Verbraucherpreise in LuxemburgDie Inflationsrate ist 2023 spürbar gesunken, bleibt aber immer noch zu hoch

Verbraucherpreise in Luxemburg / Die Inflationsrate ist 2023 spürbar gesunken, bleibt aber immer noch zu hoch
Im Gegensatz zu den Ölpreisen, die heute niedriger sind als vor einem Jahr, haben die Preise für Lebensmittel in den letzten Monaten spürbar zugelegt Foto: AFP/Lionel Bonaventure

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Zeit der sehr hohen Preissteigerungsraten scheint langsam ihrem Ende entgegenzugehen. Im Gesamtjahr 2023 lag der Anstieg bei 3,7 Prozent. Deutlich niedriger als im Vorjahr – aber immer noch fast doppelt so hoch wie der Zielwert der Europäischen Zentralbank.

Vor einem Jahr war die Zuwachsrate der Verbraucherpreise hierzulande noch fast doppelt so hoch als heute. Damals, im ersten Jahr des Ukraine-Krieges, war die Inflationsrate sprungartig von 2,5 auf 6,3 Prozent gestiegen. Im nun abgelaufenen Jahr lag sie nur noch bei 3,7 Prozent. Deutlich niedriger, aber immer noch weit entfernt von den angestrebten zwei Prozent.

Auch über mehrere Monate betrachtet ist der Rückgang bei der Preissteigerungsrate sehr deutlich. Im September lag die Inflation noch bei 4,05 Prozent, zu Jahresbeginn bei 4,83 Prozent. Einen Höchststand hatte sie im Juni des Jahres 2022 mit 7,43 Prozent erreicht.

Im Dezember waren die Preise in Luxemburg im Monatsvergleich weiter leicht rückläufig. Verglichen mit November sind sie im Dezember 2023 um 0,2 Prozentpunkte zurückgegangen, teilte Statec am Montag per Pressemeldung mit. Die Verlangsamung der Preissteigerungsrate geht aber nicht mehr so schnell voran wie noch vor einigen Monaten.

Hintergrund dieser Entwicklung ist ein deutlicher Rückgang der Preise für Erdölprodukte. Diese sind im Dezember bereits den dritten Monat in Folge gefallen. Im Vergleich zu November ist nun Diesel 4,8 Prozent billiger, Benzin fünf Prozent, während der Preis für Heizöl um 8,3 Prozent gefallen ist. Verglichen mit Dezember 2022 ist es ein Preisrückgang von 4,4 Prozent.

Bei den vielen anderen Produktkategorien, die teurer geworden sind, sticht vor allem die Entwicklung bei den Lebensmittelpreisen ins Auge. Insgesamt wurde in dem Bereich ein Plus von 7,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahr verzeichnet. Rund zehn Prozent teurer als vor einem Jahr sind die Preise für Gemüse, Zucker, Konfitüre, Honig, Schokolade und Süßwaren.

Um rund fünf Prozent gestiegen sind seit letztem Jahr die Preise für Alkohol und Tabak wie auch die Kosten im Gesundheitsbereich. Auch viele weitere Dienstleistungen kosten heute spürbar mehr als vor einem Jahr. Ein Besuch im Café oder Restaurant schlägt im Schnitt mit 6,46 Prozent zusätzlich zu Buche.

Zu den wenigen Produktkategorien, die im Laufe des Jahres 2023 billiger geworden sind, zählen neben Erdölprodukten auch das Angebot im Bereich Telekommunikation wie auch große Haushaltsgeräte und Computer-Ausrüstung.   

Nächste Indextranche im dritten Quartal 2024

Für das laufende Jahr rechnet Statec mit einer weiteren Beruhigung der Preissteigerungen. Im Jahr 2024 soll die Inflationsrate laut den letzten Prognosen der Statistiker auf 2,6 Prozent fallen. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte soll die Inflationsrate hierzulande wieder nahe bei der angestrebten Marke von zwei Prozent liegen.

Die nächste Indextranche wird für das dritte Quartal 2024 erwartet. Bedingt durch die hohen Preissteigerungen der letzten beiden Jahre waren Indextranchen (automatische Anpassung von Gehältern und Renten an gestiegene Lebenshaltungskosten) zuletzt schneller hintereinander gefallen als üblich.