Gastronomie-Öffnung / Das sind die Corona-Regeln für Luxemburgs Kneipen und Restaurants

Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren (Symbolfoto: dpa/Hendrik Schmidt)
Cafés und Restaurants öffnen ab Mittwoch wieder ihre Terrassen, ab Freitag können sie auch in Räumen Gäste empfangen. Dem Tageblatt liegen die Richtlinien vor, an denen sich die Betriebe orientieren müssen.
Die Regierung hat Anweisungen erarbeitet, an die sich Restaurants, Bars und Cafés bei ihrer Öffnung ab dem 27. Mai halten müssen. Am Dienstag wurden die Richtlinien an den Gastronomieverband Horesca geschickt. Dem Tageblatt liegen die Bestimmungen vor:
Generell gilt, dass sich Wirte, Angestellte und Gäste alle an die generellen Schutzbestimmungen halten müssen: „Mitarbeiter und Kunden müssen nach Möglichkeit einen Abstand von mindestens 2 Metern zueinander einhalten“, heißt es in den „recommendations“. Hände müssen regelmäßig gewaschen oder desinfiziert werden. Zwischen Angestellten und Gästen soll jeder physische Kontakt vermieden werden. Nach Möglichkeit sollen Zahlungen mit Bargeld vermieden werden. Die Nutzung von Menükarten soll reduziert werden, ansonsten sollen sie nach Möglichkeit abwaschbar sein.
1,5 Meter zwischen den Tischen
Zwischen den Tischen auf den Terrassen und in den Bewirtungsräumen von Restaurants und Bars gilt ein Mindestabstand von 1,5 Metern. Kann der nicht eingehalten werden, müssen die Gastronomen zwischen den Tischen Barrieren aufbauen, die regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Maximal dürfen vier Personen an einem Tisch sitzen. Es sind mehr Gäste pro Tisch erlaubt, wenn diese in einem gemeinsamen Haushalt leben. Das Servicepersonal muss einen Mundschutz tragen, das Gleiche gilt für die Gäste, wenn sie sich von ihrem Tisch wegbewegen. Die Richtlinien betonen: Es dürfen nur Gäste bewirtet werden, die an den Tischen sitzen.
Wenn in den Küchen der Mindestabstand von 2 Metern nicht eingehalten werden kann, muss das Küchenpersonal ebenfalls Mundschutz tragen. Nach Möglichkeit soll das Personal in den Küchen reduziert werden und Köche und Helfer individuelle Arbeitsgeräte nutzen.
Wirte müssen Angestellten und Gästen Zugang zu einem Waschbecken mit Seife und Einweghandtüchern bieten. Falls das nicht möglich ist, müssen sie Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen. In den Bewirtungsräumen sollen Hinweisschilder aufgehängt werden, die die Hygienerichtlinien aufzeigen. Zudem muss mitgeteilt werden, wie Service, Warteschlangen und Zahlung organisiert sind.
Regelmäßige Reinigung
Mindestens einmal pro Tag müssen Arbeitsbereiche und Gemeinschaftsräume gesäubert werden. Oberflächen, die häufig berührt werden – also Tische, Stühle und Menükarten – sollen „regelmäßig“ gereinigt werden.
Lieferanten sollen die Möglichkeit haben, ihre Waren direkt am Eingang des Restaurants abgeben zu können, damit sie nicht anderen Lieferanten, Gästen oder Personal im Gebäude über den Weg laufen. „Nuits blanches“ wird es fürs Erste nicht geben, alle Betriebe müssen ihre Türen spätestens um Mitternacht schließen.
Arbeitnehmer, die einer Risikogruppe angehören, dürfen arbeiten. Aber ihre Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, sie besonders am Arbeitsplatz zu schützen. Sie sollen beispielsweise so weit wie möglich von anderen Menschen ferngehalten werden. Gemeinsam mit einem Arbeitsmediziner sollen Lösungen erarbeitet werden, wie die Gesundheit dieser Mitarbeiter am besten geschützt werden kann.
Weisen Mitarbeiter Covid-19-Symptome auf, müssen sie zu Hause bleiben. Der Arbeitgeber muss dann das Isolationsprotokoll der Gesundheitsdirektion befolgen. Zeigen Kunden oder Personal am Arbeitsplatz Symptome, muss der Wirt sie isolieren oder veranlassen, dass sie eine chirurgische Maske anlegen, bis sie den Arbeitsplatz verlassen und einen Arzt aufsuchen können. Personen, die in engem Kontakt (mehr als 15 Minuten und weniger als 2 Meter und ohne Maske) mit einer Person waren, die positiv auf Covid-19 getestet wurde, werden vom Gesundheitsamt kontaktiert, um für die Dauer der Inkubationszeit der Krankheit unter Quarantäne gestellt zu werden.
1,50 Meter: Deshalb gilt in Restaurants ein geringerer Sicherheitsabstand
Wenn die Cafés und Restaurants am Mittwoch wieder öffnen, dürfen sich Gäste ausnahmsweise etwas näher kommen: Zwischen den einzelnen Tischen in der Gastronomie gilt ein herabgesetzter Sicherheitsabstand von 1,50 Metern. Die Lorbeeren dafür erntet Mittelstandminister Lex Delles (DP). Zu Unrecht, wie er gegenüber dem Tageblatt sagt.
Luxemburgs Gastronomiebetriebe dürfen ab Freitag wieder Gäste empfangen, auf Terrassen schon ab Mittwoch. Die Regierung hat Richtlinien erarbeitet, wie genau der Betrieb in den Cafés und Restaurants ablaufen soll. Die Richtlinien gingen am Dienstag an den Gastronomieverband Horesca – und liegen auch dem Tageblatt vor. Darin ist unter anderem festgehalten: Zwischen Tischen gilt ein Sicherheitsabstand von 1,50 Metern – anstatt der normalerweise üblichen zwei Meter.
„Ich denke, das ist eine gute, pragmatische Lösung“, sagt François Koepp, Generalsekretär des Gastronomieverbands Horesca, am Dienstag gegenüber dem Tageblatt. „Wir müssen im Auge behalten, dass sich unsere Mitarbeiter und Kunden sicher und wohl fühlen.“ Für die Gäste, die gemeinsam an einem Tisch sitzen, gilt weder Mundschutzpflicht noch Mindestabstand. Und: Falls die 1,50 Meter zwischen den Tischen nicht eingehalten werden, können sich die Gastronomen mit physischen Barrieren verhelfen. Das sei ein guter Kompromiss, sagt Koepp. „Bei der Santé wurde berechnet, ob durch den geringeren Abstand ein größeres Risiko bestehen könnte.“ Der Faktor sei aber sehr klein ausgefallen.
Risikoberechnung ausschlaggebend
Das Gesundheitsministerium bestätigt das. „Die Herabsetzung des Sicherheitsabstands auf 1,50 Meter gilt einzig und allein für den Horesca-Bereich und entspricht dem, der auch in anderen Ländern gilt“, erklärt eine Sprecherin gegenüber dem Tageblatt. Die Konsequenzen des verminderten Sicherheitsabstands seien in die Risikoberechnung aufgenommen worden. „Es wäre vielen Etablissements unmöglich gewesen, ihre Türen wieder zu öffnen, wenn zwei Meter Abstand eingehalten werden müssten.“
Die Lorbeeren für die Reduzierung des Tisch-Abstands verleiht die Horesca vor allem Mittelstandminister Lex Delles. „Minister Delles hat das Nötige gemacht“, sagt Koepp. Am Dienstagmorgen hatte Horesca-Präsident Alain Rix den DP-Politiker bereits in einem RTL-Interview gelobt. „Wir müssen vielen Dank sagen, dass er das fertiggebracht hat.“
Delles selbst weist das Lob zurück: „Es ist nicht so, dass ein Minister das bestimmt – es werden Berechnungen gemacht, die auf verschiedenen Simulationen beruhen“, sagt er gegenüber dem Tageblatt.
„Die Regierung trifft die Entscheidung“
Auf Rix’ Ansage, dass die Gastronomiebetriebe auch in Zukunft „nicht mehr schließen werden“, entgegnet Delles: „Es ist die ganze Regierung, die das entscheidet – nicht die Horesca und auch nicht der Mittelstandminister oder der Gesundheitsminister.“ Er verstehe den Gastronomieverband sehr gut – aber Luxemburg sei in einer sanitären Krise.
Die Schließung sei für die Gastronomiebetriebe schwierig gewesen – und auch, dass sie die Letzten sind, die wieder aufmachen, sagt Delles. Dass Cafés und Restaurants auch die Ersten sind, die bei einer zweiten Welle wieder dichtmachen müssen, könne man aber nicht sagen. „Wenn ein Herd entstehen würde, muss man prüfen, wo der herkommt – und dann in diesem Bereich agieren“, sagt Delles. Dafür gebe es eine interministerielle Gruppe, die sich die Fälle einer eventuellen zweiten Welle anschaue. „Man kann nicht sagen, dass die Restaurants geschlossen werden, wenn 20 Menschen positiv getestet werden und die Geschäfte, wenn es 17 sind.“
Horesca-Generalsekretär François Koepp ist glücklich darüber, dass die offiziellen Regelungen endlich bei ihm angekommen sind – auch wenn das erst am Tag vor der Terrassenöffnung passiert ist. „Natürlich ist es kurzfristig, wir wären froh, wenn wir sie vor einer Woche gehabt hätten.“ Umgekehrt wäre der Schaden aber noch größer geworden. Die offiziellen Bestimmungen deckten sich größtenteils mit dem, was die Horesca in den vergangenen Wochen erarbeitet hätte.
Dass die Gastronomiebetriebe nicht früher über die Öffnung informiert wurden, erklärt Delles mit dem vorsichtigen Blick der Regierung auf die Zahlen. „Wir haben als Regierung versucht, Planungssicherheit zu geben, soweit wir konnten“, sagt er. „Man kann nur Gewissheit haben, wenn man die Zahlen hat – der Ansatz ist vorsichtig.“ Premierminister Bettel habe zuvor den 1. Juni als Stichtag für die Öffnung der Cafés und Restaurants in Aussicht gestellt. Aber: „Die Zahlen sind gut – und wir wissen, dass die Horesca an Pfingsten ein wichtiges Wochenende hat.“ Für Restaurants und Cafés gebe es jetzt – anders als vor ein paar Monaten – klare Regeln. Sie würden jetzt sanitäre Maßnahmen aufsetzen, es gebe Social Distancing und Maskenpflicht. „Wir werden das in einer ganz anderen Optik sehen“, sagt der DP-Politiker.
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Wird lustig werden mit den herumstehenden Trennwänden, dazu noch aus Plexi oder Holz, sollte mal ein kleines Feuer ausbrechen und dann als umstürzende Hindernisse bei einer Massenflucht. Ich hoffe, dass die Aufstellung der Zwischenwände von Sicherheitsämtern/CGDIS abgenommen wird. Ich werde jedenfalls in Zukunft nach einem Tisch in der Nähe des Ausgangs oder Notausgangs fragen.
„Das Servicepersonal muss einen Mundschutz tragen“
„Wenn in den Küchen der Mindestabstand von 2 Metern nicht eingehalten werden kann, muss das Küchenpersonal ebenfalls Mundschutz tragen“
Das heisst also, das Servicepersonal, das mir mein Essen bringt, ist gezwungen, einen Mundschutz zu tragen, während in der Küche jedoch, bei genügend Platz, die Köche keinen Mundschutz tragen müssen, und somit das mir später – nach „allen Regeln der Hygiene“ – gebrachtes Essen möglicherweise mit infektiösen Tröpfchen als unsichtbare Garnitur belastet wurde!?
Ich wünsche unseren Hotels, Restaurants und Kneipen nette und einsichtige Gäste. Hoffe es halten sich alle an die Regeln mit genügend Abstand.
Viele Mitmenschen haben ihr Einkommen in der Gastronomie, ich hoffe es gehen nicht zu viele der Betriebe den Bach runter.
Courage❣❣❣
Nach meinen Berechnungen muss der Abstand unbedingt 210 cm betragen.Und keiner darf auf das Essen husten!Ich esse lieber zu Hause!