ErbschaftssteuerDie meisten Länder wollen Reichtum nicht besteuern

Erbschaftssteuer / Die meisten Länder wollen Reichtum nicht besteuern
Wer eine gerechtere Gesellschaft will, der muss sich Gedanken um die Besteuerung von Erbschaften machen Foto: dpa/Jens Kalaene

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Erbschafts- und Schenkungssteuern stehen in den OECD-Ländern für nur einen sehr geringen Anteil an den Steuereinnahmen. Die reichen Länder zeigen kaum Interesse an dieser Einnahmequelle. Sie wollen lieber die Arbeit besteuern als vererbten Reichtum. In einem Bericht schlägt die OECD nun Wege vor, diese Steuern zu reformieren, um somit die Gesellschaft gerechter zu gestalten.

Für den ehemaligen CSV-Präsidenten Frank Engel kommt die Studie „Inheritance Taxation in OECD Countries“  etwas zu spät. Als er sich letzten Sommer für eine Überarbeitung der Erbschaftssteuer aussprach, wurden er und sein Vorschlag von der eigenen Partei in der Luft zerrissen. Nun hat sich die in Paris beheimatete Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), zumindest philosophisch, auf seine Seite geschlagen. Mit den Ergebnissen der neuen Studie fordert sie grundlegende Reformen bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer.

„Wir glauben, diese Steuer kann eine größere Rolle spielen, wenn es um eine Stärkung der Chancengleichheit, um die Beseitigung der Ungleichheiten beim Vermögen, und um das Einsammeln von mehr Steuereinnahmen geht“, so Sarah Perret, Co-Autorin des Berichts, gegenüber dem Tageblatt. „Jeder soll das Leben mit einer fairen Basis beginnen können“, sagt sie. Ob aber jemand sich die Ergebnisse der Studie anschauen will, ist eine ganz andere Frage. Die Erbschaftssteuer gilt als die „am meisten gehasste Steuer in der OECD“.

„Zuerst haben wir uns die Verteilung des Reichtums in den Ländern angeschaut“, sagt die Steuerexpertin weiter über den rezenten Bericht. „Da gibt es eine sehr hohe Konzentration. Im OECD-Durchschnitt, wie auch in Luxemburg, besitzen 10 Prozent der Menschen 50 Prozent des Reichtums. Das reichste Prozent der Haushalte besitzt im Großherzogtum 19 Prozent des gesamten Reichtums.“ Im OECD-Durchschnitt sind es 18 Prozent. „Bei den Erbschaften und Schenkungen beobachten wir eine ähnlich hohe Konzentration“, so Perret weiter: „Die 20 reichsten Prozent der Bevölkerung erhalten im Schnitt Erbschaften, die 50 Mal höher sind als die der ärmsten 20 Prozent der Gesellschaft. Beides ist also sehr konzentriert bei den Reichsten.“

Nur 0,5 Prozent der gesamten Steuereinnahmen

Doch auch wenn die OECD eine Steuer auf Erbschaften als wichtiges Instrument sieht, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, so sind es doch nur 24 der 37 OECD-Mitgliedstaaten, die überhaupt eine derartige Steuer erheben. In Australien, Österreich, Israel, Mexiko und Neuseeland gibt es beispielsweise keine Erbschaftssteuer.

Zudem ist „die Steuer meist so strukturiert, dass sie nur sehr geringe Einnahmen erbringt“, so Sarah Perret weiter. Im Durchschnitt handelt es sich gerade mal um 0,5 Prozent der gesamten Steuereinnahmen. Auf einen Anteil von mehr als ein Prozent kommen nur vier Länder: Belgien, Frankreich, Japan und Korea. Luxemburg zählt zwar auch zu den Ländern, die eine Erbschaftssteuer haben. Der Anteil von 0,46 Prozent an den gesamten Steuereinnahmen ist jedoch noch geringer als im Durchschnitt der untersuchten 24 Länder.

In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der Erbschaftssteuern an den Einnahmen der OECD-Staaten deutlich geschrumpft
In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der Erbschaftssteuern an den Einnahmen der OECD-Staaten deutlich geschrumpft Screenshot: OECD-Studie

Gründe, warum ihr Anteil an den Steuereinnahmen so gering ist, hat die OECD auch ermittelt: Großzügige Steuerfreibeträge und viele andere Entlastungsregelungen sieht sie als Schlüsselfaktor. Dazu zählen beispielsweise, je nach Land, Ausnahmeregelungen für den Hauptwohnsitz, für Pensionsvermögen, für das Familienunternehmen, für Lebensversicherungen, mittels Stiftungen, für landwirtschaftlich genutztes Land, für Schenkungen während der Lebenszeit oder für Betriebsvermögen. Dies erlaube es, beträchtliche Mengen an Vermögen steuerfrei weiterzugeben, so Sarah Perret. „Letztendlich ist es eine steuerliche Sonderbehandlung, von der vor allem die reichsten Haushalte profitieren.“

Wer viel hat, erhält mehr Steuervergünstigungen

Diese Regelungen reduzieren das Volumen der steuerpflichtigen Vermögen zum Teil sehr erheblich. Von den acht Ländern, für die Daten vorliegen, war der Anteil der Vermögenstransfers, die einer Erbschaftssteuer unterliegen, in Belgien (Region Brüssel-Hauptstadt) mit 48 Prozent am höchsten und in den USA mit 0,2 Prozent am niedrigsten. Im Vereinigten Königreich werden 3,9 Prozent der Erbschaften besteuert, im Kanton Zürich in der Schweiz sind es 12,7 Prozent. In Deutschland sind es 10 Prozent, in Italien 6 Prozent. Für Luxemburg gibt es keine Zahlen.

Sarah Perret, Expertin für Steuerpolitik bei der OECD
Sarah Perret, Expertin für Steuerpolitik bei der OECD Foto: OECD

Die Steuerfreibeträge für direkte Nachkommen sind derweil sehr unterschiedlich. Die Höhe des Vermögens, das Eltern steuerfrei an ihre Kinder übertragen können, reicht von knapp 17.000 Dollar in der Region Brüssel bis hin zu mehr als 11 Millionen Dollar pro Kopf in den USA. Auch die Steuersätze unterscheiden sich. Während die Mehrheit der Länder progressive Steuersätze anwendet, gelten in einem Drittel der Länder Pauschalsätze, und die Höhe der Steuersätze variiert stark.

„Luxemburg hat ein besonderes System, anders als die anderen“, so Sarah Perret. Hierzulande gebe es keine festlegten Summen. Der Anteil der Erbschaft, der jemandem von Gesetz aus zusteht, sei steuerfrei. „Da es aber keine feste Summe, sondern ein Anteil am Vermögen ist, steigt die steuerfreie Summe mit dem Wohlstand der Betroffenen“, erläutert die Co-Autorin des Berichts. „Es ist das Gegenteil einer progressiven Besteuerung. Wer viel hat, erhält noch mehr Steuervergünstigungen.“ So ein System gebe es nur in Luxemburg, sagt sie. Mit den Modellen der OECD war es nicht möglich, das Luxemburger System der Erbschaftssteuer mit den anderen Ländern zu vergleichen. „Der Steuersatz hängt vom Wert der Erbschaft ab“, erklärt sie. „Jedenfalls scheint Luxemburg aber ein ziemlich generöses System zu haben.“ Das erkenne man schon an dem geringen Teil der Einnahmen, die aus dieser Quelle kommen.

Der Anteil der Vermögenstransfers, die einer Erbschaftssteuer unterliegen, ist begrenzt
Der Anteil der Vermögenstransfers, die einer Erbschaftssteuer unterliegen, ist begrenzt Screenshot: OECD-Studie

Die OECD hofft nun, dass, wegen der anhaltend hohen Vermögensungleichheit und des Covid-19-bedingten Drucks auf die öffentlichen Finanzen, einer solchen Steuer mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Im Euroraum ist die Verschuldungsquote letztes Jahr um 14,1 Prozentpunkte, von 83,9 auf 98 Prozent, gestiegen. In den USA passiere es bereits, so die Co-Autorin des Berichts. Es „gibt gute Argumente für einen stärkeren Einsatz von Erbschaftssteuern“, unterstreicht die Organisation. „Vor allem dort, wo sie nur eine kleine Rolle spielen.“ Zudem seien diese Steuern einfacher zu bemessen und einfacher einzusammeln als andere Vermögenssteuern. Auch würden sie weniger Verzerrungen schaffen und könnten mithelfen, die Effizienz der Steuersysteme zu verbessern.

Kleine Erbschaften sollten steuerfrei bleiben

Auch in Luxemburg gibt es auf die Frage, wie das Land seine Staatsfinanzen nach der Corona-Krise wieder ins Lot bringen will, keine Antworten. Sowohl von den Regierungsparteien als auch von der größten Oppositionspartei war bislang nur sehr wenig Konkretes zum Thema zu hören. Dabei geht es auch hierzulande um viele Milliarden Euro. Es scheint, als sollten die Kosten der Krise einfach den kommenden Generationen überlassen werden. So wie auch die Schulden der Finanzkrise von vor zehn Jahren bis heute nicht zurückgezahlt wurden. 

Im OECD-Bericht werden derweil eine Reihe von Reformoptionen vorgeschlagen, um das Einnahmepotenzial, die Effizienz und die Fairness dieser Steuern zu verbessern. Steuerbefreiungen und Steuervergünstigungen sollten auf ihre Rechtfertigung überdacht werden. Kleine Erbschaften sollten steuerfrei bleiben. Die Steuer solle die Chancengleichheit erhöhen und die wachsenden Ungleichheiten verkleinern. Eine besonders gerechte, aber komplexer umzusetzende Option wäre nach Ansicht der OECD eine lebenslange Erbschaftssteuer – auf den Gesamtbetrag der Vermögenswerte, die Begünstigte durch Schenkungen und Erbschaften im Laufe ihrer Lebenszeit erhalten.

Wie kann es sein, dass die Menschen hohe Steuern auf Arbeit als annehmbar empfinden – eine Steuer auf Reichtum, für den nicht gearbeitet wurde, jedoch als abstoßend?

Sarah Perret, Co-Autorin der Studie

Um die Akzeptanz dieser „meistverhassten“ Steuer in der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen, müssen die Bürger über Ungleichheit und über die Funktionsweise von Erbschaftssteuern aufgeklärt werden, so Sarah Perret. Die Politik müsse dem durchschnittlichen Steuerzahler klarmachen, dass die Steuer nicht gegen ihn gerichtet ist. „Wie kann es sein, dass die Menschen hohe Steuern auf Arbeit als annehmbar empfinden – eine Steuer auf Reichtum, für den nicht gearbeitet wurde, jedoch als abstoßend? Das ergibt keinen Sinn. Es gibt sehr viele Missverständnisse, was diese Steuer anbelangt.“ Meist seien die Menschen schlecht informiert, wissen nicht, wie die Steuer funktioniert, kennen die Steuersätze nicht, und wissen auch nicht, wen sie trifft. „Da haben die Regierungen noch viel Arbeit. Es braucht Erklärungen.“

Auch Luxemburg zählt zu den Ländern, die lieber Arbeit als Reichtum besteuern. Im Jahr 2018 stand die Steuer auf persönlichen Gehältern beispielsweise für satte 33 Prozent aller Steuereinnahmen des Staates. Damit sind die Gehälter, wie bereits seit Jahren, die wichtigste Geldquelle für den Staat. Für weitere 22 Prozent aller Steuereinnahmen stand in dem Jahr die Mehrwertsteuer.

Trierweiler
22. Juni 2021 - 21.44

@Nomi "Wann een een Vermei’gen obgebaut huet, dann huet een geschaft.." ...geierft.

en ale Sozialist
20. Juni 2021 - 12.49

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer und erklärt warum die Reichen immer reicher werden. Wer erbt hat keine Verdienste, das Geld fällt ihm in den Schoss, er sollte dankbar sein, dass seine Eltern vor ihm auf der Welt waren. Umso grösser das Erbe, umso höher die Erbschaftssteuer.

ET
20. Juni 2021 - 6.59

Dass unser Leben ,Gesundheit , Handeln und Wandeln zu einem grossen Teil von der Informatik auch Roboter genannt, bestimmt wird , stört niemanden. Diese , mit allen bezüglichen Daten gespeiste Rechner kommen in Sekunden schnell zu Resutaten von denen unsere gewählten vollkommen überflüssg gewordenen Volksverteter nur träumen können. Wenn man bedenkt dass Kriege die Verdeben und unzählige Opfer kosteten auf einem Schachbrett ausgetragen werden können, dass in Staat und Gemeinden , Rechner über alle sinn-und sinnlose Ausgaben und Einnahmen wie Erbschaftsteuer us.usw....logisch entscheiden könnten , sind Parteien, Minister und Deputierte , Bürgermeister und Gemeinderäte usw.usw...so überflüssig wie ein Kropf geworden. Wie lange lassen wir uns noch von meist unbekannten in der Hand von Parteibonzen befindlichen Jennys und Männis an der Nase herum führen und für uns und unsere Familien katastrophale Entscheidungen treffen ?

Esmeralda
17. Juni 2021 - 23.10

100% Erbschaftssteuer, dann fangen alle bei Null an, ohne Silberlöffel im Mund.

Charel HILD
17. Juni 2021 - 13.26

Erbschaftssteuer fördert den Konsum! Genau wie die Null-Zins Politik nur dazu dient, den Konsum in die Höhe zu treiben. Hoher Konsum füllt die Taschen der Reichen, mehr als jede Erbschaftssteuer verhindern könnte. Wäre mir auch egal, wenn nicht gerade der übertriebene Konsum und die Wegwerfmentalität die allergrössten Übel unserer versnobten Gesellschaft wären.

Mike P.
17. Juni 2021 - 12.01

@HTK Ganz mat Iech d'accord ... Genee fir d'Kanner vun esou Superräichen ze bestaieren brauch et eng effizient an eng gezielt Iefschaftsstaier

Marc S.
17. Juni 2021 - 11.45

@Lord Claredon ... im Gegensatz zu einer Vermögenssteuer wird bei einer Erbschaftssteuer nicht der besteuert, der hart gearbeitet und gespart hat ... sondern eben die Erben

Sepp
17. Juni 2021 - 11.40

Der Reiche ist entweder ein Schelm oder eines Schelmen Erbe.

HTK
17. Juni 2021 - 11.37

@Mike, fir déi Ierfschaft ass awer geschafft ginn.Wann är Elteren sech de Bockel knuppeg geschafft hunn fir dass dir herno eppes sollt dovun hunn,wär ëtt sécher net gerecht fir dass de Staat do nacheemol zouschleet. Steieren mussen bezuelt ginn,soss funktionnéiert eise System nëtt méi.Firwaat ginn die astronomesch Gehälter eigentlech gedeckelt? Ab enger gewësser Héicht brauch een nëtt méi Steieren ze bezuelen wann een nach méi verdéngt. Griechenland ass e gutt Beispill.Do ginn di normal Steieren net bezuelt vun deene Superreichen.Do schwätzt keen vun Ierfschaftssteier. Nuesen wéi dee beléiften F1-Schummi huet sech an d'Schwäiz verdréckt.Sécher net wéinst der gudder Loft.An lo si mir beim Bezos oder beim Trump&Co.

Ein Leser
17. Juni 2021 - 11.20

Zitat aus dem Text: "Wie kann es sein, dass die Menschen hohe Steuern auf Arbeit als annehmbar empfinden – eine Steuer auf Reichtum, für den nicht gearbeitet wurde, jedoch als abstoßend?"

Marc S.
17. Juni 2021 - 11.14

@Bützow ... auch Königen und Kaisern wurden ihre vererbte (und gottgegebene) Macht, ihre Schlösser und ihre Leibeigene weggenommen. Hat das Europa ungerechter gemacht?

Lord Claredon
17. Juni 2021 - 11.13

Der Vorschlag passt wieder in die übliche Neiddebatte derer, die ihr Geld verprasst und konsumiert hatten und zu faul waren, anstatt es zusammenzuhalten und etwas intelligent zu investieren. Wer nur im Heute lebt und sich ein schönes Leben macht, anstatt an Werte-Erhalt, nötige Reparaturen und Wartungen zu denken, das schicke teuere Auto ist eben nach 15 Jahren genau so Schrott wie der preisgünstige Kleinwagen, hat aber im Unterhalt ein vielfaches verschlungen, warum soll der noch was von dem Rentner erhalten, der mit 80 Jahren brav noch durch eigene Arbeit und durch den Verzicht, 3 mal im Jahr nach Mallorca zu fliegen und die Sau rauszulassen , den Wert seines Häuschens erhalten hat!

Mike P.
17. Juni 2021 - 10.52

@Nomi ... fir eng Iewschaft huet een net geschafft ... also wär dat eng gerecht Form vun der Besteierung

Bützow
17. Juni 2021 - 10.47

Die OECD spielt seit Jahrzehnten eine unrühmliche, undemokratische Rolle in der Veränderung der Gesellschaften/Staaten. Ich frage mich schon lange, mit welchem Recht? Gelegentlich habe ich den Eindruck, die Regierungen nutzen die OECD, um unpopuläre Ideen zu initiieren. Der Tageblatt-Artikel über die Erbschaftssteuern ist sich nur ein Auszug aus der "Studie", ich hoffe, diese wird etwas ausgewogener ausgefallen sein. Trotzdem: 1. Was hat die OECD sich hier einzumischen? 2. Die Einführung einer Erbschaftssteuer ohne Ausnahmen führt zu einer Angleichung des "Reichtums" - nach unten! Das ist Enteignung, ohne dass die weniger Betuchten etwas davon haben. 3. Eine "lebenslange" Erbschaftsteuer gibt es schon, sie nennt sich Vermögenssteuer. In Frankreich hat man damit die Erfahrung gemacht, dass Hauseigentümer ihre Häuser verkaufen mussten, um sie bezahlen zu können. 4. Wenn es z.B. für landwirtschaftschaftlich genutzte Grundstücke oder Betriebsvermögen Ausnahmen/Erleichterungen bei der Erbschaftssteuer gibt, hat das den guten Zweck, dieses Vermögen zu erhalten, statt es zu zerschlagen, Nahrungsversorgung und Arbeitsplätze zu erhalten und somit zukünftiges Steueraufkommen zu sichern. 5. Wenn Erben (zu hohe) Erbschaftssteuern zu zahlen haben, müssen sie das Geerbte verkaufen. An wen? An Einrichtungen, die Geld haben, oder? Und wer kann das sein? Alles, was Geld hat: Milliardäre und deren Stiftungen, Fonds etc.- mit anderen Worten: Erbschaftssteuern werden statt zu mehr Gleichheit zu noch mehr Ungleichheit führen, weil sich kleine Vermögen in den Händen der großen Vermögen wiederfinden werden. 6. Der Artikel lässt offen, was mit Schenkungen / Vermögensübertragungen an Stiftungen nach Meinung der OECD geschehen soll. In Deutschland wird das gleich behandelt, in den USA sind die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer auch deshalb so niedrig, weil alle "Reichen" große Teile ihres Vermögens in steuerfreie Stiftungen (Gates...) übertragen haben. Will die OECD diese oft philantropischen Stiftungen abschaffen? 7. Die ganze Diskussion über Erbschafts- und Vermögenssteuern ist eine neidgesteuerte. Niemandem wird es besser gehen, wenn die Systeme verändert werden, aber etlichen schlechter. 8. Die evtl. höheren staatlichen Einnahmen (siehe aber oben Nr. 4) werden wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein wirkungslos verpuffen. 9. Wenn die Staaten ihre Finanzen wenigstens ein bisschen in Ordnung bringen wollen, sollten sie aus solchen Organisationen wie OECD austreten und ihre Beiträge lieber an die eigenen Steuerzahler zurück geben, statt die hohen Gehälter dieser abgehobenen Funktionäre mit zu finanzieren. Im übrigen wird die Inflation die Staaten von einem Teil ihrer Schulden entlasten; durch die Inflation wird es zu weiteren wirtschaftlichen Ungleichgewichten kommen. Wer in Sachwerten investiert ist, wird der Gewinner sein.

Nomi
17. Juni 2021 - 10.02

Wann een een Vermei'gen obgebaut huet, dann huet een geschaft, an wann een geschaft huet, huet een jo schons Stei'eren bezuehlt. Et wir massiv ongerecht nach eng Kei'er Stei'eren ob dem verdengten Geld anzekassei'eren ! Mee et ass jo mei' einfach ob dem Nooper sein Portmonnaie ze schielen wei' selwer ze schaffen ! Mir sollten mol ob Kapitalgewenner kucken dei' recht wei'neg bestei'ert ginn !

neo Leibeigener
17. Juni 2021 - 8.04

Wann dat esou weider geet kéiere mir nees an t'Epoch vun der Leibeigenschaft zréck, mam Ënnerscheed dat dës kéier t'Leibherren de Staat an t'Banke sin.