ReportageCorona-Impfung für Frau W. – „Hoffentlich nicht AstraZeneca“

Reportage / Corona-Impfung für Frau W. – „Hoffentlich nicht AstraZeneca“
Frau W. bei der Impfung im Zentrum in Belval: Kleiner Stich, große Hoffnung Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die Corona-Impfung beschäftigt viele Menschen. So auch Frau W. aus Esch. Mit der Impfung verknüpfte sie viele Befürchtungen. Eingetreten sind die nicht. Nach der zweiten Dosis hofft Frau W. nun auf bessere Zeiten. Das Tageblatt hat die 75-Jährige über fünf Wochen begleitet. Eine Chronologie der Hoffnung. Auf Familienessen und Ferien am Meer.

13. April: Am vergangenen Freitag hat Frau W. aus Esch ihre zweite Impfung erhalten. Der 75-Jährigen geht es gut – auch wenn nicht alle Sorgen oder Fragen aus dem Weg geräumt sind. Doch dazu später mehr. Zuerst ein Rückblick:

18. Februar: „Bald werde ich geimpft“, sagt Frau W. nach der Lektüre des Tageblatt: „Bald werden alle Personen ab 75 die Einladung zur Impfung bekommen.“

4. März: Frau W. erhält Post. Es ist eine an sie persönlich gerichtete Nachricht. Es handelt sich aber nicht um die Einladung zur Impfung. Die Nachricht kommt von der Escher Gemeinde. Darin wird Frau W. mitgeteilt, dass sie den „Escher Impfbus“ benutzen darf, um sich zum gegebenen Moment ins Impfzentrum fahren zu lassen. Gratis. Sollte sie das Angebot annehmen, müsse sie 45 Minuten vor und 45 Minuten nach der Impfung einrechnen – und den Bus mindestens 24 Stunden im Voraus reservieren. Telefonisch. Frau W. ist nicht überzeugt.

Nein zu AstraZeneca

9. März: Im Briefkasten liegt die eigentliche Einladung zur Impfung. Die Termin-Reservierung via Internet gestaltet sich einfach. Auch dank Hilfe aus dem engsten Familienkreis. Die Einschreibung ist vergleichbar mit der Anmeldung zum Large Scale Testing. Darin hat Frau W. Erfahrung. Als Impftermin wählt sie den 12. März. 13 Uhr. Nach dem Mittagessen.

11. März: „Womit werden sie mich eigentlich impfen?“, fragt Frau W. beim Frühstück. Die vergangenen Tage über hat sie das ganze Hin und Her um den Impfstoff AstraZeneca verfolgt. Das stimmt sie nachdenklich. Frau W. beschließt, einfach mal nachzufragen. Die Hotline des Gesundheitsamtes verlangt etwas Geduld. „Der Arzt im Impfzentrum wird nach einem persönlichen Gespräch mit Ihnen entscheiden, womit geimpft wird, ob mit AstraZeneca oder Pfizer/Biontech.“ So heißt es am Telefon der Impf-Info. Nun denn. „Sollte man mir AstraZeneca vorschlagen, werde ich Nein zur Impfung sagen“, so Frau W. entschieden.

12. März: Gegen halb eins lässt sie sich von einem Familienmitglied ins Impfzentrum ins nahe Belval fahren. Vor Ort ist alles bestens ausgeschildert und kostenlose Parkplätze gibt es reichlich. (Das Ticket muss man allerdings am Empfang des Zentrums entwerten lassen.)

Am Eingang muss Frau W. die Einladung vorzeigen. Dann wird sie zum Empfang geleitet. Kurze Kontrolle der Dokumente und weiter geht’s in den geräumigen Wartesaal im ersten Stock. Lange muss Frau W. dort nicht warten. Fast pünktlich um 13 Uhr holt eine Ärztin sie ab.

13.05 Uhr: klärendes Vorgespräch. Frau W. ist vorbereitet. Sie hat sämtliche Medikamente, die sie wegen verschiedener Beschwerden regelmäßig einnehmen muss, auf einem Zettel aufgelistet. Das kommt schon mal gut an: „Danke, somit bin ich im Bilde“, sagt Frau P., die Ärztin. Wie es mit Allergien stehe, will Frau P. noch wissen. „Keine, keine mir bekannten“, sagt Frau W. Man merkt ihr an, dass eine andere Frage ihr auf der Zunge brennt: „Womit werde ich dann jetzt geimpft?“ „Mit Pfizer“, sagt die Ärztin: „Ab 65 Jahren impfen wir zurzeit nur mit Pfizer.“ Frau W. ist beruhigt. „Über AstraZeneca hat man ja einiges gehört“, sagt sie. „AstraZeneca ist ein guter Impfstoff“, beschwichtigt die Ärztin. Sie selbst und ihr Mann seien damit geimpft worden. Erste Dosis. Keine nennenswerten Probleme. Frau W. scheint trotzdem froh zu sein, mit Pfizer geimpft zu werden. 

Im Raum gleich daneben wartet eine Krankenschwester. Spritze und Impfdosis liegen bereit. Der Impfvorgang geht recht schnell. „Ein kleines Stechen, mehr habe ich nicht gespürt“, sagt Frau W. erleichtert. Eine Viertelstunde soll sie noch im Wartesaal ruhen. 15 Minuten später macht sie sich auf den Weg zum Ausgang. Zum Mitnehmen gibt es zwei Packungen mit Masken. Den zweiten Impftermin hat sie übrigens auch gleich bekommen. Am 9. April. Ebenfalls 13 Uhr.

„Es gab Schlimmeres“

15. März: Die Zeit nach der ersten Impfung verläuft normal. Außer einem leichten Schmerz im Arm und etwas ausgeprägteren Schmerzen in den Knochen, die aber nach einigen Tagen abgeklungen seien, zeigt Frau W. keine Reaktion auf die Impfung. Sie weiß, das hat Frau P., die Ärztin, ihr gesagt, dass sie bei Beschwerden ihren Hausarzt kontaktieren solle. Das hat sie nicht getan. Scheinbar hat es nichts gegeben, worüber sie groß Aufhebens machen würde. „Es gab schlimmere Ereignisse in meinem Leben“, sagt sie.

9. April: einen Monat später. Termin für die zweite Impfung. Wie beim ersten Mal verläuft im Impfzentrum alles reibungslos und recht schnell. Eine andere Ärztin als beim ersten Mal empfängt Frau W. zum Gespräch. Die Ärztin erkundigt sich nach den Reaktionen auf die erste Impfung? „Beschwerden? Etwas Auffälliges?“ „Nein“, sagt Frau W., „die Knochen schmerzten etwas mehr als sonst, besonders in den ersten Tagen nach der Impfung. Mehr aber eigentlich nicht.“ Das sei durchaus normal, sagt die Ärztin. Sie lässt sich die Medikamente zeigen, die Frau W. wegen ihrer Beschwerden nehmen muss, und fragt, wie es um Allergien bestellt sei. Nach dem kurzen Vorgespräch nimmt diesmal die Ärztin selber die Impfung vor. „Einen Unterschied habe ich nicht gespürt“, sagt Frau W.

„Brauche ich mich denn nun nicht mehr testen zu lassen?“, möchte Frau W. aber noch wissen. „Doch!“, sagt die Ärztin. Wie lange oder wie oft noch, lässt sie offen. Frau W. ist etwas überrascht, nimmt die Antwort aber vorerst hin. Sie hat bisher jeder Einladung zum Large Scale Testing Folge geleistet. Und will es auch weiter tun. „Schaden kann es ja nicht. Aber wie lange wird das so noch weitergehen?“

Hoffen auf Unbeschwertheit

Nach einer Viertelstunde im Wartesaal verlässt sie das Impfzentrum in Belval. 20 nach 1 gehört Frau W. zu jenen Menschen, die ihre zweite Impfung bekommen haben und nun auf mehr Freiheit hoffen. Auf Familienessen. Tagesausflüge nach Trier, wo sie viele Jahre bei ihrem Patenonkel verbrachte, oder auf kleine Reisen an die belgische Küste. Gewissheit, wann das wieder unbeschwert möglich sein wird, hat sie durch die Impfung nicht bekommen. Das betrübt sie leicht. 

Am Abend der zweiten Impfung nimmt Frau W. ein Dafalgan. „Die Knochen schmerzten – etwas mehr als sonst.“ Doch Frau W. ist nicht aus Zucker, sie klagt nicht. Die Hoffnung auf bessere Tage beflügelt sie. „Das Impfzertifikat werde ich mir einrahmen lassen“, sagt sie. „Als Erinnerung an eine weniger schöne Zeit. An eine Zeit, als die Gedanken an das Virus mir oft die Freuden des Alltags trübten.“ Was in ihren Aussagen aber noch mitklingt, ist die Vorstellung, an Corona zu erkranken und vielleicht alleine in einem Krankenhausbett liegen und einsam sterben zu müssen. Ohne ihre Familie jemals wiederzusehen. Ohne Hoffnung.

Faber Pierrette
16. April 2021 - 14.39

Jo ech sin letzten Samschdeg geimpft gin awer Astra Zeneca huet mit Angscht gemaacht mer haaten keen aneren ass gudd gaangen just Kappwei an Dronkel an midd me hoffen dass et bei daer Zweeter och sou gudd geet

BarbaraBarbara
16. April 2021 - 13.12

ich habe die Halsschlagader nach Schlaganfall (ist inoperabel) verstopft. OPS wird nur im Notfall gemacht. Bin leider schon 65 Jahre alt. Mit Astrazenica werde ich mich nicht impfen lassen. Bei der Unterschriftenaktion bin ich auch sofort dabei. Sollen das Zeug vom Markt nehmen.

Anne
15. April 2021 - 10.59

Experten äussern Verdacht „ SCHWERE NEBENWIRKUNGEN VON ASTRAZENECA UND JOHNSON&JOHNSON !“ in Frankfurter Rundschau zu lesen.

Anne
15. April 2021 - 10.44

Würde mich sofort an einer Unterschriftaktion beteiligen. Gegen ASTRAZENECA

trotinette josy
14. April 2021 - 15.08

@alleboessccheisser/: hier werden keine freiwilligen Helfer irgendeiner Sache beschuldigt, angegriffen oder kritisiert. Es geht einzig und allein um den Impfstoff und dessen Verabreichung sowie um die offizielle Einladung zur Impfung. Aso bitte differenzieren und nicht Äpfel mit Birnen vermischen..

Bettina Seiwert
14. April 2021 - 14.18

Ich habe AZ nicht gewollt und bin nach Hause. Sollen wir eine Unterschriften Aktion starten?

alleboesccheisser
14. April 2021 - 7.53

Fir all dei soe will froen hun , stellt ech als freiwelleg dohin anplaatz emmer nemmen ze mekeren , och sonndes bis an nuecht ran , anner fuhren duefir an Vakanz awer nemmen un sech denken , den eguismus gett emmer schlemmer

Grober J-P.
13. April 2021 - 22.04

Frau hat BiontechPfizer bekommen Anfang März, Astra war vorgesehen, 4 Wochen später dann die 2. Impfung. Ich habe am 2. April meine Spritze bekommen, nächste Impfung 2. Woche Juno, was soll das? Habe die Santé angeschrieben zwecks Erklärung, genauso wenn Verweigerung des Astra Stoffes oder warum vulnerable Personen noch nicht zur Impfung aufgefordert wurden. Keine Antwort bisher. Sind alle im Tiefschlaf. Kurze knappe Antworten wären sehr hilfreich und beruhigend. Danke.

Dr NO
13. April 2021 - 17.11

@Claude/Deelt w.e.g är Quelle matt wou der un déi Informatioune kommt. Esou héiert sech just no blablabla un. Iwregens déi 2. Impfung ass no 10 Wochen.

Anne
13. April 2021 - 17.07

Ween helt sech dann elo d‘Recht eraus , fir fir mech ze decideieren wat fir een Impfstoff ech soll kreien wann et Alternativen gett a wann den AZ vun deene meeschte Leit oofgeleent gett „an aus guddem Grond! Emsou mei well den AZ bei deene neien Virus Varianten kee sechere Schutz bidd „nach JUST 30% Efficaciteit „,! Ween huet dei verschidden Impfstoffer da bezuelt ?!!!!!!! Fiirwat gi verschidde Bevölkerungsgruppen zu enger Zort indirekt gezwongen ?? Fiirwat kennt keng Stellungnam zu deene leschten Erkenntnisser?

Klitz
13. April 2021 - 16.32

@ Guy Meyers, ech stemmen Iech 100% zou

Linda
13. April 2021 - 16.11

Ech hun Bréiwer vun Patienten gelies wou et awer net esou harmonesch ofgelaaf ass wéi bei da Madame. Do war keen Dr. do! And Impfpersonal war och onfrendlech! An et gouf net laang aklärt an beroden .an och vun den Certificaen wollten se naicht wessen!!! Dann haat Madame awer Chance! Ech trauen kengem méi! Metlerweil och mengem Hausdr net méi!

Leila
13. April 2021 - 15.18

Frau W. hatte ganz einfach GLÜCK, um das ich sie beneide wie jeden, der NICHT nur Astra als hmm..."Wahl" hatte und das Bessere bekam (für mich sind Moderna und BionTech das Bessere!). Bei Antibiotika kann ich wählen, der Arzt verschreibt mir die, die ich haben möchte ohne Tamtam, warum darf ich nicht beim Impfstoff entscheiden? Bleiben sie sonst auf Astra sitzen, wenn der Impfling entscheidet? Die Erfahrungswerte mit dem Impfstoff sind noch so gering, dass der Arzt nicht unbedingt weiß, welcher gut für mich ist. Aber ich darf nach der Impfung bangen und mich als Versuchskaninchen fühlen?! Denke auch, dass HTK mit seinem letzten Satz richtig liegt...Würde zu gerne wissen, wie viele Astra schlussendlich abgelehnt haben und ungeimpft heimgekehrt sind.

Gross
13. April 2021 - 14.39

@RISIKOPATIENT "Wéini gett hei endlech samsdes a sonndes geimpft???" Maachen se dat dann net? Ech hu Christi-Himmelfahrt Rendez-Vous fir déi 2. Impfung.

Claude
13. April 2021 - 13.43

@ HTK. Richtege Commentaire. Allerdengs 60 bzw. 70% beim A-Z ass Wonschdenken. Bei den Tester lungen déi beschte Wärter bei 58,8% . Déi 60% waren schon deemols geschönt. Och de Grond fir déi zweet Impfung méi spéid ca 12 Wochen no hannen ze verléen war net fir den Taux ze hiewen, mee ganz einfach, well no dem groussen Ofstand d'Niewewirkungen net méi esou schlemm sollen aus faalen

Guy Meyers
13. April 2021 - 13.23

Impfbremse Das Tageblatt widmet seine Titelseite vom 13.4. einer Dame die sich geweigert hätte sich das Vakzin von AstraZeneca spritzen zu lassen, anderseits jubeljauchzend den Stoff von Pfizer/ Biontec angenommen hat. Es ist Frau Ws gutes Recht, so zu denken wie sie denkt; daß aber das Tageblatt dieses Verhalten kritiklos, ja geradezu als normal darstellt, finde ich mehr als befremdlich. Die Wahl zwischen Impfstoffen wurde mir nicht angeboten sowie keinem meiner Bekannten. Nach welchen Kriterien wurde hier vorgegangen? Dieser Frage nachzugehen wäre einen journalistischen Beitrag wert. Dass bei uns aus politischen Gründen keine Impfstoffe aus Russland oder China (von wo wir doch sonst alles beziehen) verabreicht werden ist schlimm genug. Die ganze Impfschlamperei in der EU und in Luxemburg hat bereits zu viele Menschenleben gefordert und die Redaktion sollte sich bewusst sein daß jede herbeigeführte Verzögerung der Impfungen weitere Menschenleben kostet. Loosst iech impfen! Guy Meyers

Sech informéieren hëlleft
13. April 2021 - 11.01

@Risikopatient: et gëtt säit langem schonn op Samschdeger geimpft, genausou wéi och um Ouschterméindeg geimpft gouf. Sonndeger (nach) net.

Grober J-P.
13. April 2021 - 10.40

„Der Arzt im Impfzentrum wird nach einem persönlichen Gespräch mit Ihnen entscheiden, womit geimpft wird, ob mit AstraZeneca oder Pfizer/Biontech.“ Das stimmt leider nicht. Ich hatte keine Wahl, Astra Zeneca oder sie gehen wieder ungeimpft nach Hause, sagte mir die liebe Frau Doktor in Belval. Was wird dann, keine klare Antwort!

HTK
13. April 2021 - 9.39

In Impfzentren in Frankreich kann man sich den Stoff der Hoffnung aussuchen. AZ und Johnson: Nein Danke. Sogar wenn diese Säfte hochgepriesen werden( NUR 0.00007% Probleme) so haben 200 000 000 Impfungen mit Pfizer 0,0% Probleme verursacht und der Wirkungsgrad ist höher. Was heißt "hoffentlich kein AZ.."? Wenn kein anderes Mittel zur Verfügung steht dann bleiben wir eben zuhause. Allein die Methode bei AZ lässt schon aufhorchen. Erst NICHT für ältere Menschen,dann NUR für ältere Menschen,dann erste Tote( die natürlich nichts mit AZ zu tun hatten),dann wird das Kind umgetauft zwecks Schadensbegrenzung.Erst nur 60% Wirksamkeit dann plötzlich 75% und mehr...so baut man kein Vertrauen auf. Es scheint mir doch eher so zu sein;Wir haben für viel Geld AZ eingekauft und jetzt wird das Zeug auch verwertet,egal wie.

RISIKOPATIENT
13. April 2021 - 7.56

Wéini gett hei endlech samsdes a sonndes geimpft??? Aner länner impfen souguer nuets!!! Keng trentel- länner !