Mittwoch22. Oktober 2025

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InflationPreise für Strom, Tabak und Kaffee sind in Luxemburg deutlich gestiegen 

Inflation / Preise für Strom, Tabak und Kaffee sind in Luxemburg deutlich gestiegen 
Die hier abgebildeten Produkte sind heute deutlich teurer als vor einem Jahr Fotos: Julien Garroy, Hervé Montaigu, Freepik

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Im Juni 2025 ist die Preissteigerungsrate hierzulande auf den höchsten Stand seit einem Jahr geklettert. Im langjährigen Vergleich bleibt sie mit 2,2 Prozent aber gemäßigt. Mit dem Fallen einer nächsten Indextranche wird erst im dritten Quartal 2026 gerechnet.

Im Monat Juni 2025 ist die Inflationsrate in Luxemburg im Jahresvergleich leicht von 2 auf 2,2 Prozent gestiegen. Das hat das Statec am Montag in einer Pressemeldung mitgeteilt. Die Inflationsrate liegt weiterhin nahe der von der Europäischen Zentralbank angestrebten Zwei-Prozent-Marke. Bereits zum 15. Monat in Folge.

Noch vor zwei Jahren war die Zuwachsrate der Verbraucherpreise hierzulande mehr als dreimal höher. Damals, im ersten Jahr des Ukraine-Krieges 2022, war die Inflationsrate sprungartig von 2,5 auf 6,3 Prozent gestiegen. Einen Rekordhöchststand hatte die Inflation im Juni des Jahres 2022 mit 7,43 Prozent erreicht.

Die Zeit der sehr hohen Preissteigerungsraten ist seit April letzten Jahres vorbei. In dem Monat war die Inflationsrate wieder unter drei Prozent gefallen. Im Gesamtjahr 2024 lag der Anstieg der Verbraucherpreise dann nur noch bei zwei Prozent. 2022 waren es noch mehr als sechs Prozent.

Strom 24 Prozent teurer als vor einem Jahr

Dass die Preissteigerungsrate nun im Juni wieder leicht höher ist als in den 12 Monaten zuvor, liegt an mehreren Faktoren. Deutlich teurer als vor einem Jahr ist vor allem die Nutzung von Strom. Unter anderem wegen des teilweise aufgelösten Preisdeckels handelt es sich im Schnitt um ein Plus von stattlichen 24,32 Prozent für die Haushalte. Daneben ist auch Erdgas acht Prozent teurer als vor einem Jahr.

Spürbar gestiegen ist auch der Preis für Tabakprodukte (plus 11,4 Prozent). Dies hat übrigens einen spürbaren Einfluss auf die Steuereinnahmen. Trotz der gestiegenen Preise bleibt der Preisunterschied zu den Nachbarländern beachtlich und zieht Kunden an. Seit 2023 bringen die Tabak-Verbrauchersteuern dem Luxemburger Staat mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr ein. Das entspricht rund fünf Prozent der Gesamteinnahmen. Für 2025 rechnet die Zollverwaltung mit Einnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro.

Um etwas mehr als zwei Prozent gestiegen sind die Preise in den letzten 12 Monaten im Bereich der Lebensmittel. Im Detail ist die Entwicklung jedoch sehr uneinheitlich. Während Kaffee, Tee und Kakao heute im Schnitt mehr als 11 Prozent teurer sind als vor einem Jahr, müssen die Verbraucher für Gemüse 0,1 Prozent weniger zahlen. Um fast vier Prozent gestiegen sind jedoch auch die Preise für Fleisch und Obst.

Nächste Indextranche im dritten Quartal 2026

Nicht alle Preise sind jedoch gestiegen. In manchen Produktklassen wurden sogar spürbare Rückgänge gemessen. Beim Kauf von informatischen Geräten beispielsweise bekommen die Verbraucher heute rund fünf Prozent günstigere Preise als vor einem Jahr. Auch Haushaltsgeräte sowie Telefon- und Kommunikationsdienstleistungen kosten heute rund fünf Prozent weniger als im Juni 2024.
Für Ölprodukte müssen die Verbraucher aktuell, trotz rezenter Preissteigerungen im Juni, ebenfalls immer noch leicht weniger (ein Prozent) zahlen als vor einem Jahr.

Für die nahe Zukunft rechnet Statec auch weiterhin mit nur moderaten Preissteigerungsraten von unter zwei Prozent, wie die Statistiker vor kurzem erklärt hatten. Trotz der international angespannten Handelssituation prognostiziert man für 2025 und 2026 eine Inflationsrate von jeweils nur 1,9 Prozent.

Was nun die automatische Entschädigung der Arbeitnehmer für gestiegene Preise anbelangt, so wird es lange dauern, ehe die nächste Indextranche fällt. Nachdem die Schwelle zuletzt im April 2025 überschritten wurde, was zur Auszahlung einer Indextranche (Lohnsteigerung von 2,5 Prozent) am 1. Mai geführt hat, wird die nächste Lohnindexierung im dritten Quartal 2026 erwartet.

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