Luxemburg-StadtArbeiten auf der „Plëss“ sollen bis zum 7. April abgeschlossen sein

Luxemburg-Stadt / Arbeiten auf der „Plëss“ sollen bis zum 7. April abgeschlossen sein
Auf dem Knuedler sollen die Terrassen am 20. April öffnen können Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Gemischte Gefühle gibt es unter den Cafébetreibern der Hauptstadt hinsichtlich der angekündigten Terrassenöffnung: Einige sind ungeduldig, andere bleiben skeptisch. Auf einige Baustellen in der Stadt scheinen sich die Lockerungen derweil positiv auszuwirken. So werden die Arbeiten auf der „Plëss“ bereits bis zum 7. April abgeschlossen sein. 

„Ja, wir sind bereit und wollen so schnell wie möglich wieder öffnen“, sagt Florence Magerus, stellvertretende Direktorin des „Hotel Place d’Armes“ und des angrenzenden „Café de Paris“. Man sei ungeduldig, am 7. April wieder Kunden auf der Terrasse bedienen zu können. „Im Prinzip“, präzisiert Magerus. „Wie Sie sehen, sind die Arbeiten vor unserer Türe noch nicht abgeschlossen.“ In der Tat, vor dem Hotel sowie vor den anderen Gebäuden auf der gleichen Seite der place d’Armes sind noch Bauarbeiten im Gange. Dort wird seit einigen Wochen der Bodenbelag erneuert. „Bis dato hat man uns noch nicht mitgeteilt, ob die Arbeiten bis zum 7. April abgeschlossen sein werden. Doch wir sind guter Dinge.“ 

Und in der Tat: Die Arbeiten sind in der Endphase. Dies konnte Bürgermeisterin Lydie Polfer auf Nachfrage hin bestätigen. Sie sei zuversichtlich, dass sie bis zum 7. April abgeschlossen sein werden, man warte lediglich auf die Steine für den Gehweg, und die sollen voraussichtlich nächste Woche geliefert werden.

Das Problem kennen die Gastwirte auf der gegenüberliegenden Seite des zentralen Platzes nicht. Im „Grand Café“ treffen wir Direktorin Vanessa Vukic. „Ja, wir werden auf jeden Fall am 7. April öffnen. Auch wenn dann nicht die ganze Belegschaft arbeiten wird, sind wir ungeduldig, wieder Kunden auf der Terrasse zu empfangen.“ Normalerweise biete die Terrasse Platz für rund 150 Gäste, durch die sanitär bedingten Abstandsregelungen werden es einige Tische weniger sein. „Glücklicherweise wurde uns schon voriges Jahr die Möglichkeit gegeben, die Terrasse zu vergrößern.“ Kurz vor Beginn der vorigen Sommersaison hatte der Gemeinderat beschlossen, allen Gaststätten die Möglichkeit geben, ihre Terrassen zu erweitern. „Dadurch konnten wir ungefähr 20 Plätze kompensieren“, sagt Vukic.

Ganz generell wird die Freude über die Terrassenwiedereröffnungen in der Hauptstadt durch einige Baustellen wesentlich getrübt. Neben der place d’Armes sind zwei weitere beliebte Plätze – der Knuedler und die place de Paris – von Bauarbeiten betroffen. Die Gaststätten auf dem Knuedler müssen sich zwei weitere Wochen gedulden. Wie die Bürgermeisterin mitteilte, werde daran gearbeitet, dass die dortigen Terrassen spätestens am 20. April öffnen können.

Temporäre Terrassen auf der place de Paris

Anders ist die Situation auf der place de Paris, die komplett neu gestaltet wird. Die Arbeiten dort sollen erst am 23. Juni abgeschlossen sein. Doch auch von Lux-Tram gab es am Freitagabend einen leichten Hoffnungsschimmer. Es würde alles Mögliche getan, damit die Cafés wenigstens ein paar Tische aufstellen könnten, teilt die Sprecherin der Trambetreibergesellschaft mit. Luxtram habe die Information über die Lockerung in die Phaseneinteilung der Arbeiten auf der place de Paris integriert. Man würde jetzt zusammen mit der zuständigen Dienststelle der Gemeinde die dortigen Cafébetreiber kontaktieren, um zu ermitteln, wer eine Terrasse einrichten möchten. Während der Bauphase werde Platz für temporäre Terrassen zur Verfügung gestellt.

 Gabriel Boisante betreibt unter anderem das „Paname“
 Gabriel Boisante betreibt unter anderem das „Paname“ Foto: Editpress-Archiv/Hervé Montaigu

Jacques Casanova, Inhaber des Restaurants „La Fontaine“ auf dem Pariser Platz, bleibt skeptisch. Im Prinzip seien die leichten Lockerungen ja eine gute Nachricht, sagt er. Doch auch wenn er öffnen könnte, hat er seine Zweifel, vor allem was die vorgegebenen Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr angeht. „Wenn schlechtes Wetter ist, machen wir bis 18.00 Uhr eh nicht viel Umsatz.“ Er hätte es bevorzugt,  auch in den Restaurants Kunden bedienen zu dürfen, auch wenn nötig mit noch mehr Sicherheitsmaßnahmen.

Gabriel Boisante, Betreiber der bekannten Kneipen Paname, Bazaar, Urban und Mamacita, bringt es auf den Punkt. „Großen Umsatz oder gar Profit werden wir keinen machen. Aber wir werden öffnen, um zu öffnen.“ Gaststättenbetreiber hätten seit rund einem Jahr einen Teil ihres Lebens nicht gelebt, nun sei es aber wichtig, wieder Kunden zu empfangen und seine Angestellten wiederzusehen. „Wenn man uns die Möglichkeit gibt, zu arbeiten, dann arbeiten wir.“ Mit der Lockerung sehe man wieder etwas Licht am Ende des Tunnels.

Zeigen sich die Cafébetreiber im Zentrum ungeduldig, wieder zu öffnen, sehen diejenigen, die etwas abseits liegen, die Lockerungen viel skeptischer, so wie Diogo Leal, Manager des legendären „Scott’s Pub“ im Grund. Er ist sich jedenfalls noch gar nicht sicher, ob die Kultkneipe am 7. April öffnen wird. „Wir müssen erst noch ausrechnen, ob es sich überhaupt lohnt“, sagt er.  „Hier im Grund gibt es z.B. nicht sehr viele Büros. Und wer kommt dann nach Büroschluss für nur eine Stunde zu uns? Wir müssen analysieren, ob es sich lohnt, extra dafür das Personal antreten zu lassen. Im Moment steht unser Food-Truck auf der Terrasse, der zwar kein voller Ersatz für einen Normalbetrieb ist, doch trotzdem etwas Umsatz schafft. Wir uns ist es vielleicht nur der Rede wert, am Wochenende zu öffnen. Das Wetter wird bei unserer Entscheidung jedenfalls auch eine Rolle spielen.“

Normalerweise sei auf der Terrasse Platz für rund 70 Leute. Öffnet er diese Terrasse, muss er den Food-Truck dafür opfern, wo seit diesem Winter Essen verkauft wird. Dort ist in normalen Zeiten Platz für rund 70 Gäste, wegen der sanitären Einschränkungen könnten dann vielleicht nur noch rund 30 dort Platz nehmen. „Ich bin mir noch nicht sicher, ob es Sinn ergibt, für rund 30 Sitzplätze unseren Food-Truck zu opfern. Vielleicht werden wir nur die kleine Terrasse hinter dem Haus öffnen und die große dem Food-Truck vorbehalten.“ Allerdings zeigt sich auch Leal froh über die Öffnungen im April: „Es ist ein positiver Schritt.“ 

Getränke dürfen vorerst nicht im Innern der „Brasserie de l’Arrêt“ serviert werden
Getränke dürfen vorerst nicht im Innern der „Brasserie de l’Arrêt“ serviert werden Foto: Editpress-Archiv/Didier Sylvestre

Ismael Ramos, Betreiber der Kultkneipe „Brasserie de l’Arrêt“ in Merl, ist derweilen mehr als skeptisch, was die Lockerungen angeht. Für ihn ist es definitiv keine gute Idee, die Terrassen jetzt zu öffnen, vor allem zwischen 8 und 18 Uhr, da gebe es eh wenig Kunden. „C’est de la rigolade“, meint er. Außerdem geht für ihn Sicherheit über alles. Er fände es besser, die Gaststätten und damit auch die Terrassen erst zu öffnen, wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Als die Cafés im vorigen Jahr kurz öffnen konnten, haben die Cafébetreiber in die sanitäre Sicherheit investiert, bei einigen habe das richtig ins Geld geschlagen. „Und trotzdem mussten alle wieder schließen. Ich werde lieber abwarten.“ Die Lockerungen ab dem 7. April hält er auch deswegen nicht für angebracht, weil die Situation in den Nachbarländern so schlecht ist. „In Belgien, Frankreich und Deutschland sind die Cafés geschlossen. Da ist es nur logisch, anzunehmen, dass viele aus den Grenzregionen nach Luxemburg kommen wollen. Wäre das zu diesem Zeitpunkt gut?“

raman
26. März 2021 - 19.58

0effnung von terrassen ist doch um 6.00 morgens ? und nicht 8'00, aber , der lockdown ist auch bis 6'00 ? so unmoeglich um 6'00 auf eine Terrasse zu gehen , aber warum hat unsere Regierung diese 6'00 gewaehlt ?