Ein neuer Musikpreis, Konferenzen zu Themen der Kreativ- und Digitalbranche und natürlich Hunderte Konzerte in Dutzenden Kiez-Clubs: Das Hamburger Reeperbahn-Festival geht von Mittwoch an in die elfte Runde.
Bis Samstag erwarten die Organisatoren bei dem Spektakel auf St. Pauli bis zu 40.000 Besucher, darunter 4.000 Fachgäste.
460 Bands in 70 Clubs
In mehr als 70 Clubs, Bars und Kneipen spielen 460 Bands und Künstler aus über 40 Nationen. Fans verschiedenster Genres kommen auf ihre Kosten – von Indie, Pop, Rock, Elektro, Hip-Hop, Soul bis zu Folk.
Sänger Clueso, der im Februar 2017 im Atelier sein neues Programm vorstellen wird, präsentiert eine Ausstellung der besonderen Art. Zu den zehn Titeln seines Mitte Oktober erscheinenden Albums „Neuanfang“ haben zehn Künstler visuelle Werke geschaffen.
Diese werden allesamt auf dem Spielbudenplatz ausgestellt. Mit Hilfe einer App kann bei jedem Bild der passende Song auf dem Smartphone abgespielt werden.
Neu ist der „Anchor“-Award
Ein Novum in diesem Jahr ist der „Anchor“-Award. Acht Acts gibt es dabei im Laufe des Festivals. Eine Jury – prominent besetzt mit Produzenten-Legende Tony Visconti oder der isländischen Künstlerin Emiliana Torrini – bestimmt den Gewinner, der am Samstag mit der Trophäe ausgezeichnet wird. „Ich suche nach Originalität. Und natürlich auch nach dem überragenden Talent“, erklärt Visconti, der für zahlreiche David-Bowie-Alben mitverantwortlich ist.
Festival-Chef Alex Schulz sieht im „Anchor“ eine fantastische Chance für junge Künstler. Er erhofft sich in der Auszeichnung eine internationales Gütesiegel und eine alljährlichen Orientierungshilfe für Fans und Musikwirtschaft.
Großer Vergleich
Dabei scheut Schulz auch keine großen Vergleiche: Für die Musik solle der „Anchor“ das werden, „was die Goldene Palme in Cannes für den Film ist. Ein Prädikat, das bei Publikum, Wirtschaft und Künstlern gleichermaßen renommiert ist.“
Bereits Tradition auf dem Reeperbahnfestival haben die Helga-„Awards“ für die besten Festivals sowie die VUT Awards vom Verband unabhängiger Musikunternehmen. Beide Preisverleihungen finden am Donnerstag statt.
Europas größtes Clubfestival
Inspiriert vom South-By-Southwest-Festival im texanischen Austin ging das Reeperbahnfestival erstmals 2006 über die Bühne. Nach einem holprigen Start hat es sich zu Europas größtem Clubfestival gemausert, bei dem es seit jeher neue Musik und aufstrebende Künstler zu entdecken gilt.
So standen in den vergangenen Jahren spätere Stars wie Andreas Bourani, Philipp Poisel, Bon Iver, Ed Sheeran oder Jake Bugg auf den Kiez-Bühnen, bevor sie ihren Durchbruch hatten.
De Maart
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