Riskanter EinsatzAir Zermatt rettet zwei Luxemburger Bergsteiger vom Matterhorn

Riskanter Einsatz / Air Zermatt rettet zwei Luxemburger Bergsteiger vom Matterhorn
Der Pilot setzte den Rettungsspezialisten aus seinem Team zunächst an einer 90 Meter langen Winde am Matterhorn ab, um kurz darauf die Bergsteiger aus Luxemburg retten zu können Foto: Air Zermatt

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Zwei Luxemburger Bergsteiger mussten am vergangenen Wochenende vom Matterhorn gerettet werden, weil sie wegen der schwierigen Wetterverhältnisse den Berg nicht mehr selbst verlassen konnten. Das gibt das Rettungsteam der Air Zermatt in einer Pressemitteilung bekannt.

Kälte, starker Wind und Schnee – mit diesen unangenehmen Wetterbedingungen bekamen es vergangene Woche zwei Luxemburger Bergsteiger am Matterhorn zu tun. Laut einer Pressemitteilung der schweizerischen Fluggesellschaft Air Zermatt entschieden die beiden „total erschöpften“ Alpinisten, die Nacht von Donnerstag auf Freitag im Solvaybiwak zu verbringen. Dabei handelt es sich um eine Schutzhütte des Schweizer Alpen-Clubs am Matterhorn.

Wegen der ungünstigen Wind- und Schneeverhältnisse am Matterhorn seien die Alpinisten „blockiert“ gewesen und riefen am Freitagmorgen um Hilfe bei Air Zermatt, so die Fluggesellschaft. „Nach mehreren Rettungsversuchen musste der Einsatz wegen starken Windes jedoch abgebrochen werden. Auch eine Rettung zu Fuß war wegen starkem Wind und Schnee nicht möglich.“

Infos zum Matterhorn

Das Matterhorn ist mit 4.478 Metern (Höhe über Normalnull) einer der höchsten Berge der Alpen. Wegen seines markanten Erscheinungsbildes und seiner Besteigungsgeschichte ist es einer der bekanntesten Berge der Welt. Es ist ein Schweizer Wahrzeichen und eine der dort meistfotografierten Touristenattraktionen. Standort sind die Walliser Alpen zwischen Zermatt und Breuil-Cervinia. Die Ost-, Nord- und Westwand des Matterhorns liegen auf schweizerischem, die Südwand auf italienischem Staatsgebiet. (Quelle: Wikipedia)

Am Samstagmorgen sei die Rettungscrew zu einem erneuten Versuch gestartet. „Trotz Sturmböen von über 100 km/h konnte der Pilot der Air Zermatt den Rettungsspezialisten an einer 90 Meter langen Winde am Solvaybiwak absetzen“, heißt es in der Mitteilung. Der Helikopter sei daraufhin zunächst ohne den Spezialisten und die Luxemburger zur Basis nach Zermatt geflogen, um die Winde mit Gewichten zu stabilisieren. Anschließend gelang laut Air Zermatt die Rettung der beiden Bergsteiger, kurz darauf sei auch der Rettungsspezialist abgeholt worden.

„Die beiden Alpinisten waren beide wohlauf. Dennoch war es eine Rettung in letzter Minute, da die Bergsteiger ihre Essensvorräte bereits aufgebraucht hatten“, schreibt Air Zermatt. „Außerdem wäre eine spätere Rettung mit den prognostizierten Wetterbedingungen bis voraussichtlich Donnerstag unmöglich gewesen.“ Sowohl der Pilot Robi Andenmatten als auch der Rettungsspezialist Helmut Lerjen seien durch die starken Winde äußerst gefordert gewesen. Andenmatten sei in seiner Karriere bereits über 5.500 Einsätze geflogen – dennoch sagt er: „Dies war eine meiner schwierigsten Rettungen.“

Details zur Air Zermatt AG

Die Air Zermatt AG ist eine Schweizer Fluggesellschaft und Flugschule mit Sitz im schweizerischen Zermatt. Nachdem sie im Jahr 1968 mit einem Helikopter, einem Piloten und einem Mechaniker gegründet wurde, beschäftigt sie mittlerweile rund 75 Festangestellte. Laut der Firmenwebsite handelt es sich dabei um Piloten, Rettungssanitäter, Transportsanitäter, Flughelfer, Mechaniker, Einsatzleiter und Mitarbeitende in der Administration. Mit deren Flotte von elf Helikoptern „können alle möglichen Transporte, Touristenflügen und einfache wie auch extreme Rettungen durchgeführt werden“. Gemeinsam mit der Rettungsstation Zermatt hat die Air Zermatt im April 2011 außerdem im Himalaya eine Rettungsstation aufgebaut. Lokale Fachleute haben dort die Möglichkeit, eine Ausbildung im Bezug auf die Bergrettung zu absolvieren. Auch in der Schweiz hat die Fluggesellschaft ein Aus- und Weiterbildungszentrum rund um Notfallmedizin und die alpine Rettung ins Leben gerufen – das Air Zermatt Training Center ATC.

HTK
2. Februar 2022 - 11.14

Es gab schon etliche Winterbesteigungen.Eiger,Matterhorn&Co sind natürlich erste Sahne für den ultimativen Kick. Im Winter bleibt der gefürchtete Steinschlag natürlich aus.Leider ist es zu dieser Jahreszeit sch... kalt und die erwähnten Wetterumstürtze können einem anständig den Tag versauen. Freiwillige vor.Man lebt nur einmal.

Grober J-P.
2. Februar 2022 - 10.04

Echt jetzt, im tiefsten Winter auf's Matterhorn steigen? Es wollte bestimmt jemand Schlagzeilen machen.