LeichtathletikCharel Grethen hat 2022 mehrere Großereignisse im Visier

Leichtathletik / Charel Grethen hat 2022 mehrere Großereignisse im Visier
Charel Grethen bestritt bei den Meisterschaften in der Coque am Sonntag nicht seine Paradedisziplin, sondern die 800 Meter Foto: Jerry Gerard

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Bei der Indoor-Meisterschaft in der Coque gewann Charel Grethen am Sonntag überlegen den Titel über 800 Meter. Die Paradedisziplin des Sportlers des Jahres 2021 bleibt aber die 1.500-Meter-Distanz, auf der Grethen in diesem Kalenderjahr große Ziele hat, beginnend mit der Hallen-WM in Belgrad.

Bis 2016 lag für Charel Grethen der Fokus hauptsächlich auf der 800-Meter-Distanz, bevor er im Anschluss an die Olympischen Spiele in Rio auf die 1.500 Meter wechselte und in dieser Disziplin seine größten Erfolge feierte. Dennoch bindet der CSL-Athlet ab und zu seine frühere Disziplin in sein Wettkampfprogramm ein, so wie im vergangenen Jahr beim internationalen Meeting in Schifflingen zwei Wochen nach dem olympischen Finale oder bei der Coupe du Prince. Auch am Sonntag in der Coque traf Grethen aufgrund der Belastungssteuerung diese Entscheidung: „Ich hatte in der Vorwoche gleich drei harte Rennen und anschließend eine intensive Trainingswoche, sodass die 800 Meter gut gepasst haben. Außerdem ist es förderlich für die Spritzigkeit, da es bei einer WM wichtig ist, auch gut von hinten raus zu kommen.“

Kein Doppelstart

Bei den drei Rennen zwischen dem 12. und 19. Februar gelang dem 29-jährigen Elitesportler gleich zweimal, seinen eigenen Indoor-Landesrekord über 1.500 Meter zu knacken und die neue Marke auf 3:37,38 zu stellen. Nun stehen erst mal eine Wettkampfpause und zwei Trainingswochen auf dem Programm, bevor es am 16. März nach Belgrad zur Hallen-Weltmeisterschaft geht, wo drei Tage später die Vorläufe über 1.500 Meter stattfinden. „Bei den Hallenwettkämpfen ist es enorm schwierig wegen des Gerempels, und da reicht eine gute Form nicht aus. Die Taktik und der Faktor Glück sind auch wichtig“, erklärt Grethen die Schwierigkeit dieses Wettbewerbs. Da es bei der Indoor-WM direkt von den Vorläufen zum Finale geht, sei es auch von entscheidenden Vorteil, einen schnellen Vorlauf zu erwischen, um sich über die Zeit qualifizieren zu können, da nur die zwei Erstplatzierten direkt im Finale stehen. Der Finaleinzug gilt für Grethen nach seinem sowohl starken als auch taktisch brillanten olympischen Halbfinallauf als Ziel: „Im Halbfinale in Tokio hat wirklich alles geklappt, und das zeigt, dass ich bei Großereignissen alles aus mir herausholen kann. Ich bin auch von meiner Form überzeugt, und nun liegt es an mir, es umzusetzen.“ Auch die WM-Norm über 3.000 Meter hatte der Schützling von Trainer Camille Schmitt im Januar unterboten, allerdings ist ein Doppelstart kein Thema, da sich die Hallen-WM lediglich über drei Tage erstreckt.

Wenn ich jedoch nur ein Halbfinale erreiche, sind viele Leute wohl enttäuscht, da ich die Latte in Tokio sehr hoch gelegt habe

Charel Grethen

Für zwei weitere Großereignisse in der Freiluftsaison hat der Mittelstreckenläufer die Qualifikation ebenfalls schon in der Tasche, nämlich für die WM im Juli in Eugene (USA) und die EM im August in München. Auch wenn Grethen gute Voraussetzungen sieht, warnt er vor zu hohen Erwartungen: „Im Ausdauerbereich bin ich gut drauf, eventuell sogar besser als im vergangenen Jahr. Wenn ich jedoch nur ein Halbfinale erreiche, sind viele Leute wohl enttäuscht, da ich die Latte in Tokio sehr hoch gelegt habe, aber ein Finaleinzug ist alles andere als einfach.“ Statt Druck ist beim CSL-Athlet mit seiner typischen Lockerheit jedoch eher Vorfreude zu verspüren: „Der Sommer ist vollgepackt mit Events, und da freue ich mich darauf.“

Am Montag bekam Charel Grethen offiziell die Trophäe des Sportlers des Jahres 2021 überreicht
Am Montag bekam Charel Grethen offiziell die Trophäe des Sportlers des Jahres 2021 überreicht Foto: Editpress/Alain Rischard