Nach dem Rücktritt des österreichischen Bundeskanzlers und SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann (56) sind die Sozialdemokraten auf der Suche nach dem neunten Parteichef ihrer Geschichte. Drei Managern werden dabei die besten Chancen eingeräumt:
Christian Kern
Der Chef der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, Christian Kern, gilt schon lange als möglicher Kandidat für einen Neuanfang an der Spitze der SPÖ. Der 50-jährige sei pragmatisch und sehr modern, heißt es. Der gebürtige Wiener wurde in der SPÖ groß, hat aber auch Erfahrung in der Wirtschaft nachzuweisen.
In der Flüchtlingskrise konnte Kern viele Sympathiepunkte sammeln: Bei der Versorgung und dem Transport Tausender Flüchtlinge übernahm die ÖBB eine führende Rolle. Er gab vielen Österreichern Hoffnung, dass eine staatliche Institution geordnet mit der sonst oft chaotischen Situation der vielen Ankommenden umgehen kann.
Gerhard Zeiler
Der 60-jährige TV-Manager Gerhard Zeiler ist bestens im Polit- und Mediendschungel vernetzt – und zwar international. Der Sozialdemokrat war einst mit Unterstützung der Partei zum ORF-Generalintendanten aufgestiegen, wechselte dann nach Deutschland und kam bis in die Führungsebene von RTL. Seit 2012 ist er bei der «Turner Broadcasting System International» und lenkt von London aus über 160 TV-Kanäle und rund 3800 Mitarbeiter mit einem Umsatz von zwei Milliarden Dollar.
Brigitte Ederer
Heimische Medien bezeichnen die 60-jährige Brigitte Ederer gerne als «Österreichs Angela Merkel». Als ehemalige Europa-Staatssekretärin der SPÖ war sie maßgeblich an den EU-Beitrittsverhandlungen der Alpenrepublik beteiligt. Nach ihrer Zeit in der Partei machte sie steile Karriere in der Privatwirtschaft. Sie war jahrelang im Vorstand von Siemens. Schon lange gilt die 60-Jährige als mögliche Kompromisskandidatin der Partei. Die eher spröde wirkende Ederer schloss bisher eine Rückkehr in die Politik aber immer aus.
De Maart
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