DeutschlandDebatte über Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz entbrannt

Deutschland / Debatte über Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz entbrannt
Macht Maske-Tragen draußen überhaupt noch Sinn? In Deutschland ist dazu eine Debatte entbrannt. Foto: dpa/Daniel Karmann

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Die Inzidenzen sinken, die Impfquote steigt – nun stellen Politiker verschiedener Parteien sowie Verbände das verpflichtende Maskentragen infrage. Wo und wie schnell die Pflicht fallen soll, wird hitzig diskutiert. Zur Debatte steht auch, ob erst eine konkrete Impfquote erreicht werden muss.

Angesichts der anhaltend niedrigen Infektionszahlen in Deutschland ist eine Debatte über die Pflicht zum Tragen des Mund-Nase-Schutzes in bestimmten Bereichen entbrannt. Befeuert wurde die Diskussion durch eine Äußerung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der sich für eine Aufhebung der Maskenpflicht in Außenbereichen aussprach, zugleich allerdings ein schrittweises Vorgehen vorschlug. „Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen“, sagte Spahn am Montag. In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote könne die Pflicht nach und nach auch drinnen entfallen.

Die Grünen forderten grundsätzlich eine Beibehaltung der Maskenpflicht in Innenräumen, brachten jedoch eine Lockerung in privaten Räumen ins Spiel. „Überall dort, wo ungeimpfte Personen im Innenbereich ohne nötigen Abstand aufeinandertreffen, sollten weiterhin Masken getragen werden. Ausgenommen werden können das eigene Fahrzeug und die eigene Wohnung, denn auch dort gilt in einigen Bundesländern Maskenpflicht“, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen gegenüber dem Tageblatt. Berlin, Hamburg, Sachsen und das Saarland etwa schreiben eine Maskenpflicht im Auto generell vor. Eine Lockerung der Maskenpflicht in Außenbereichen hält Dahmen bei niedriger Inzidenz für möglich. Aber: „Eine generelle Aufhebung der Maskenpflicht halte ich aus medizinischen Gründen derzeit für falsch, solange wir noch keine Impfquote bei den Zweitimpfungen von 70 Prozent erreicht haben“, betonte der Grünen-Politiker.

In Außenbereichen kann eine Maskenpflicht eigentlich sofort wegfallen. Mal abgesehen davon, dass der Sinn dieser Maßnahme schon immer zu hinterfragen war, fehlt mittlerweile dafür nun wirklich  jegliche medizinische oder juristische  Grundlage.

Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Die Impfquote von 70 Prozent brachte auch der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, als entscheidende Marke ins Spiel. Wenn diese erreicht sei und die Inzidenzen weiterhin auf niedrigem Niveau bleiben würden, „dann ist der richtige Zeitpunkt für solche Diskussionen gekommen“, sagte Marx. Da das Coronavirus vor allem über Aerosole übertragen werde, sollte in Innenräumen weiterhin Maske getragen werden, betonte der Intensivmediziner. Draußen und bei Einhaltung von Abständen hingegen könne man die Maske durchaus einmal ablegen – „und ein bisschen frühere Normalität zurückgewinnen“, so Marx.

Sinkende Inzidenzen, steigende Impfquote

Zuvor hatten bereits der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt eine Aufhebung draußen befürwortet, dies in Innenräumen allerdings abgelehnt. Aus den Reihen der FDP und AfD kamen Forderungen nach einer kompletten Aufhebung in allen Bereichen.

Auf positive Resonanz stieß Spahns Vorstoß im Hotel- und Gaststättengewerbe. Es sei „richtig und konsequent“, dass die Maskenpflicht angesichts sinkender Inzidenzen und einer steigenden Impfquote auf den Prüfstand komme, sagte die Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA-Bundesverbandes, Ingrid Hartges. „Insbesondere an der frischen Luft tendiert die Ansteckungsgefahr auch laut führender Aerosol-Forscher gen Null“, sagte Hartges. Es sei Aufgabe der Politiker, jetzt zu entscheiden, ob und wenn ja wo eine Maskenpflicht „noch sinnvoll und im Rechtssinne verhältnismäßig“ sei.

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sprach sich dafür aus, die Maskenpflicht unter freiem Himmel  umgehend fallen zu lassen. „In Außenbereichen kann eine Maskenpflicht eigentlich sofort wegfallen. Mal abgesehen davon, dass der Sinn dieser Maßnahme schon immer zu hinterfragen war, fehlt mittlerweile dafür nun wirklich  jegliche medizinische oder juristische  Grundlage“, sagte der KBV-Präsident. Auch für Innenbereiche werde die Maskenpflicht „sehr bald“ entfallen können –  „wenn alle, die sich in Innenräumen aufhalten, entweder geimpft, getestet oder genesen sind“, so Gassen.

Laird Glenmore
15. Juni 2021 - 17.12

Wo und wie schnell die Pflicht fallen soll, wird hitzig diskutiert. An solchen Debatten kann man erkennen wie wenig unsere Politiker im Kopf haben von Verantwortung gegenüber dem Volk keine Spur. Wir sind noch lange nicht über dem Berg und auf das Gerede der sogenannten Spezialisten kann man ein EI pellen die ändern ihre Meinung schneller als in Fähnchen im Wind.

Marc Ebel
15. Juni 2021 - 17.06

Miir gin seit Joren kengem mé eng Hand am Wanter, daat bis elo gudd fonktioné'ert hu'ed, lo wärte mer ömmer désinfectant dobei hunn, an denken och iwer eng Mask no