Alles Hypokritten.

jang_eli
30. Oktober 2017 - 12.40

Hallo LSAP, wou sin är (nei) Fraen aus der Migratioun déi dir fördert an no viir bréngt ? Oder hun ech esou een Artikel wéi deen heiten am tageblatt, oder um cover vun der Revue, verpasst ?

Jang
30. Oktober 2017 - 11.33

All Gudds fir déi sympatesch Madame

Nomi
30. Oktober 2017 - 11.07

Wenschen der Madame ganz vill Erfolleg.