Ende 2023 wurde in Luxemburg eine Arbeitslosenquote von etwas über fünf Prozent gemessen. Besser als vor einigen Jahren und besser als der Durchschnitt der Länder im Euroraum. Hier liegt die Quote bei über sechs Prozent.
Doch die landesweit gute Zahl zeigt nicht das komplette Bild. Sie verdeckt sehr unterschiedliche Arbeitslosenquoten in verschiedenen Gemeinden. Am schlechtesten schneidet hier (im Jahr 2023) Esch/Alzette ab. In der Minettemetropole sind fast 9 Prozent aller möglichen Erwerbstätigen auf Arbeitssuche. Fast ein Erwerbstätiger von zehn. Dahinter folgen Rümelingen und Wiltz (mit je 7,7 Prozent). Das ist nicht nur deutlich höher als der Landesdurchschnitt, sondern auch deutlich mehr als in der Eurozone.
Dabei sind nicht nur in diesen drei Gemeinden die Zahlen deutlich schlechter als im Landesdurchschnitt. Nicht viel besser schaut es beispielsweise in Differdingen und Vianden aus, wo die Quote ebenfalls bei über sieben Prozent liegt, wie neue Zahlen von Arbeitsministerium und dem Statistikamt Statec zeigen. In Ettelbrück sind es 6,9 Prozent.
Die meisten Arbeitslosen verzeichnet Luxemburg-Stadt
In Esch bedeutet dies, dass 1.579 Menschen auf Arbeitssuche sind. In Rümelingen, das deutlich weniger Einwohner zählt, sind es lediglich 203 Personen. Wiltz wiederum zählt 271 Arbeitslose. Die insgesamt höchste Zahl von Menschen auf Arbeitssuche verzeichnet derweil Luxemburg-Stadt mit 3.118 Personen. Da die Hauptstadt jedoch insgesamt deutlich mehr Einwohner zählt, liegt die Quote nur bei mittelmäßigen 5,4 Prozent.
Das Rennen um die Gemeinde mit der niedrigsten Arbeitslosenquote ist enger: Diesjähriger Spitzenreiter (2023) ist Heffingen, mit fast unglaublichen 1,5 Prozent Erwerbslosen. Weniger als ein Erwerbstätiger von 50 ist hier auf Arbeitssuche. Dahinter folgen Reckingen/Mess, Manternach, Waldbillig, Wahl und
Useldingen mit Arbeitslosenquoten von zwischen 2,2 und 2,4 Prozent. In Heffingen waren Ende 2023 insgesamt 11 Menschen auf Arbeitssuche, in Reckingen/Mess 26 Personen.
Betrachtet über die letzten 20 Jahre hat sich die Arbeitslosenquote derweil landesweit verschlechtert: Sie ist von 3,6 auf über 5 Prozent gestiegen. In diesem Sinne hat sie auch in der großen Mehrheit der Gemeinden zugelegt. Nur in sechs der etwas mehr als 100 Gemeinden ist die Quote heute besser als 2001. Dazu zählen Redingen/Attert, Berdorf und Heffingen.
Doch während die Gemeinden, die 2001 zu den besten zählten (Waldbredimus, Flaxweiler und Grosbous lagen damals an der Spitze), heute zum Großteil andere sind, so hat sich der untere Teil des Rankings weniger verändert. Bereits damals zählten Vianden, Wiltz, Esch, Differdingen und Rümelingen zu den zehn Gemeinden mit den höchsten Arbeitslosenquoten. Am meisten verschlechtert (in Prozentpunkten) hat sich die Lage zwischen 2001 und 2023 in Rümelingen, Esch/Alzette, Ettelbrück, Goesdorf, Walferdingen, Grevenmacher und Lintgen.
Gilt noch zu bemerken, dass die Zahl der Menschen auf Arbeitssuche seit Jahresbeginn 2024 wieder gestiegen ist. In den meisten Ortschaften sind damit heute mehr Menschen auf Arbeitssuche als Ende 2023. In Esch beispielsweise waren es im März 2024 1.963 Personen, in Luxemburg-Stadt 3.390 und in Heffingen 23 Personen, wie aus der Antwort auf die „question parlementaire N°653“ von den Abgeordneten Dan Biancalana und Georges Engel hervorgeht.
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