LBBLAuswärtssieg im ersten Spiel: Esch mit Kraftakt zum Vorteil

LBBL / Auswärtssieg im ersten Spiel: Esch mit Kraftakt zum Vorteil
Jubelschrei bei Alex Rodenbourg: Der Basket Esch hat sich mit dem Auswärtssieg zum Auftakt der Finalserie in eine gute Ausgangsposition gebracht Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der Basket Esch hat nach den Extraschichten in den vorherigen Runden im ersten Finale der eigenen Müdigkeit getrotzt und mit dem Auswärtssieg die Ausgangslage in der „Best of five“-Serie zu seinen Gunsten gedreht. Bei der Amicale Steinsel, wo der verletzte Bobby Melcher schmerzlich vermisst wird, war es hingegen nach neun Siegen in Folge die erste Niederlage seit zweieinhalb Monaten. 

Amicale-Spielführer Noah Medeot war aufgrund der verschenkten Chance gegen einen müderen Gegner niedergeschlagen: „Der Vorteil der Pause ist natürlich jetzt weg und die Enttäuschung darüber ist groß. Trotzdem ist noch nichts verloren und am Mittwoch wollen wir zurückschlagen“, gibt sich der Steinseler kampflustig. Dabei schien das Spiel seinen erwarteten Lauf zu nehmen und die wacheren Hausherren gingen durch ihren starken US-Spieler Alex Reese in Führung (11:4, 5’), bevor diese nach Freiwürfen von Medeot bereits im ersten Viertel deutlich anwuchs (27:14, 10’). Als der Escher Profispieler Jordan Hicks sich dann nach 13 Minuten bereits das dritte Foul einhandelte und die Steinseler weiter auf Kurs waren, schrieben wohl schon einige die Gäste ab (41:25, 15’).

Der Escher Pit Biever suchte trotz der Strapazen keine Entschuldigungen für die Anfangsphase: „Wir waren zu Beginn einfach nicht bereit. Das mag die Müdigkeit gewesen sein, aber das wollen wir so nicht gelten lassen. Wir haben gegen einen präsenten Gegner schlecht verteidigt und daran müssen wir arbeiten.“ Nachdem Clancy Rugg, der trotz Lungenentzündung weiterhin die gewohnte Escher Stütze ist, den Abstand zusammen mit Joé Biever verringerte (44:34, 18’), schlug wiederum die Stunde von Pit Biever. Der Escher verwertete aus der Distanz drei Würfe in Folge und brachte seine Farben noch vor der Pause wieder ran (46:42, 20’).

Die Stunde von Pit Biever

Amicale-Topscorer Jarvis Williams konnte sich gegen die starke Escher Defensive kaum entfalten
Amicale-Topscorer Jarvis Williams konnte sich gegen die starke Escher Defensive kaum entfalten Foto: Editpress/Gerry Schmit

Nach dem Dreh sorgte der wiedergekehrte Jordan Hicks für die erste Führung der Escher und das Spiel kippte immer mehr zugunsten der Gäste (54:56, 26’). Die gefürchtete Escher Defensive ließ den ansonsten kaum zu stoppenden Jarvis Williams überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen und jeder Punkt musste sich hart erkämpft werden. Die stärksten Steinseler Tom Konen und Alex Reese schafften in der Schlussphase zwar den Ausgleich aus der Distanz (74:74, 38’), doch Alex Rodenbourg konterte auf der Gegenseite mit einem Dreierwurf (74:77, 39’). Die Escher holten sich weiter die zweiten Bälle und so konnte Jordan Hicks nach dem letzten vergebenen Wurf von Scott Morton die Begegnung 15 Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie entscheiden (74:79).

Noah Medeot resümierte das eigene Spiel folgendermaßen: „Wir haben richtig gut angefangen und dann ist die Leistung immer weiter gesunken. Ab einem Zeitpunkt haben wir nicht mehr so gut zusammengespielt und die Würfe wurden zu schnell oder aus nicht optimaler Lage genommen.“ Somit ist der Ansatz für den Steinseler Kapitän klar: „Wir müssen den Ball besser drehen lassen und in der Verteidigung mehr zusammen reden, da sie erneut zu freien Würfen kamen. Wir wissen, wie wir spielen können und müssen, aber dies muss durchgezogen werden und dann sieht das gleich anders aus.“ Pit Biever fühlt sich trotz der großen Leistungssteigerung gewarnt: „So dürfen wir einfach nicht anfangen. Wir müssen über die ganze Distanz stark verteidigen, es reicht nicht über 25 Minuten. Heute ist es zwar noch gut ausgegangen, aber es kann auch anders sein.“ Dabei hob der Escher eine der eigenen Tugenden hervor: „Auch bei Rückständen bleiben wir als Mannschaft zusammen und geben nie auf. Wir haben uns ins Spiel zurückgekämpft und das können wir durchaus mitnehmen.“

Die nun gute Ausgangslage will Pit Biever etwas in den Hinterkopf schieben: „Das erste Halbfinalspiel gegen Düdelingen ging auf 30 verloren und wir haben es trotzdem geschafft. Es war jetzt nur das erste von möglichen fünf Spielen. Wir müssen die nächste Partie wieder von vorne beginnen und dann hoffen wir natürlich auf den nächsten Erfolg.“

Jordan Hicks (in Blau) sorgte nach dem Dreh für die erste Escher Führung
Jordan Hicks (in Blau) sorgte nach dem Dreh für die erste Escher Führung Foto: Editpress/Gerry Schmit

Statistik

„T“-Bestnote: Pit Biever (Basket Esch)
Viertel: 30:16, 16:26, 15:21, 13:16
Steinsel: Reese 24, Williams 17, Konen 16, Medeot 7, Theisen 4, Morton 3, Kuresevic 3
Esch: Rugg 22, Hicks 20, P. Biever 11, Monteiro 9, Grün 6, Rodenbourg 6, J. Biever 5, Cornu 0
Schiedsrichter: Mouton/Muho/L.Weiwers
Zuschauer: 950 zahlende


Programm

Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel:

Steinsel – Esch 74:79
2. Spiel, Mittwoch, 19. April:
20.15: Esch – Steinsel
3. Spiel, Samstag, 22. April:
20.15: Steinsel – Esch
4. Spiel, Samstag, 29. April (falls nötig):
20.00: Esch – Steinsel
5. Spiel, Montag, 8. Mai (falls nötig):
20.15: Steinsel – Esch


Terminanpassung möglich

Die dritte Finalpartie zwischen Steinsel und Esch ist derzeit für Samstag, den 22. April angesetzt. Sollte der Basket Esch jedoch auch das zweite Spiel am Mittwoch gegen die Amicale gewinnen, dann könnte am nächsten Wochenende schon die Entscheidung im Kampf um den Meistertitel fallen. Die Partien, in denen der Meister rein theoretisch gekürt werden könnte, werden bekanntlich live im Fernsehen von RTL übertragen. Da am Samstag jedoch Télévie-Tag ist, würde das dritte Finalspiel in diesem Fall verlegt werden, voraussichtlich auf Sonntag. Sollten beide Teams mit einem 1:1 ins dritte Spiel gehen, dann würde die dritte Begegnung der „Best of five“-Serie wie geplant am Samstag stattfinden. (J.Z.)