NationalmannschaftDejvid Sinani: „Ich bin hier, um meine Qualitäten zu zeigen“

Nationalmannschaft / Dejvid Sinani: „Ich bin hier, um meine Qualitäten zu zeigen“
Mit 29 Jahren könnte Dejvid Sinani zum ersten Mal für die „Roten Löwen“ auflaufen Archivbild: Editpress/Jeff Lahr

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Der Düdelinger Dejvid Sinani will seine zweite Chance nutzen. Nachdem er vor sechs Monaten die erste Einladung des Nationaltrainers abgelehnt hatte, will er diesmal nicht nur den Coach von seinen Qualitäten überzeugen. Im Interview kam er auch auf die beiden Testspielgegner Ungarn und Bulgarien zu sprechen.

Tageblatt: Sie sind zum ersten Mal beim Trainingslager der Nationalmannschaft dabei. Wie sind die ersten Eindrücke? 

Dejvid Sinani: Nach dem Meisterschaftsspiel am Sonntag gegen Monnerich bin ich erst am Sonntagabend etwas später im Hotel gelandet. Am Montag habe ich die meisten Spieler dann kennengelernt, mit denen ich bislang noch nichts zu tun hatte. Insgesamt bin ich sehr gut von ihnen aufgenommen worden, es handelt sich um sehr nette Jungs. Es war schön, sich auszutauschen. Vom Physiotherapeuten bis zu den Betreuern, die sich um die Trikots kümmern – man hat mir jede Person vorgestellt und erklärt, an wen ich mich wenden muss. Die Eindrücke sind demnach ausschließlich positiv gewesen. Am Montag fand das erste Mannschaftstraining statt. Die Intensität war hoch – so, wie ich mir das auch vorgestellt hatte. Ich war darauf vorbereitet. Es war kurz, aber intensiv.

Im Mai haben Sie die erste Nominierung von FLF-Coach Luc Holtz abgelehnt. Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung damals gefallen?

Dieses Thema ist abgehakt. Es gab eine Aussprache mit dem Trainer. Ich habe meine zweite Chance bekommen. Das freut mich sehr. 

Die Probleme wurden bei einem klärenden Gespräch beiseite geschafft. Wie überrascht waren Sie von diesem Anruf?

Wie lange wir uns unterhalten haben, weiß ich nicht mehr, aber es ging dabei auch um viele andere Dinge, wie etwa meine Leistung im Verein, die Saison des F91 Düdelingen und die Nationalmannschaft. Wir haben unsere Meinungen ausgetauscht und kamen zum Schluss, dass es sich im Mai um ein Missverständnis gehandelt hat. Ich bin bereit, für die Nationalmannschaft zu spielen. Das Thema ist Vergangenheit. Es hat mich schon überrascht, dass ich diesen Anruf erhalten habe. Normalerweise hat man schlechte Karten, wenn man einmal absagt. Aber wir haben ganz offen diskutiert.

Teilen Sie sich das Zimmer in Lipperscheid mit Bruder Danel? Wie groß war die Freude, als er erfahren hat, dass Sie diesmal dabei sein werden?

Nein, er war zuletzt mit Alessio Curci in einem Zimmer, das sind eben Gewohnheiten, die man nicht verändern sollte. Er war sehr glücklich darüber, genau wie die gesamte Familie. Sie haben angerufen und mich für die Nominierung beglückwünscht. Für ihn läuft es derzeit im Verein nicht optimal, aber ich bin überzeugt davon, dass sich diese Situation bald ändern wird. Er arbeitet weiterhin sehr hart. In diesen Momenten ist der familiäre Rückhalt sehr wichtig. 

Ich bin zufrieden mit dem Verlauf meiner Karriere. Ich bin nicht jemand, der zurückschaut, denn diese Dinge kann ich nicht mehr beeinflussen. 

Sie sind jetzt 29 Jahre alt und stehen Ihrem ersten Auftritt mit den „Roten Löwen“ näher als je zuvor. Was sagt das über Ihre Karriere aus?

Dass ich mich in den vergangenen Jahren stets gesteigert habe, besonders in den letzten drei Jahren. Mit der Fola wurde ich Meister, in Düdelingen haben wir eine tolle europäische Kampagne gespielt. Die Kirsche auf dem Kuchen ist diese Nominierung für die Nationalmannschaft. Ich bin zufrieden mit dem Verlauf meiner Karriere. Ich bin nicht jemand, der zurückschaut, denn diese Dinge kann ich nicht mehr beeinflussen. 

Welche Erwartungen haben Sie an diese Woche?

Es wäre natürlich super, wenn ich Spielzeit bekommen würde. Ich bin hier, um meine Qualitäten zu zeigen. Ob ich meine Chance bekommen werde, hängt letztlich vom Trainer ab. Aber ich werde mein Bestes geben. Der Konkurrenzkampf ist gut und gesund.

Was wissen Sie über die beiden Gegner Ungarn und Bulgarien?

Dass wir es zweimal mit starken Gegnern zu tun haben. Ungarn hat zuletzt bewiesen, dass es gegen große Nationen mithalten kann. Wenn ich Bulgarien mit einem der letzten Gegner der Nationalauswahl vergleichen müsste, würde ich Bosnien nennen. Diese Testspiele sind für uns ein guter Gradmesser, um zu sehen, wo wir stehen.