Esch„Céline in the Kitchen“: Vom Instagram-Hit zum eigenen Laden

Esch / „Céline in the Kitchen“: Vom Instagram-Hit zum eigenen Laden
Céline Lacroix hinter der Verkaufstheke in ihrem Laden in Esch: Der erste Monat verlief vielversprechend Foto: Editpress/Tania Feller

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Neues aus der Escher Geschäftswelt: Seit einem Monat bietet „Céline in the Kitchen“ allerhand Leckereien an. In ihrem Laden gibt es neben kleinen Kuchen auch ein Mittagsgericht und einen Brunch an Sonntagen. Das Tageblatt hat sich vor Ort umgesehen.    

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Da Céline Lacroix’ Eltern Köche sind, war der Weg für die Tochter eigentlich vorgezeichnet. „Als Teenager war für mich klar, dass ich nie in die Gastronomie wollte. Ich habe ja jeden Tag zu Hause gesehen, wie viel man da arbeiten muss“, sagt Céline im Gespräch mit dem Tageblatt. Vor gut einem Monat eröffnete sie ihren Laden „Céline in the Kitchen“ in der Escher Dicks-Straße, und kann sich seitdem nicht über mangelnde Kundschaft beklagen.

Lange konnte man sich an dieser Adresse tätowieren lassen, nun gibt es in erster Linie Süßes zu kaufen: Cake Bites nennen sich die kleinen Küchelchen, die Céline Lacroix in ihrem Laden für 3,50 Euro anbietet. Zum Mitnehmen, oder bei einer Tasse Kaffee im Geschäft. Die Sorten wechseln täglich, eine glutenfreie und vegane Variante ist stets im Sortiment. Rund 100 Stück produziert sie täglich, und die erste Bilanz nach einem Monat fällt durchaus positiv aus: „Ich bin sehr zufrieden, bisher war es wirklich schön und ich habe stets alles verkauft, nie etwas wegschmeißen müssen“, so die 31-jährige, die in Beckerich aufgewachsen ist. Ihr Vater betrieb dort das Restaurant „An der Millen“, ihre Mutter kocht in der „Maison relais“ Dillendapp. Céline selbst schlug einen anderen Weg ein: Sie studierte Buchhaltung in Brüssel und arbeitete anschließend sieben Jahre lang als Betriebsprüferin.   

„Trotzdem war das Kochen und Backen immer meine Leidenschaft“, erzählt Céline Lacroix, „während des Studiums habe ich in unserer Wohngemeinschaft viel für die anderen gebacken. Irgendwann fragte eine Freundin, ob ich ihr einen Kuchen machen könne.“ Es war der Anfang einer Geschichte, die sie nun, Jahre später, in die Escher Dicks-Straße führte. Während der Pandemie reifte nämlich der Entschluss, ihrem Arbeitsleben eine neue Richtung zu geben. 2017 hatte sie ihren Instagram-Account „Céline in the Kitchen“ gestartet, inzwischen folgen ihr fast 9.000 Menschen. Zunächst publizierte sie allerhand Kochrezepte. Während der Lockdowns entschied sie, ihren Job bei PWC aufzugeben und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.   

„Ein Gefühl bekommen“

Erster Standort war ein Pop-up-Store in Differdingen. Dort bot Céline Essen zum Mitnehmen an. Gleichzeitig konnte man bei ihr Geburtstags- und Hochzeitstorten sowie andere Kuchen bestellen. Zweimal im Monat war sie auch in Esch im Kaffeehaus der „Librairie Diderich“ präsent. Nun aber will sie im eigenen Geschäft durchstarten und peu à peu ihr Sortiment erweitern. Schon heute beschränkt sich „Celine in the Kitchen“ nicht auf die Cake Bites, respektive auf Süßspeisen. Es gibt auch ein Tagesmenü für 10 Euro, momentan eine Kürbissuppe, vor einer Woche war es ein orientalisches Couscous. Dazu bietet Céline Lacroix zurzeit einen Ricotta-Parmesan-Dip an. Oft sind die Tagesmenüs Bowls, also Gerichte, bei denen in einer Schüssel verschiedene, frische Zutaten angerichtet und serviert werden. 

„Ich wollte zunächst langsam anfangen und abwarten, um ein Gefühl zu bekommen“, sagt Céline Lacroix. Deshalb besteht die Einrichtung in erster Linie aus Secondhand-Möbeln und -Apparaten. Und deshalb arbeitet sie (noch) alleine im neuen Geschäft, was dann auch die momentan gewöhnungsbedürftigen Öffnungszeiten bedingt. Von mittwochs bis freitags ist der Laden von 7.30 bis 9.30, von 11.30 bis 13.30 und von 16.30 bis 18.00 Uhr geöffnet, wobei „Céline in the Kitchen“ in der letzten „Schicht“ eher ein Kaffeehaus ist. Der Kaffee kommt übrigens von den „Biz Coffee Roasters“ aus Düdelingen. Samstags sind die Öffnungszeiten 10.30 bis 15.00 Uhr. Und sonntags kann man zweimal im Monat bei ihr brunchen. Reservierung und Daten werden auf der Homepage celineinthekitchen.com veröffentlicht. Die ersten beiden Sonntage sind mit 23 Gästen ausgebucht.      

Der Erfolg des ersten Monats in Esch war jedenfalls so ermutigend, dass Céline Lacroix ihr Sortiment ausbauen will. Dazu braucht sie aber Unterstützung. Sie bietet eine Halbtagesstelle an und möchte am Wochenende auf die Hilfe von Studenten zurückgreifen. „Are you in love?“, steht auf einer kleinen Tafel an der Theke, darunter: „No, I’m in the kitchen“. In Célines Küche.